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Social Media Marketing
Twitter verrechnet sich: Advertiser zahlten zu viel für ihre Videokampagnen

Twitter verrechnet sich: Advertiser zahlten zu viel für ihre Videokampagnen

Anton Priebe | 23.12.16

Nachdem Facebook mit Messfehlern auf sich aufmerksam machte, folgt nun Twitter. Der Kurznachrichtendienst verkalkulierte sich bei Videokampagnen auf Android.

Aufgrund eines technischen Fehlers berechnete Twitter einigen Werbekunden über einen Monat lang zu viel für ihre mobilen Video Advertising Kampagnen. Das Soziale Netzwerk gesteht diese Panne jetzt öffentlich ein und setzt somit auf Transparenz. Das Problem ist behoben, doch das Misstrauen gegenüber größeren Plattformen, die sich Analytics von Dritten verweigern, dürfte dank der Panne weiter anwachsen.

Twitter setzte Kennzahlen für Video Ads um bis zu 35 Prozent zu hoch an

Der Fehler führte dazu, dass Android Kampagnen im Zeitraum vom 07. November bis zum 12. Dezember mit verfälschten Metriken arbeiteten, was sich auf die Reportings für die Werbetreibenden auswirkte. In einem Blogpost beschreibt der Kurznachrichtendienst, dass die betroffenen Partner bereits informiert wurden:

[…] we discovered a technical error due to a Twitter product update to Android clients that affected some video ad campaigns from November 7 to December 12. The issue has been fixed but we wanted to share more details on what the impact was to our advertising partners. Once we discovered the issue, we resolved it and communicated the impact to affected partners.

Da es sich rein um einen technischen Fehler handle, können sich die Werbekunden sicher sein, dass er tatsächlich behoben ist. Twitter versucht seine Kunden zu beruhigen und verweist in dem Post weiterhin darauf, dass die Reportings für die Kampagnen unter ständiger Kontrolle stehen, um 100-prozentige Genauigkeit zu garantieren. Dank dieser umfassenden Überwachung sei der Fehler überhaupt erst aufgefallen.

Wie der Business Insider zu berichten weiß, sind aufgrund der Panne die Metriken um bis zu 35 Prozent zu hoch angesetzt worden. Bei manchen handle es sich im Endeffekt jedoch lediglich um eine Summe über einen US-Dollar, die zu viel berechnet wurde. Das gesamte Ausmaß ist unklar, denn wie viele Werbepartner genau betroffen sind, verrät das Soziale Netzwerk nicht. Ob sich die Panne ausschließlich auf den US-amerikanischen Raum beschränkt, ist ebenfalls nicht bekannt.

Die Forderung nach Einsicht von außen in die Anzeigen-Performance wird lauter

Damit tritt Twitter unangenehmer Weise in die Fußstapfen von Facebook, das zunächst zugab, sich zwei Jahre lang bei den Reportings für Video Advertiser verrechnet zu haben, und später auf eine fehlerhafte Darstellung der Reichweite für diverse Posts verwies. Beide Plattformen setzen auf Transparenz, Facebook richtete eigens für die Information über die Entwicklung der Metriken einen eigenen Blog ein. Allerdings wirkten sich die fehlerhaften Messgrößen bei Facebook nicht auf die Rechnung der Werbetreibenden aus.

Tim Peterson von Marketing Land macht auf die Brisanz des Falls aufmerksam:

Unintentional as Twitter’s error appears to be, it will likely be held up by advertisers as another example of why digital platforms like Facebook and Twitter need to open themselves up to third-party measurement audits.

Bei den Kritikern der geschlossenen Systeme rennen sowohl Twitter als auch Facebook also offene Türen ein.

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