Apple: iPhone 15, ein neuer Action Button, Mutter Natur und endlich USB-C

Für alle Apple Fans ist das große Apple Event wie ein Feiertag. Dieses Jahr stellte der Konzern rund um CEO Tim Cook am 12. September diverse Neuheiten vor und musste dabei auch eine einschneidende Veränderung präsentieren, die Apple aufgezwungen wurde. Neben den neuesten Generationen des iPhone, der Apple Watch und der Air Pods stand insbesondere die Nachhaltigkeit des Konzerns im Fokus.

Apple verfolgt weiter das Ziel, bis 2030 jedes Produkt CO₂-neutral zu machen – vom Design über die Herstellung bis zur Nutzung durch Kund:innen.

Zudem überraschte Apple damit, dass die Smartphone-Preise etwas niedriger angesetzt wurden als zuvor.

Das neue iPhone 15: Personalisierbarer Action Button, Titangehäuse und die dünnsten Ränder aller Zeiten

Das iPhone 15 kommt in vier Varianten daher, als iPhone 15, iPhone 15 Plus, iPhone 15 Max und iPhone 15 Max Pro. Die ersten zwei Varianten sind ab dem 22. September in Pink, Gelb, Grün, Blau und Schwarz verfügbar – und das iPhone 15 startet ab 949 Euro. Das ist günstiger als der Startpreis für das iPhone 14 im Vorjahr. Kaiann Drance, Vice President of Worldwide iPhone Product Marketing bei Apple, erklärt:

iPhone 15 und iPhone 15 Plus stellen einen großen Sprung nach vorn dar, mit großartigen Innovationen bei der Kamera, die Kreativität fördern, der intuitiven Dynamic Island und dem A16 Bionic Chip für bewährt starke Leistung.

Vor allem das Dynamic Island, das im Vorjahr für viel Aufmerksamkeit sorgte, soll diese Smartphones dynamisch erlebbar machen. Die leistungsstarke Kamera mit 48 MP und einen Zweifach-Tele-Zoom dürfte Foto-Fans überzeugen. Darüber hinaus ist das neue iPhone leistungsfähiger und bietet einen neuen Designansatz (die Farbe ist ins Glas durchgefärbt worden).

Das iPhone 15 und das iPhone 15 Plus kommen wie die Versionen iPhone 15 Max und iPhone 15 Max Pro mit der Version iOS 17. Diese bietet unter anderem neue Sticker für Nachrichten, eine leistungs­stärkere Suche, Transkriptionen von Audionachrichten und das neue Feature NameDrop. Dazu schreibt Apple:

NameDrop bietet Nutzer:innen eine neue Möglichkeit, Kontaktinformationen einfacher mit AirDrop zu teilen, indem zwei iPhones einfach nebeneinander gehalten werden. Die gleiche Geste kann auch verwendet werden, um Inhalte mit AirDrop zu teilen und mehr.

Noch mehr Power mit dem Max und Max Pro

Erwartungsgemäß haben das iPhone 15 Max und iPhone 15 Max Pro noch mehr zu bieten. Diese Ausgaben werden erstmals aus Titan hergestellt und sind in vier Farben (Titan Schwarz, Titan Weiß, Titan Blau und Titan Natur) erhältlich – ab 1.199 Euro. Neu ist auch der bisher dünnste Rand, den ein iPhone je hatte. So können User noch mehr vom Bildschirm genießen, während Apple das Gerät mit Ceramic Shield, Titan, Bürstentextur und Co. möglichst widerstandsfähig macht. Doch nicht nur widerstandsfähig soll es sein, sondern auch leistungsfähig. Greg Joswiak, Senior Vice President of Worldwide Marketing bei Apple, betont:

Das ist das beste Pro Lineup, das wir je entwickelt haben. Mit einem modernen Design aus Titan, dem bisher besten iPhone Kamera-System für bahn­brechende neue Workflows und dem neuen A17 Pro Chip, der auf dem iPhone ein völlig neues Kapitel bei Leistung und Gaming einläutet.

Ganz neu ist auch der Action Button. Dieser ersetzt den bisherigen „Ein-Funktions-Schalter zum Umschalten zwischen Klingeln und Lautlos und bietet zusätzliche Optionen, mit denen Nutzer:innen schnell auf die Kamera oder Taschenlampe zugreifen, Sprachnotizen, Fokusmodi, Übersetzen und Bedienungshilfen wie die Lupe aktivieren oder Kurzbefehle für weitere Optionen nutzen können.“

Neben der optimierten Foto- und Videoqualität bietet Apple für das iPhone 15 Max und das iPhone 15 Max Pro im Laufe des Jahres auch die Option, räumliche Videos für die Apple Vision Pro aufzunehmen, also dreidimensionale Clips von besonderer Tiefe. Apples bahnbrechende AR-Brille soll Anfang 2024 in den USA auf den Markt kommen. Die Pro-Versionen des iPhone kommen mit 5G Support und bieten Unterstützung für MagSafe, können also zukünftiges kabelloses Laden mit Qi2 ermöglichen. Bis dahin können die neuen iPhones aber über neuen USB-C-Anschluss per USB-C-Kabel geladen werden.

