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Social Media Marketing
Kampagnen-Check: Wie Aldi Süd, Milka und Ikea zu Weihnachten auf Influencer setzen

Kampagnen-Check: Wie Aldi Süd, Milka und Ikea zu Weihnachten auf Influencer setzen

Ein Gastbeitrag von Philipp John | 18.12.17

In der umsatzstarken Vorweihnachtszeit nutzen immer mehr Marken die Strahlkraft von Influencern, um ihre Produkte in Szene zu setzen. Eine Analyse.

Die Wochen vor den Weihnachtsfeiertagen sind bekannter Maßen besonders lukrativ für den Einzelhandel – egal ob online oder offline. Einen Rekordumsatz von bis zu 94,5 Milliarden Euro prognostiziert der Handelsverband Deutschland für die letzten beiden Monate dieses Jahres. Ein Plus von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dass Unternehmen ein möglichst großes Stück abhaben wollen vom vorweihnachtlichen Kuchen, liegt da auf der Hand. Nur wie von der Konkurrenz abheben? Immer mehr Marken greifen auf Influencer als digitale Testimonials ihrer weihnachtlichen Kampagnen zurück. Drei aktuelle Instagram-Beispiele im Check.

1. Aldi Süd

Die Idee: Um für das kürzlich in München eröffnete Pop-up-Restaurant Aldi Süd Bistro mit weihnachtlichen Klängen zu trommeln, holte sich die Discounter-Kette Unterstützung von drei Influencerinnen: TV-Moderatorin Enie van de Meiklokjes (31.400 Abonnenten), Mode-Bloggerin Laura Schäfer (39.600 Abonnenten) und Food-Bloggerin Katharina Küllmer (11.000 Abonnenten). Im Zentrum der Aktion stand ein Plätzchen-Backwettbewerb. Die Testimonials fungierten dabei als Jurorinnen und berichteten parallel auf ihren Instagram-Kanälen von dem Event. Vertaggt wurde immer der offizielle Aldi Süd-Kanal.

Quelle: Instagram

Kommt Weihnachtsstimmung auf?

Unterm Strich kommen die drei Postings der Instagrammerinnen auf 2.789 Herzen und 63 Kommentare. Solide Werte. Gleichzeitig begleiteten die Jurorinnen den Wettbewerb auch mittels eigener Stories und ließen so Einblicke hinter die Kulissen zu. Nur: Obwohl die Aktion durchaus Lust auf Weihnachten macht, verschenkt der Discounter aus Süddeutschland einiges an Potential. So fehlt etwa ein verbindender Hashtag, den Teilnehmer hätten nutzen können, um ihre eigenen Schnappschüsse zu teilen. Außerdem finden sich auf dem offiziellen Aldi Süd-Profil auch keinerlei Impressionen der Aktion, was verwundert – wäre das doch eigentlich eine gute Gelegenheit gewesen, noch einmal auf das neue Pop-up-Restaurant hinzuweisen. Letztlich bleibt der Eindruck, dass hier mehr drin gewesen wäre.

2. Milka

Die Idee: Bei der Mondelēz-Schokoladenmarke dreht sich in diesem Jahr zu Weihnachten alles um die kleinen („zarten“) Gesten. So hat Milka unter dem Motto „Alle Jahre Lila“ eine eigene Landing Page ins Leben gerufen, auf der Nutzer ihre guten Taten eintragen und mit der Netzgemeinschaft auf einer interaktiven Deutschlandkarte teilen können. Begleitet wird das Ganze von einer Reihe von Influencerinnen und Influencern wie TV-Gesicht Jana Ina Zarrella (303.000 Abonnenten), der DIY-Instagrammerin Caroline Preuss (44.700 Abonnenten) oder dem Hamburger Mode-Blogger Thai Lam (67.700 Abonnenten), die mal mehr mal weniger subtil auf die Aktion hinweisen. Kampagnenhashtag ist #AlleJahreLila, markiert wurde jeweils immer des offizielle Milka-Profil der DACH-Region.

Quelle: Instagram

Kommt Weihnachtsstimmung auf?

