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Social Media Marketing
Facebook-Panne: Video Advertisern wurden 2 Jahre lang verfälschte Reportings geliefert

Facebook-Panne: Video Advertisern wurden 2 Jahre lang verfälschte Reportings geliefert

Anton Priebe | 23.09.16

Jetzt werden Zahlen öffentlich - die durchschnittliche Betrachtungszeit der Videos, die Werbungtreibenden angegeben wurde, weicht um bis zu 80 Prozent ab.

Facebook gilt als eine der Plattformen, die den rasant steigenden Videokonsum der Nutzer frühzeitig erkannt und gefördert haben. Dies hat das Video Advertising in dem Sozialen Netzwerk aufblühen lassen. Eine der Hauptmetriken für Marketer ist dabei die durchschnittliche Verweildauer der User auf Videos. Jetzt wurde bekannt, dass die im Analyse-Bereich angegebenen Zahlen deutlich geringer sind, als Werbekunden jahrelang kommuniziert wurde.

Facebook gesteht Fehler bei der Video Analyse ein

Video Advertising liegt schon seit Jahren im Trend und Facebook hat sich als einer der größten Treiber von Bewegtbild etabliert. Das Zuckerberg-Netzwerk bevorzugt Video Content und beschert diesem eine enorme Reichweite. Die Wachstumskurve des Videokonsums innnerhalb des Sozialen Netzwerks ist beeindruckend und Werbungtreibende verlagerten zunehmend ihre Budgets auf die Plattform. Wie sich jetzt herausstellt, waren die Reportings der vergangenen zwei Jahre jedoch verfälscht. Eine der Hauptmetriken – die durchschnittliche Verweildauer der User auf dem Video – wurde aufgrund eines Rechenfehlers teilweise beschönigt, wie das The Wall Street Journal zu berichten weiß.

Die falschen Werte kamen zustande, da nicht alle Views des Videos mit in die Berechnung einbezogen wurden. Sämtliche Kontakte unter drei Sekunden blieben unberücksichtigt. Somit ergibt sich im Schnitt ein deutlich positiveres Bild.

Neue Einblicke ermöglicht jetzt ein öffentlich gemachtes Schreiben

Das Problem ist schon seit Wochen bekannt, doch wie hoch die Abweichungen tatsächlich waren, ist nun in einem Brief an Publicis Media ersichtlich, der dem The Wall Street Journal vorliegt. Facebook entschuldigt sich darin und nennt genaue Zahlen: Die Analytics bescheinigten den Videos eine 60 bis 80 Prozent höhere durchschnittliche Betrachtungsdauer.

Die betroffene Kennzahl wurde bereits korrigiert. Die alte Metrik „Durchschnittsdauer, die das Video angesehen wurde“ musste der neuen „Durchschnittliche Betrachtungszeit des Videos“ weichen. Facebook betont in einem Statement, dass der Fehler keine höheren Kosten für Werbungtreibende verursacht habe:

This error has been fixed, it did not impact billing, and we have notified our partners both through our product dashboards and via sales and publisher outreach.

Die ungenauen Analytics könnten jedoch zu falschen Entscheidungen geführt und Facebook Vorteile gegenüber anderen Plattformen wie YouTube eingeräumt haben. Publicis Media zeigt wenig Verständnis und pocht auf eine Einbindung von Drittanbietern in das Soziale Netzwerk:

This once again illuminates the absolute need to have 3rd party tagging and verification on Facebook’s platform. Two years of reporting inflated performance numbers is unacceptable.

Doch Facebook wird sich in dieser Sache wohl kaum erweichen lassen. Daten werden hier nur ungern geteilt.

Quelle: The Wall Street Journal

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