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Social Media Marketing
Facebook: 4 unterbewertete Anzeigen Features für maßgeschneiderte Werbung

Facebook: 4 unterbewertete Anzeigen Features für maßgeschneiderte Werbung

Andreas Wieland | 29.06.16

Werbung ist dann nützlich, wenn sie für den Empfänger relevant ist. Damit sie relevant ist, musst du deine Zielgruppen kennen. Daher ist die Zielgruppen-Definition der Schlüssel zu hohen Konversionsraten.

Die große Kritik an klassischer Werbung beziehungsweise der Outbound-Werbung besteht darin, dass sie deinen Kunden nervt. Ein großer Teil der Online-Werbung ist Outbound mit hohem Potenzial, den Empfänger zu verärgern.

Wann nervt eine Outbound-Werbung nicht? Dann, wenn sie relevant ist. Wenn der Empfänger praktisch auf die Botschaft gewartet hat. Und wenn du es beim Konsumieren deiner Werbung dem User so einfach wie möglich machst.

Facebook braucht Werbung wie ein Mensch die Luft zum Atmen. Daher sind die Facebook-Strategen sehr findig, neue Wege der Werbung zu finden. Zum Thema „Relevanz“ gibt es Innovationen der Zielgruppen-Definition, zum Thema „Usability“ neue Arten der Lead-Generierung.

Betrachten wir zunächst die Facebook Innovationen im Bereich der Zielgruppen-Definition.

Custom Audiences

Custom Audiences sind nichts anderes als Personen auf Facebook, mit denen du bereits Geschäfte gemacht hast oder die deine Website, beziehungsweise strategische Teile deiner Website bereits besucht haben.

Eine Custom Audience auf Facebook erstellst du auf zwei Arten:

  • Du lädst eine E-Mail Liste deiner Kunden hoch.
  • Du trackst das Verhalten der Facebook-User auf deiner Website

Fall 1: Du lädst eine E-Mail-Liste auf Facebook

Im ersten Fall verfügst du über eine E-Mail-Liste, die du auf Facebook hochlädst. Das System macht einen Abgleich und identifiziert Facebook-Mitglieder auf Basis der E-Mail-Liste. Nehmen wir an, du hast einen Online-Shop mit 20.000 Kunden, von denen 15.000 bei Facebook sind, dann ist das deine neue Custom-Audience.

Du bist natürlich schlau und segmentierst deine Liste vorab. Sodass du auf Basis der Kaufhistorie beispielsweise 5 Custom Audiences baust, die für unterschiedliche Leistungsbereiche deines Shops stehen. Oder dass du die Liste nach demografischen Kriterien unterteilst.

Was sind die Potenziale?
Da du mit deiner E-Mail-Liste sehr viel über deine Zielgruppe weißt, kannst du ihr maßgeschneiderte Angebote bieten. Service-Angebote, die mit deinem Produkt zu tun haben, oder Ergänzungs- sowie Erweiterungsangebote.

Wenn du das richtig machst, kannst du auf der Weise deinen Kunden Zusatznutzen bieten, die Kundenbindung erhöhen und deinen Umsatz ausweiten. Und anstatt deine User mit einer E-Mail zu nerven, sprichst du sie unverfänglich auf der Party-Meile Facebook an, um ihnen etwas zu verkaufen.

Rechtliche Risiken:
Mit der E-Mail-Listen-Methode gehst du zumindest in Deutschland erhebliche rechtliche Risiken ein. Denn du musst dir das Einverständnis deiner Kunden holen, bevor du deren Daten auf Facebook hochlädst. Willst du mit dieser Strategie arbeiten, brauchst du einen guten Medienanwalt.

Fall 2: Du arbeitest mit einem Facebook-Pixel und machst ein Retargeting

Im zweiten Fall baust du deine Custom Audience auf Basis der Besucher deiner Website. Einmal eingebaut, trackt das neue Facebook-Pixel das Verhalten der Besucher deiner Website:

  • Welche Seiten besuchen sie?
  • Welche Seiten besuchen sie nicht?
  • Besuchen Sie bestimmte strategische Seiten?
  • Haben sie deine Seite schon lange nicht mehr besucht?

So schließt du vom Verhalten auf deiner Website auf die Motive, Wünsche und Bedarfe deiner Zielgruppe.