Die bis dato 46 Beiträge kommen auf mehr als 55.000 Likes und 1.740 Kommentare. Im Ergebnis also sehr überzeugende Engagement-Werte. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass die Kampagnenmacher auf einen spannenden Mix aus Macro- und Micro-Influencern sowie männlichen und weiblichen Testimonials setzen. Damit erreicht die Aktion die unterschiedlichsten Zielgruppen von modeaffin über DIY-Freunde bis hin zu jungen Eltern. Hinzu kommt ein interessantes Kampagnen-Konzept, das mit einer eigenen Landing Page von Anfang an auf die Teilnahme der Nutzer setzt und damit zu überzeugen weiß. Prädikat: Gelungen!

3. Ikea

Die Idee: Die ultimative Mitmach-Aktion hat sich in diesem Jahr wohl der schwedische Einrichtungsdino einfallen lassen. Ganz im Sinne des altbekannten Weihnachtsspiels Julklapp rief das Unternehmen dazu auf, kleine Geschenke zu verpacken und zu verschicken. Unter dem Hashtag #ikeajulklapp sollen dann die erhaltenen Päckchen geteilt werden, um einen Einkaufsgutschein zu gewinnen. Zentrum der Aktion war eine eigens ins Leben gerufene Landing Page. Unterstützt wurde das Ganze von einer Reihe von Design- und Interior-Influencerinnen wie Hellen von hellohighlife (11.400 Abonnenten), Elisa von press_liz (23.900 Abonnenten) und Jessica Beau (23.700 Abonnenten). Markiert wurde in den meisten Fällen auch der offizielle deutsche Ikea-Account.

Quelle: Instagram

Kommt Weihnachtsstimmung auf?

Wie erfolgreich die Aktion unter normalen Nutzern ist, zeigt der Blick auf die Anzahl der unter dem Kampagnenhashtag bereits veröffentlichten Beiträge: Bis dato sind es schon 290. Die diversen Influencer-Posts erhielten mehr als 8.000 Likes und über 200 Kommentare. Hinzu kommen die Story-Beiträge der einzelnen Instagrammerinnen. Klugerweise weist das Unternehmen auch auf anderen Kanälen wie Facebook auf die Aktion hin und vergrößert somit den Resonanzraum zusätzlich. Besonders gelungen ist auch die intelligente Auswahl von designfokussierten Multiplikatoren, die genau die Zielgruppe ansprechen, die das blaugelbe Einrichtungshaus erreichen will. Untem Strich eine Aktion, die rundum zu überzeugen weiß.

Kommentare aus der Community

Torsten am 25.01.2018 um 09:19 Uhr

Siehe Robert Nagel: #Seriös wird überbewertet.

Und dann trotzdem nur, im Falle von Aldi, nur knapp 2.8k Interaktionen/60 Comments bei 82k Followern bei 3 Roll-Outs? Also um die 1 % Interaktionen? Solide Werte? *hust* Und die 20 Comments waren auch alle mit Aldibezug – oder nur „Hey Enie <3 so n1ce XOXO."

Antworten
Robert Nagel am 19.12.2017 um 09:52 Uhr

#solustig:
Ist doch nicht wahr, dass in den „gesponsorten Posts“ von Aldi und Milka – und nichts anderes ist das ja – nicht der kleinste Hinweis auf das Geschäftsverhältnis erfolgt. Ikea nutzt vorbildlich den Hashtag #Werbung, um die Kooperation kenntlich zu machen.
Hier wird also nicht nur Kampagnen-Potenzial verschenkt, sondern auch eine Abmahnung wegen Schleichwerbung riskiert. Der Hashtag #transparenz wird jedenfalls völlig zu Recht nicht verwendet.

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LMildner am 18.12.2017 um 17:33 Uhr

Die Idee von Ikea hatte sicherlich einen guten Ursprung. Aber anhand der vielen enttäuschten Kommentare der Geschenkempfänger über die mangelhafte Qualität der Wichtelgeschenke, ist die Aktion leider nicht ganz durchdacht gewesen. Schade.

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