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SEO - Suchmaschinenoptimierung
SEO nah am User: So suchen wir heute nach Antworten

SEO nah am User: So suchen wir heute nach Antworten

Niklas Lewanczik | 22.03.17

Erstaunliche Zahlen zum Verhalten von Usern bei Suchmaschinen geben Aufschluss darüber wo, wie und wieviel gesucht wird. Und wo SEO demnach ansetzen kann.

Eine Zusammenstellung von expliziten Zahlen zum User-Verhalten bei Suchmaschinen in den USA bietet einen Einblick in die Modi, Vorlieben und Reaktionen der Nutzer. Diese Auseinandersetzung kann Unternehmen dabei helfen, SEO präziser zu gestalten.

Die Verhaltens-Statistiken – nicht jeder User ist erfasst

Die Aufstellung der Fakten geht auf eine Kooperation von Rand Fishkin und Jumpshot zurück. Bei MOZ führt Fishkin 23 Statistiken an. Die Daten, die diesen zugrunde liegen, stammen aus Jumpshots Millionen User umfassenden Panel und wurden im Herbst 2016 in den USA gesammelt. Allerdings sind diese Daten insofern mit Vorsicht zu genießen, als sie zwar Mobile wie Desktop abdecken, jedoch keine iOS Geräte miteinbezogen wurden.

Dennoch bieten die Daten Ansätze für Marketer, um sich relevanten Fragen der SEO zu stellen. Auf welchen weiteren Plattformen neben Google werden viele Suchen gestartet oder wie viele Google-Suchen resultieren in Klicks? Wir haben einige interessante und überraschende Statistiken aufgegriffen.

Wer sucht eigentlich und wie lange?

Eine erste Überraschung zeigt sich bei der Zahl der User, die mindestens eine Suche pro Tag durchführen. Im Oktober 2016 fielen nur 15 Prozent der untersuchten User in diese Kategorie. Während 45 Prozent mindestens eine Suche pro Woche starteten, waren es für den monatlichen Zeitraum 68 Prozent. Diese geringen Zahlen bedeuten zum einen, dass es noch ein Wachstum im Search-Bereich zu erwarten gibt. Zum anderen erscheinen die 15 Prozent kaum vorstellbar, betrachtet man den eigenen Alltag und seine Umgebung.

Dabei ist eine Suche in den meisten Fällen auch nur ein Fall von Sekunden. Für den Zeitraum des Eingebens der Suchbegriffe, des Ladens der Ergebnisse und des Anklickens irgendeines derselben (oder den Klick zurück zu den Ergebnissen) wurde eine durchschnittliche Zeit von knapp unter einer Minute festgestellt. Das mag lang erscheinen, ist aber einfach erklärt. Der Durchschnitt wird hier von Suchen in die Höhe getrieben, die einer ernsthaften Recherche zu bestimmten Themen oder Vorhaben verhaftet sind. Diese Art der Suche kann sich durchaus in die Länge ziehen.

Was für Klicks resultieren aus den Suchen?

Für Marketer ist von ganz besonderem Interesse, ob eine Suche bei Google auch Klicks bringt und in welche Richtung diese gehen. Geht man von allen Suchanfragen aus, resultieren gerade mal 60 Prozent in Klicks. Diese Zahl ist auch auf Googles Bestreben zurückzuführen, Antworten schnell und direkt in den SERPs sichtbar zu liefern. Bei einfacheren Suchanfragen zeigen Snippets meist eine Antwort, die einen Klick überflüssig macht. Aber auch bei der Frage nach Filmen von James Cameron finden wir auf Google ein Leiste, die uns die Filmographie des Regisseurs ausschnitthaft darstellt.

Von den Klicks, die auf Suchanfragen folgen, gehen nur 2,6 Prozent auf AdWords Einträge zurück. Bei den über dreieinhalb Milliarden Suchen pro Tag auf Google sollte sich diese Prozentzahl dennoch auswirken. Bei Klicks, die in der Folge von Suchanfragen bei Google auf Google Properties weiterleiteten, liegt die Prozentzahl „nur“ bei 8,4 Prozent.

Welche Plattformen für die Suche verwendet werden

Jumpshot hat auf Grundlage seiner Daten auf Anfrage von Fishkin zehn Plattformen auf ihre Suchanfragen hin untersucht und verglichen. Daraufhin wurde die prozentuale Distribution ermittelt – mit spannenden Ergebnissen.