Auch hier musst du rechtlich aufpassen: Den Einsatz dieses Facebook-Zählpixels musst du laut und deutlich auf deiner Website bzw. deines Online-Verkaufssystems kommunizieren. Es ist auch hier empfehlenswert, einen guten Medienanwalt hinzuzuziehen.

Lookalike Audiences

Eine Custom Audience erstellt Facebook, wenn mindestens 20 Facebook-User auf Basis deiner E-Mail-Liste oder deines Facebook-Pixels zusammenkommen. Das ist nicht viel. Gerade bei mittelständischen Unternehmen oder kleinen Shops oder solchen, die erst neu am Start sind, kann es schon einmal vorkommen, dass eine Custom Audience sehr klein ist.

Hier kommt die Lookalike Audience ins Spiel. Sie identifiziert auf Basis deiner Custom Audience eine Zielgruppe, die ähnliche Eigenschaften aufweist. Da hat zum Beispiel deine Custom Audience 300 Mitglieder und die dazu passende Lookalike Audience über 300.000.

Zielgruppenstatistiken

Hast du eine Custom Audience einmal gebaut, dann entwickelst du deine Werbebotschaft. Da hilft es dir, wenn du Vorlieben deiner Custom Audience genau kennst. Hier kommen die Zielgruppen-Statistiken ins Spiel.

Sie sind Marktforschung pur. Mit den Zielgruppen-Statistiken erhältst du Informationen zu

  • demographischen Daten
  • Beziehungsstatus
  • Ausbildungsgrad
  • Berufe, in denen Mitglieder der Zielgruppe tätig sind.
  • Welche Facebook-Seiten die Zielgruppe sonst noch mag.

Diese Informationen helfen dir, deine gewählte Zielgruppe zu validieren, und sind Basis, dass deine Werbebotschaft die Herzen deiner Kunden berührt.

Machst du das gut, wirst du die Konversionen deines Online-Verkaufssystems erhöhen. Hier kommt es in der Folge auf eine gute Usability an.

Facebook wird heute zu einem großen Prozentsatz mobil genutzt. Basiert dein Verkaufssystem darauf, dass du Leads generieren willst, ist das Usability-Thema besonders wichtig.

Lead-Ads

Bisher hast du über Facebook Leads so generiert: Du schaltest eine Anzeige, die deinen User auf eine externe Leadpage leitet. Diese Schnittstelle hat einen Nachteil. Der Kunde muss immer seine Daten per Hand eingeben.

Lead Ads beseitigen diesen Nachteil: Die Leadpage bleibt auf der Facebook-Ebene, die Kontakt-Daten übernimmt das System von Facebook und der User drückt nur den Konversions-Button.

Auch hier musst du rechtliche Regeln beim Einsammeln der Leads beachten.

Kreative Werbemöglichkeiten

Über Facebook konntest du schon immer Zielgruppen scharf definieren. Custom Audiences und Lookalike Audiences setzen hier noch Eines drauf. Allerdings musst du, wie so häufig, die rechtlichen Spielregeln genauestens beachten. Das gilt auch für die Lead Ads.

Wenn du das Spiel mit den neuen Zielgruppen-Definitionen rechtssicher beherrscht, stehen dir unzählige kreative Möglichkeiten zur Verfügung, dein Verkaufssystem zu gestalten.

Habt Ihr bereits Erfahrungen mit Custom Audiences oder Lead Ads gesammelt? Schreibt mir ein paar Zeilen und teilt den Artikel mit euren Freunden.

Quelle: Neil Patel

Kommentare aus der Community

Martin am 31.03.2017 um 09:54 Uhr

Interessanter Artikel, aber der praktische Einsatz von Custom Audiences ist aufgrund der datenschutzrechtlichen Hürde nicht denkbar in Deutschland.

Insbesondere die hier beschriebene Variante des Uploads von Kundendaten (also kein Custom Audiences via Upload) ist von der BayLDB als rechtswidrig eingestuft worden. Custom Audiences via Webseite sieht nur geringfügig besser aus.

Da die BayLDB seit 2016 auch bereits stichprobenartige Prüfungen durchführt (vgl. hierzu Tätigkeitsbericht der BayLDB) ist mit ersten juristischen Problemen bald zu rechnen – aber dann herrscht auch Rechtssicherheit.

Antworten
Oliver am 29.06.2016 um 11:08 Uhr

Super! Hier wurden genau die richtigen Worte gefunden. Sehr hilfreich!

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