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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Cameos: Google testet Selfie-Videos als Top Answer für Produktsuchen

Cameos: Google testet Selfie-Videos als Top Answer für Produktsuchen

Niklas Lewanczik | 07.04.21

Schon 2017 führte Google die Selfie-Style-Videos bei Suchen nach Prominenten ein. Jetzt tauchen sie bei Produktsuchen im Knowledge Panel auf.


UPDATE

Google stellt das auf berühmte Personen fokussierte Cameos ein. Das gab SEO-Experte Barry Schwartz via Twitter bekannt. Ab dem 17. Februar 2022 werden Berühmtheiten und Creator, die Aufnahmen für die Google-Suche erstellt hatten, keine neuen Cameos erstellen können. Außerdem werden die bereits vorhandenen Inhalte ab diesem Datum nicht weiter in den SERPs ausgespielt. Die Inhalte können von den Ersteller:innen aber noch bis zur Deadline heruntergeladen werden.

Cameos war bis dato ein Invite-only Feature von Google. Nun möchte sich das Unternehmen auf andere Projekte konzentrieren. Dazu könnten die im Dezember 2021 gelaunchte Creator App Qaya sowie das im Herbst vergangenen Jahres gestartete Google for Creators zählen.

Dieses Update stammt vom 27. Januar 2022.


Wenn User bei Google nach Produkten suchen, erhalten sie in den SERPs bereits zahlreiche Informationen zur Einordnung. Angebote, Preise, Bewertungen, Definitionen, ähnliche Fragen, zum Teil sogar Schlagzeilen und dergleichen mehr. Nun könnte eine neue Informationsquelle hinzukommen. Erste User konnten einen Test wahrnehmen, bei dem im Knowledge Panel – etwa bei der Suche nach Staubsaugern – sogenannte Cameos auftauchen. Dabei handelt es sich um kurze vertikale, Selfie-ähnliche Videos. Im Testbeispiel geben Personen dann direkt bei Google Auskunft über relevante Fragen zu Staubsaugern.

Cameos: Google setzt auf Informationsvermittlung via Video-Content

Bisher haben sich die Cameos von Google noch nicht umfassend etabliert. Denn schon 2017 hatte die Suchmaschine die Videos eingeführt, mit denen bestimmte Fragen, die in der Suche gestellt werden, beantwortet werden sollen. Zu der Zeit konnten US User zu einigen Fragen, die sie über Prominente stellten, Antworten von diesen selbst im Knowledge Panel erhalten – in Form von Cameos.

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Cameos bei Google, © Google

Auch in Deutschland und auf dem Dekstop sind die Videos inzwischen vorhanden. Wer etwa nach Schauspieler Will Ferell googlet, findet dort im Knowledge Panel einige Cameos:

Will Ferrell Cameos bei Google, Screenshot Google
Will Ferrell Cameos bei Google, Screenshot Google

Genau diese Art von Videos könnte schon bald auch bei diversen Produktsuchen auftauchen. Denn Ryan Mews, seines Zeichens SEO bei Merkle, zeigte via Screenshot bei Twitter einen Test an, in dem es Cameos zur Suchanfrage nach „vacuum cleaners“ gibt.

Davon berichtet auch SEO-Experte Barry Schwartz. Dabei werden im Knowledge Panel Videos von verifizierten Influencern angezeigt, die bestimmte Fragen zu Staubsaugern beantworten. Im Beispiel laut Titel eines Videos etwa die Frage, wie man das richtige Staubsaugermodell findet. Für User könnten solche Hilfestellungen durchaus wertvoll sein, wenn sie sich nach Produkten erkundigen. Insbesondere, wenn sie in Form von snackable Video Content präsentiert werden, wie er dank TikToks oder Reels stark an die Rezeptionsmuster vieler User anknüpft.

Noch ist unklar, wie der Content generiert wird

Während bei den Cameos im Kontext der Suchanfragen zu Prominenten von diesen selbst gedrehte Videos angezeigt werden, sind es bei den Produktsuchanfragen im Test Videos von Influencern. Allerdings ist noch nicht klar, wie und wo Google diese Videos generiert. Und damit auch nicht, was als Basis der Informationsquelle im Knowledge Panel dient. Aus dem Screenshot von Mews geht zumindest hervor, dass die Informationsgeber:innen verifizierte Accounts haben, möglicherweise bei YouTube, oder dass diese von Google verifiziert sind. Das könnte andeuten, dass sie eine Vielzahl von Followern haben und/oder in ihrem Fachbereich ein hohes Ansehen genießen.

Auch ist nicht klar, ob die Cameos nun tatsächlich bald bei mehreren Produktsuchen bei Google auftauchen werden. Immerhin ist der Test limitiert, wir konnten ihn genauso wenig reproduzieren wie etwa Barry Schwartz in den USA. Doch SEO-Experte Glenn Gable gab bei Twitter an, dass ein Googler aus dem Cameo Team bei einer Google Webmaster Conference erklärt habe, dass Google Cameos für Prominente umfassender auszurollen gedenkt. Im Zuge dessen könnte Google diese Videos auch im Produktsuchkontext – oder womöglich auch bei der Suche nach anderen Dingen – einzusetzen beginnen.

Die oft positive Resonanz der User bei Video Content als Informationsquelle dürfte der Suchmaschine dabei als positives Feedback dienen. Fraglich bleibt jedoch, ob Google stets wirklich die relevanten Fragen mit den Videos beantworten kann, die sich Suchende stellen. Doch Google ist schon jetzt gut darin, mögliche implizite Fragestellungen von Suchanfragen abzuleiten. Das zeigt sich bei der Rubrik „Ähnliche Fragen“ sowie bei den Angaben in Knowledge Panels, Karussellen und Snippets.

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