Distribution von US-Suchanfragen bei 10 Plattformen, © Jumpshot, MOZ
Distribution von US-Suchanfragen bei 10 Plattformen, © Jumpshot, MOZ

Es zeigt sich, dass der Trend, über Versandhändler Amazon oder die Videoplattform YouTube Suchen zu starten, in den USA belegt wird. Während Googles Dominanz nicht überrascht, ist doch die Prozentzahl der Google Images erstaunlich. Hier sollten Marketer sich jedoch keine zu großen Hoffnungen auf potentiell mehr Search Traffic machen, da Googles (zumindest bei uns) neues Interface das Aufrufen von Bildern auch ohne notwendigen Klick auf die Quellen-Website erleichtert.

Was Marketer über die Suchanfrage selbst lernen können

Erkenntnisse für SEO können Marketer aus einigen weiteren Statistiken der Auflistung ziehen. So sind die Suchanfragen im Schnitt drei Worte lang; und zwar auf Desktop und Mobile. Wollen sich Marketer an potentiellen Suchanfragen ihrer Kunden orientieren, um eigene Auftritte bei der Suchmaschine darauf zuzuschneiden, müssen sie sich bewusst sein, dass es wenig Spielraum bei der Länge dieser Anfragen gibt.

Die Zahl der Wörter pro Suchanfrage bei Desktop und Mobile, © Jumpshot
Die Zahl der Wörter pro Suchanfrage bei Desktop und Mobile, © Jumpshot

Weiterhin wäre in diesem Zusammenhang interessant, dass acht Prozent der Anfragen als Frage deklariert sind. Außerdem könntest du, wenn du als Marketer einen speziellen Trend bei den Suchanfragen zuerst erkennst, einen klaren Vorteil für deinen Search Traffic erlangen. Denn 18 Prozent der Suchen führen zu einer Änderung in der Suchanfrage. Bist du aber der Einzige, der Ergebnisse auf eine Suchanfrage liefert, die ansonsten wenig Aussicht auf Antworten verspricht, kannst du dich von Mitbewerbern abheben.

Was bedeuten all diese Statistiken für Marketer?

Eine klare Erkenntnis ist die Vielfalt der Plattformen für Suchanfragen. So ist zwar Google der Platzhirsch unter den Suchmaschinen, doch wenn ein User ein bestimmtes Produkt sucht, ist es gut möglich, dass die Suche auf Amazon beginnt. Ebenso könnte eine Suche nach Tutorials bei YouTube beginnen (Anmerkung: 99 Prozent der Videos auf Google sind von YouTube).

Elementar ist jedoch das bessere Verständnis des User-Verhaltens. Um sich dieses zu vergegenwärtigen, hilft es, die eigenen Suchanfragen einmal zu analysieren. Doch auch ein Blick in Foren, die für das eigene Produkt/die eigene Kampagne relevant sind, lohnt sich. Denn dort können klare Hinweise auf aktuelle Fragestellungen, also mögliche Suchanfragen gefunden werden. Und je genauer man auf diese Frage zu „antworten“ weiß, desto schneller kommt man zu einem Klick. Dabei muss jedoch immer mit in Betracht gezogen werden, dass Antworten auf die simpleren Fragen (etwa Definitionsfragen) häufig in Snippets direkt erklärt werden können.

Die Zahlen lesen sich mit einiger Aufmerksamkeit und doch auch mit etwas Skepsis ob der nicht aufgeführten User. Dennoch gibt Rand Fishkin an, dass das genutzte Panel von Jumpshot umfangreicher (zumindest zahlenmäßig) selbst als das globale Panel von Comscore ist. Wer alle 23 Statistiken genau unter die Lupe nehmen möchte, kann dies mit Rand Fishkins Blogeintrag tun. Allerdings gilt unabhängig von den Zahlen: wer beim User-Verhalten auf dem neuesten Stand ist, hat bessere Chancen auf mehr Search Traffic.

Quelle: MOZ

Kommentare aus der Community

Manuel am 23.03.2017 um 11:39 Uhr

Wirklich erstaunlich sind diese Zahlen nicht, aber es ist schön dies noch einmal veranschaulicht zu kriegen. Interessant wäre noch wie die Zahlen dazu in Deutschland ausschauen, auch wenn diese sich wahrscheinlich nur marginal unterscheiden.

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Babel am 22.03.2017 um 20:46 Uhr

Die Google-Bildersuche überrascht mich nicht. Es gibt tatsächlich Websites, die mehr Traffic aus der Bildersuche bekommen, als aus der „normalen“ Suche.
In dem Zusammenhang fehlt mir in der Aufstellung Pinterest. Gerade in der Bildersuche sollte da doch ein spürbarer Traffic laufen. Lt. Alexa liegt Pinterest auf Platz 25 in den USA. Bing auf 21, also nur wenig davor. Duckduckgo.com setzt Alexa in den USA auf Rang 326.

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