Das Problem mit dem Kabel

Apple erwähnt nicht direkt, dass die EU USB-C zum Ladestandard gemacht und den Konzern somit indirekt gezwungen hat, auch die eigenen Geräte USB-C-fähig zu machen. Jetzt ist es so weit und Nutzer:innen können sowohl die neuen iPhones als auch die Air Pods Pro der zweiten Generation und andere Geräte über diesen Anschluss laden. Dass sich Apple dem Standard anschließt, ist für die User, die verschiedene Geräte nutzen, zwar von Vorteil. Allerdings werden jetzt alte Apple-spezifische Kabel für die Nutzung bei neuen Geräten obsolet; bei der Kombination aus neuem iPhone und alten Air Pods sind dann sogar zwei Kabel notwendig. Allerdings müsste in der Zukunft nicht auch immer explizit nach einem Kabel für Apples Geräte gefragt werden, wenn ein iPhone geladen werden soll.

Air Pods Pro und Apple Watch 9: Magische Doppeltippgeste und Loseless Audio

Die neuen Air Pods Pro der zweiten Generation bieten eine bis zu doppelt so effektive Aktive Geräuschunterdrückung im Vergleich zur vorherigen Generation, einen fortschrittlichen Transparenzmodus, ein immersiveres 3D-Audioerlebnis und eine erweiterte Auswahl an Ohreinsatzgrößen. Zudem stellen sie das sogenannte Loseless Audio bereit:

Die AirPods Pro (2. Generation) mit MagSafe Ladecase (USB‑C) werden Lossless Audio mit extrem niedriger Latenz ermöglichen und so die perfekte komplett kabellose Audiolösung im Zusammenspiel mit Apple Vision Pro bieten.

Sobald die Vision Pro auf dem Markt ist, sollen kabellose Audioerlebnisse für diverse Kontexte wie FaceTime, das Gaming und Co. auf das nächste Level gehoben werden.

Auch die Apple Watch erhält eine neue Version, die Series 9. Erhältlich ab dem 22. September (ab 499 Euro), zählt die neue Apple Watch zu den ersten CO2-neutralen Geräten Apples. Die neue Variante lässt sich sogar mit Hermès-Armband bestellen und hat dank watchOS 10 zum Beispiel die Möglichkeit, mit dem neuen Smart Stapel relevante Widgets genau dann anzuzeigen, wenn sie gebraucht werden. Auch kann die Möglichkeit, mit dem Umgebungslichtsensor die im Tageslicht verbrachte Zeit zu messen, das Risiko von Kurzsichtigkeit mindern und für Menschen jeden Alters zusätzliche positive Auswirkungen auf Geist und Körper haben. Das größte Software Update aber, das nächsten Monat kommt, ist die Doppeltippgeste:

Mit einer neuen Doppeltipp Geste können Anwender:innen die Apple Watch Series 9 ganz einfach mit nur einer Hand steuern, ohne das Display zu berühren. Man kann den Zeigefinger und den Daumen der Hand, an dem die Uhr getragen wird, zweimal zusammentippen, um schnell und einfach viele der gängigsten Aktionen auf der Apple Watch Series 9 auszuführen.

Die Umwelt im Fokus: Besuch von Mutter Natur

Die Apple Watch als erstes C02-neutrales Produkt, zahlreiche recycelte Materialien bei der Zusammenstellung der iPhones, der USB-C-Kabel und der Watch-Armbänder – Apple möchte sich als nachhaltiges Unternehmen präsentieren. Immerhin sei die Klimakatastrophe eine der zentralen Entwicklungen unserer Zeit. So schreibt der Konzern auch:

Mehr als 300 Hersteller haben sich verpflichtet, bis 2030 für Ihre Produktion für Apple 100% saubere Energie zu verwenden. Neue Zusagen von mehr als 50 Zulieferern in den USA, in Europa und Asien haben das jüngste Wachstum des Apple Supplier Clean Energy Programms vorangetrieben, dessen Zulieferer mittlerweile über 90% des Produktionsaufwands von Apple repräsentieren. Dieser Meilenstein bringt Apple seinem ehrgeizigen Ziel näher, bis 2030 beim Fußabdruck aller Produkte CO₂-neutral zu sein.

Im Event-Video erhielten Tim Cook und Co. sogar einen Besuch von der personifizierten Mutter Natur.