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Social Media Marketing
Facebook Live-Video: So setzt du Marken nahbar in Szene

Facebook Live-Video: So setzt du Marken nahbar in Szene

Ein Gastbeitrag von Patrick Benner | 11.06.18

Marken können sich mit Facebook Live-Videos authentisch im Netz präsentieren. Patrick Benner von ARTUS interactive gibt 5 Tipps für den richtigen Einsatz.

Marken fällt es zunehmend schwer, bei den neuesten Trends mitzuhalten und neue Zielgruppen zu erreichen. Live-Videos machen eine Marke erlebbar und helfen ihr, sich authentisch zu präsentieren. Allerdings schreckt das Live-Format immer noch viele Entscheider ab. Zu groß ist die Angst, sich während einer Live-Übertragung nicht auf gescriptetes Hochglanzmaterial verlassen zu können. Schließlich ist mit dem Prädikat „live“ immer auch ein Risiko verbunden. Trotzdem lohnt es, sich mit dem Format zu beschäftigen – besonders, wenn jüngere Zielgruppen zu aktivieren sind.

Millennials fordern Authentizität von Marken, die ihnen Influencer in teils verwackelten, teils professionellen Filmchen vorspielen. Das Risiko von und vor allen Dingen der Umgang mit Patzern kann für Marken zur Stärke werden, durch die sie dem Konsumenten nahbar und insgesamt echter erscheinen. Folgende Tipps gilt es bei Live-Videos zu beachten:

1. Jede Marke hat eine Geschichte zu erzählen

Man kommt nicht umhin, sich im ersten Schritt über das Thema und die Story Gedanken zu machen, die man broadcasten möchte. Natürlich ergibt es wenig Sinn, dass ein Geschäftsführer vor der Kamera Pressemitteilungen vorliest. Auch Scripte sind in den meisten Fällen fehl am Platz, denn zu arg geplante Inhalte wirken wenig authentisch.

Live-Video muss nicht immer Hochglanz sein. Wieso gewährt man den Konsumenten nicht einfach einen Live-Einblick hinter die Kulissen des Shootings fürs neue Keyvisual oder den TV-Spot? Am besten passt es natürlich, wenn die Marke ohnehin Teil von Events ist oder solche sogar selbst veranstaltet.

Für die weltweit größte Konsumgütermesse Ambiente war Live-Video genau das passende Mittel, sozialen Buzz während der eigentlichen Veranstaltung zu erzeugen und die Facebook-User mit Einblicken von der Messe zu versorgen. Hier wurden Marke und Veranstaltung selbst zum Content des zuschauerstarken Live-Broadcasting. Dazu braucht es lediglich ein kleines Team, bestehend aus Kameramann, Moderator und Redakteur, das Aussteller interviewt, Nebenevents filmt und Besuchermeinungen einfängt.

2. Ist Facebook der passende Kanal für meine Marke?

Facebook und Instagram gelten unter Marketern als die populärsten Kanäle, wenn es um das Thema Live-Video geht. Nicht zuletzt deswegen, weil Facebooks Algorithmen das Live-Format hinsichtlich der organischen Reichweite bevorzugen. So erhalten beispielsweise Follower von Markenseiten eine Benachrichtigung, sobald ein Live-Video startet. Dennoch schöpfen Marken das Potenzial des Reichweitengewinns immer noch nicht aus und bevorzugen klassische Videoformate – obwohl sie teils schon über eine aktive Community im Netzwerk verfügen.

Auch YouTube darf beim Thema „Live“ nicht vernachlässigt werden. Laut Umfrage ist das Videonetzwerk in den USA das beliebteste Netzwerk für Live-Formate. Die Video-Plattform eignet sich besonders, wenn Unternehmen ihren Content auf der eigenen Webseite oder im Blog broadcasten möchten. Die Embed-Funktion funktioniert dabei genauso wie bei klassischen Videoformaten.

3. Möglichkeiten zur Reichweitensteigerung auf Facebook nutzen

Live-Events müssen geplant werden und benötigen Vorbereitung. Denn ist man erst einmal on Air, ist es für eine Reichweitenstrategie zu spät, um neben der organischen Reichweite zusätzliche Zuschauer zu erreichen. Es gibt Spielraum, User im Vorfeld zu begeistern und die Chancen auf große Zuschauerzahlen zu maximieren. So bietet Facebook an, den Live-Event mit einer Vorlaufzeit von maximal sieben Tagen oder minimal zehn Minuten als Event einzuplanen. Dies lässt sich über die Schaltfläche „Live“ unter Videosektion koordinieren. Statt des Live-Streams wird dann ein Preview-Bild veröffentlicht, das User über einen Call to Action an den Live Event erinnert.

Das Live-Video lässt sich in Facebooks Beitragsoptionen planen und mit Erinnerungsfunktion auf der Seite posten.

Ist der Live-Stream beendet, wird das Video als „normales“ Video im Newsfeed angezeigt und kann dementsprechend beworben werden.

4. Das Community Management als Rückkanal nutzen

Entscheiden sich Marketingverantwortliche für das Live-Format auf Facebook, spielt das Community Management eine wichtige Rolle und sollte analog zum Video ebenfalls live koordiniert werden. Marken müssen darauf vorbereitet sein, dass Konsumenten während der Übertragung Fragen stellen, Unmut äußern oder in anderweitiger Form reagieren. Das Community-Management sollte entsprechend gerüstet sein und über genügend Manpower während der Übertragung verfügen.

Darüber hinaus hat die Kommentarfunktion das Potenzial, während der Übertragung das Engagement anzufeuern. Im Falle eines Live-Interviews können Konsumenten beispielsweise Fragen stellen, die im Video live beantwortet werden. Mit der entsprechenden Strategie eröffnet die Marke einen wirkungsvollen Rückkanal, der das Live-Format zusätzlich belebt und unterstützt.

5. Die Technik nicht dem Zufall überlassen

Im Prinzip ist man mit einem Smartphone bereits bestens gerüstet, um für seine Fans live zu berichten. Filmt der Kameramann frei aus der Hand, bietet sich ein Handstück mit Bildstabilisator an, das ungewolltes Ruckeln verhindert. Zusätzlich gilt es, je nach gewünschter Qualität, über Maßnahmen für Ton und Licht nachzudenken. Aber: Das beste Bild inklusive bestem Ton bringt nichts, wenn während der Übertragung plötzlich kein Netz mehr zur Verfügung steht, um den Stream aufrecht zu erhalten. Daher ist es unerlässlich, technische Details bereits im Vorfeld zu planen und gegebenenfalls zu testen, ob am Übertragungsort ausreichend WLan beziehungsweise Mobiles Netz vorhanden ist. Ideal ist eine hundertprozentig sichere Internetverbindung, die ausschließlich für den Upstream reserviert ist.

Go Live!

Live ist das Gegenteil von Hochglanz. Erfahrungen mit Kunden zeigen, dass besonders bei einem ersten Projekt eine gewisse Zurückhaltung überwunden werden muss. Doch die Überzeugungsarbeit zahlt sich aus: Durch entsprechend geplante Live-Formate wird eine Marke nahbar, erlebbar und kann sich auf Facebook reichweitenstark in Szene setzen. Und nicht zuletzt bringen Marketers ein bisschen Aufregung in ihren Projektalltag.

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