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Social Media Marketing
Religiöse Leader sprechen sich gegen Instagram for Kids aus

Religiöse Leader sprechen sich gegen Instagram for Kids aus

Caroline Immer | 09.02.22

Die kritischen Stimmen gegen Instagrams Kids App häufen sich. In einem Brief an Mark Zuckerberg warnen 75 Religionsoberhaupte vor der App und ihren potentiellen Auswirkungen.

Zwar hat Instagram die kontroverse Entwicklung einer Kids App im vergangenen Sommer auf unbestimmte Zeit pausiert. Doch die Kritik an den Plänen der Plattform bricht nicht ab. Nun fordert die Non-Profit-Organisation Fairplay in einem von 75 religiösen Führer:innen unterzeichneten Brief an Meta, das Projekt permanent zu beenden. Mit diesem Anliegen ist Fairplay nicht alleine: Zahlreiche Kinderschutzorganisationen, Aktivist:innen und mittlerweile sogar 40 US-Staaten sprechen sich gegen eine Entwicklung der Kids App aus.

Social Media vermittle die falschen Werte

Die Oberhaupte verschiedener Religionen und Weltanschauungen kritisieren in dem Brief mitunter, dass Social Media entgegen wichtiger Werte wie Präsenz und Stille wirke, welche wiederum wichtig für die Nächstenliebe sowie die Liebe einer höheren Macht seien. Insbesondere Kinder benötigten Zeit für Reflektion und achtsames Spielen. Auch die für Kinder wichtige Zeit in der freien Natur werde durch die sozialen Medien reduziert. Eine solche Plattform sei nicht fördernd für das Wohl der Kinder, heißt es in dem Brief:

After much meditation and prayer, we assert that social media platforms that target immature brains, practice unethical data mining, and are inspired by profit motives are not a tool for the greater good of children.

Weiterhin heißt es, die durch Algorithmen vollzogene Aufteilung, Spaltung und Gegenüberstellung verschiedener ideologischer Strömungen sei für die Entwicklung der Kinder und deren Weltsicht schädlich. Auch die bereits vielfach kritisierte Kultur des Vergleichens sei für Kinder gefährlich und fördere die Entwicklung materialistischer Werte.

„Eine Pause ist nicht genug“

Das umstrittene Projekt der Kids App für Kinder unter 13 Jahren wurde von Instagram im September 2021 zunächst pausiert. CEO Adam Mosseri erklärte, Instagram wolle die Pause für weitere Gespräche mit Eltern und Sicherheitsexpert:innen nutzen. Eine permanente Stilllegung des Projekts, welche im Brief gefordert wird, ist demnach nicht in Aussicht. Eine Pause sei, so die Religionsoberhaupte, aber nicht genug.

Auch für seine Wirkung auf Teenager steht Instagram in der Kritik. Den in den Facebook Files erhobenen Vorwurf, Instagram sei toxisch für weibliche Teenager, dementierte die Plattform. Zwar launchte Instagram im vergangenen Dezember mehrere Security Features für junge User. Doch ob dies ausreicht, um die potentiell schädlichen Auswirkungen der Plattform auszugleichen, ist fraglich.

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