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Social Media Marketing
Social Media: Deutsche Unternehmen müssen ran

Social Media: Deutsche Unternehmen müssen ran

Regine Sander | 07.06.12

Social Media ist längst auch bei kleinen und mittelständischen Unternehmen angekommen. Wer was wie nutzt, zeigt eine aktuelle Bitkom-Studie.

Fragt man heute in einem Unternehmen nach Social Media, wird man wohl nur noch in den seltensten Fällen mit einem verwirrten Blick bedacht. Selbst kleine Firmen haben inzwischen das Potenzial des nicht mehr ganz neuen Kanals erkannt und versuchen, es für sich zu nutzen. So werden die sozialen Medien mittlerweile von fast 50 Prozent aller deutschen Unternehmen genutzt, bei weiteren 15 Prozent wird an Konzepten und Umsetzung gefeilt.

Für die repräsentative Bitkom-Studie wurden Unternehmen aller Branchen befragt und das Ergebnis ist deutlich: „Soziale Medien sind in vielen Unternehmen fester Bestandteil der internen und externen Kommunikation geworden“, resümiert Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf. „Für den Social-Media-Einsatz werden zunehmend feste Strukturen mit spezialisierten Mitarbeitern und eigenen Budgets geschaffen.“

Bei der Frage, welche Ziele durch den Einsatz von Social Media verfolgt werden, stand mit 82 Prozent die Steigerung der Markenbekanntheit im Vordergrund. Mit 10 Prozent weniger wurde die Neukundengewinnung ins Feld geführt, knapp gefolgt von dem Ziel der nachhaltigen Kundenbindung. Für weitere 42 Prozent der Befragten steht zusätzlich ein Aufpolieren des Images auf der Agenda. Nur 23 Prozent hingegen nutzen das Potenzial der sozialen Netzwerke zum Online-Recruiting sowie nur 15 Prozent zur Weiterentwicklung und Ideenfindung für neue Produkte.

Die am meisten genutzten Kanäle sind – wie zu erwarten – Facebook und Twitter. So sind knapp 90 Prozent der kleinen und mittelständischen Social Media Nutzer auf Facebook aktiv. Die großen Marken werden hier mit 80 Prozent sogar abgehängt. Auf Twitter hingegen sind wiederum mehr Großkonzerne tätig, was mit der etwas komplizierter anmutenden Bedienung zusammenhängen mag. Auch Videoportale wie Youtube werden mit 81 Prozent vornehmlich von großen Unternehmen genutzt, was laut Bitkom-Vizepräsident Heinz-Paul Bonn vor allem auf „den hohen Aufwand an Zeit und Geld“ zurückzuführen ist. Blogs werden von 28 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen genutzt, die Großkonzerne liegen mit einem Prozentpunkt sogar dahinter.

Nicht überraschend ist auch die unterschiedlich aufgebaute Organisation des Social Media Einsatzes innerhalb der Unternehmensstruktur. So finden sich bei rund 85 Prozent der Firmen mit über 500 Mitarbeitern eigene Stellen für diesen Bereich. Meist sind diese dem Marketing oder der Unternehmenskommunikation angegliedert, werden aber separat besetzt. Im Gegensatz dazu gibt es nur in 41 Prozent der kleinen Unternehmen eigene Mitarbeiter für die Steuerung des Social Media Marketings. Meist werden hier externe Berater und Agenturen ins Boot geholt, um insbesondere in der Startphase professionelle Unterstützung zu haben. Erschreckend sieht es beim Monitoring der sozialen Aktivitäten aus. So nutzen nur 10 Prozent der kleinen Unternehmen die Möglichkeiten, ihre Erfolge via Social Media auch tatsächlich zu messen. Bei den großen sind es ebenfalls nur 48 Prozent, die sich anhand von Kennzahlen über die Wirkung ihrer Aktivitäten informieren. Weiterhin verfügen nur 19 Prozent der kleineren Firmen über einheitliche Richtlinien zum Umgang mit Social Media, bei den großen sind es immerhin 63 Prozent.

Laut der Bitkom-Experten besteht bei den bereits aktiven Unternehmen – ob groß, ob klein – also durchaus noch Optimierungsbedarf. Die nicht aktiven lässt Bitkom-Präsident Kempf mit Aussagen wie „ zu teuer“, „nicht meine Zielgruppe“ , „rechtliche Bedenken“oder „passt nicht zu unserem Unternehmen“ auch nicht mehr durchkommen.

„Manche Bedenken sind verständlich, aber auch der Verzicht auf den Einsatz sozialer Medien birgt Risiken“, sagt Kempf. „Diskussionen über Marken und Produkte von Unternehmen finden im Social Web ohnehin statt. Wer sich den sozialen Medien verschließt, verzichtet bewusst darauf, Einfluss zu nehmen.“ Also, liebe Unternehmen: become social.

Kommentare aus der Community

Sandra Meffert am 11.06.2012 um 12:24 Uhr

Schade, dass die BITKOM noch nicht den Einsatz geschlossener Communities abgefragt hat. BMW, Accenture, KPMG, Adidas usw. nutzen bereits vermehrt Talent Communities (goo.gl/q2ILF), um ihre Bewerber zu binden. Offene Social Media eignen sich zum Personalmarketing und Employer Branding, aber um eine Beziehung zu den Talenten aufzubauen und sie zu rekrutieren, sind geschlossene Communities besser geeignet.

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