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Technologie
Apple Vision Pro: Die Grenzen von Displays und Monitoren gesprengt

Apple Vision Pro: Die Grenzen von Displays und Monitoren gesprengt

Niklas Lewanczik | 06.06.23

Apples bahnbrechende AR-Brille Vision Pro könnte die Technologiewelt und den Zugriff von Menschen auf digitale Dienste revolutionieren. Monitore könnten überflüssig werden und das räumliche Computing zum Standard. Doch das Gerät kostet tausende Euro.

Futuristische Interfaces aus Science-Fiction-Filmen wie Minority Report galten lange Zeit als Zukunftsmusik. Doch Apple bringt das räumliche Computing mit dem Launch der Vision Pro Glasses in den Alltag der Menschen der 2020er Jahre. Während Meta das eigene Virtual und Mixed Reality Headset Quest 3 für den Herbst dieses Jahres ankündigt, stellt Apple eine Art räumlichen Computer vor, „der nahtlos digitale Inhalte mit der physischen Welt verbindet und den Nutzer:innen erlaubt, präsent und mit anderen verbunden zu bleiben“. Apples CEO Tim Cook ist sich sicher, dass du noch nichts Vergleichbares gesehen hast und läutet das Zeitalter des Spatial Computing ein.

Doch was genau macht das neue Gerät von Apple so revolutionär?

23 Millionen Pixel: Vision Pro geht über die Grenzen von klassischen Displays und Monitoren hinaus

Über Apple Pro gelangen User zu einer dreidimensionalen User-Oberfläche, die die Grenzen von Displays, wie wir sie kennen, sprengen. Apple erklärt:

Mit visionOS, dem ersten räumlichen Betriebssystem der Welt, ermöglicht die Apple Vision Pro den Anwender:innen, mit digitalen Inhalten auf eine Art zu interagieren, die so wirkt, als seien die Inhalte physisch mit ihnen im Raum.

Die Nutzer:innen können Interaktionen mit den Augen, den Händen und der Stimme steuern, ganz intuitiv. Die Erlebnisse sollen in Echtzeit vor den Augen der User stattfinden, und sind mit 23 Millionen Pixeln äußerst hoch aufgelöst. Tim Cook sagt:

So wie der Mac das Personal Computing eingeführt hat und das iPhone das mobile Computing, führt die Apple Vision Pro das räumliche Computing ein. Die Vision Pro baut auf Jahrzehnte der Innovation bei Apple, ist um Jahre voraus und anders als alles, das bisher geschaffen wurde — mit einem revolutionären neuen Eingabesystem und Tausenden von bahnbrechenden Innovationen. Sie ermöglicht unglaubliche Erfahrungen für unsere Nutzer:innen und aufregende neue Möglichkeiten für unsere Entwickler:innen.

Mit Vision Pro möchte Apple die Art und Weise, wie User ihre Apps und Dienste wahrnehmen und nutzen, grundlegend verändern. Auch die Arbeitsflächen digitaler Dienste können mit dem Gerät erweitert werden, sodass neue Arten des Multitasking ausgelotet werden können.

Prof. Dr. Philipp Rauschnabel, Professor für Digitales Marketing und Medieninnovation an der Universität der Bundeswehr München, erklärt uns gegenüber:

Die Grundidee von diesem Headset ist, dass klassische Monitore irgendwann überflüssig werden. Das bedeutet, dass Inhalte nicht auf einem Monitor, sondern in der physischen Umgebung verankert sind. Das bedeutet, dass ich mir quasi ein Browserfenster oder Programme überall in meinem Büro (oder sonst wo) ‚platzieren‘ kann; Fun Fact: Bereits 2020 habe ich in einer publizierten Studie gezeigt, dass dies ein Kern Usecase von AR ist, auf den sowohl deutsche als auch amerikanische Konsumenten sehr positiv reagiert haben. Das Device ist also ‚vom Prinzip‘ her nicht gravierend anders als andere Brillen, aber von der Umsetzung: Stärkerer Nutzerfokus, größeres Ecosystem mittelfristig, deutlich bessere Technologien, eine deutlich stärkere Marke, die die kritische Masse erreichen kann.

Persönliches Kino für über 3.000 Euro

Die Vision Pro kann laut Apple auch jeden Ort in einen Kinosaal verwandeln. Dazu bietet Apple Immersive Video hochauflösende 180-Grad-Aufnahmen mit 3D-Audio. Darüber hinaus können die Nutzer:innen sich immersiv in diverse Landschaften hineinversetzen und über einen Regler (Digital Crown) einstellen, wie sehr sie in die Welt eintauchen möchten.

Auch können die User im räumlichen Kontext auf FaceTime zurückgreifen und als Persona im Raum auftreten. Zudem sorgt 3D-Audio dafür, dass der Ton von der Stelle kommt, an der die Teilnehmer:innen positioniert sind und sprechen. Und sogar das Aufnehmen von Fotos und Videos in 3D ist möglich.

Um auf all diese Optionen zugreifen zu können, müssen Interessierte jedoch 3.499 US-Dollar zu zahlen bereit sein.

Erhältlich ist das Gerät ab dem kommenden Frühjahr in den USA. In weiteren Ländern soll die Verfügbarkeit im Jahresverlauf dazukommen.

Neues Betriebssystem, neue Eingabepraktiken und sichtbare Augen dank EyeSight

Mit visionOS bringt Apple für Vision Pro ein ganz neues Betriebssystem auf den Markt. Dieses basiert auf Entwicklungen von macOS, iOS und iPadOS und soll den „Anforderungen des räumlichen Computings mit niedrigen Latenzzeiten“ gerecht werden. Dabei verändert sich auch die Art und Weise, wie User mit Apps und Diensten interagieren. Sie können im dreidimensionalen Raum – der sogar auf Licht und Schatten reagiert – mit den Fingern scrollen, mit der Stimme diktieren und mit den Augen die Oberflächenbereiche wechseln.

Darüber hinaus bietet die Innovation EyeSight eine wichtige Unterscheidung zu anderen AR/VR-Brillen. Denn dank des Features können User weiterhin mit Personen im Raum interagieren, ihre Augen werden durch die transparenten Gläser angezeigt, wenn weitere Personen in der Nähe sind. Auf technischer Basis nutzt Apple die Apple Vision Pro Micro-OLED-Technologie sowie eigene Apple Chips und ein fortschrittliches 3D-Audiosystem.

Hinsichtlich des Datenschutzes erklärt Apple:

Nutzerdaten für Optic ID sind voll verschlüsselt und nicht zugänglich für Apps. Sie verlassen das Gerät nie und werden somit auch nicht auf Apple Servern gespeichert. Wo Anwender:innen hinschauen, während sie die Apple Vision Pro nutzen, bleibt vertraulich und die Informationen des Augentrackings werden nicht mit Apple, Apps von Drittanbietern oder Websites geteilt.

Optic ID ist das neue Identifizierungsverfahren, das über die Iris der User genutzt und sicher verwendet werden kann. Auch das erinnert an Minority Report, ist aber schon bald für alle eine Option, um die eigenen Grenzen des Computings neu abzustecken.


Apple macht Umsatzverlust und ist trotzdem zufrieden:

iPhone-Verkäufe legen zu

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