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Social Media Marketing
Personal Branding auf Facebook

Personal Branding auf Facebook

Ein Gastbeitrag von Sascha Albrink | 10.04.13

Sascha Albrink von der Agentur sixclicks erzählt euch, warum Facebook für das Personal Branding so wichtig ist und welche Strategie dahinter steht.

Wer die Social Media für sein Personal Branding nutzen möchte, wird im Fall von Facebook möglicherweise zögern. Das Netzwerk steht für Profile mit deutlich persönlichem Touch und gilt folglich nicht als ideales Forum für die B2B-Ansprache. In der Tat finden sich die gesuchten Zielgruppen hier nicht in der Form von Business-Profilen, sondern als Privatmenschen mit zum Privaten tendierenden Interessen. Dennoch ist Personal Branding auch bei Facebook möglich, sofern man die Möglichkeiten des Networks entsprechend nutzt.

Personal Branding mit Facebook zur Sicherung der Namenssuche

Die erste Funktion eines Facebook-Profils im Sinne des Personal Brandings besteht darin, die Ergebnisse einer Google-Suche nach dem Eigennamen zu sichern. Potentielle Kunden, die über Offline-Kontakte oder auf anderem Wege von einem Fachmann gehört oder gelesen haben, suchen oft bei Google als erstes nach dem Eigennamen. Die Aufgabe des Online-Marketing besteht nun darin, die erste und möglichst noch die zweite Ergebnisseite derart zu „gestalten“, dass sich möglichst viele Einträge zu dem Namen finden lassen und dass diese einen Branding-Effekt haben. Ein Facebook-Profil ist neben Profilen auf anderen bekannten Networks ein geeigneter Kandidat, um eine Top-Ten-Platzierung zu erreichen und schon insofern für B2B-Fachleute ein interessantes Marketing-Instrument. Weiter gehen die Auswirkungen eines Facebook-Accounts auf dieser Ebene allerdings nicht, denn das Network übernimmt zwar den Eigennamen in den Titel des Suchergebnisses, nicht aber das fachliche Profil in die Snippets. Zur Präsentation branding-unterstützender Snippets in den Suchergebnissen sind tatsächlich andere Netzwerke wie Google+, Twitter und XING geeigneter.

Personal-Branding-Strategien auf Facebook

Was eigentlich eine Social-Media-Strategie ist, ist in seiner Begriffsbestimmung wie auch in seiner Terminologie meist unklar. Noch mehr gilt das für Personal-Branding-Strategien, die nicht einmal auf eine einheitliche Definition ihres Themas selber zurückgreifen können. Ich würde eine erfolgreiche persönliche Marke deshalb ganz praktisch als positiv wahrnehmbares Erscheinungsbild einer beruflich kompetenten und aktiven Person deutlich. Als Branding-Strategie zur Umsetzung eines positiv wahrnehmbaren Erscheinungsbildes einer Person auf dem Network Facebook möchte ich hier eine Methode skizzieren, die ich hier die Business-Szene-Strategie möchte.

Personal Branding in den Informationen zur Person betreiben

Das positiv wahrnehmbare Erscheinungsbild einer beruflichen aktiven und kompetenten Person ist natürlich innerhalb des vorgegebenen Rahmens der technischen Möglichkeiten des Netzwerks abbildbar. Dazu gehört die Angabe von allgemeinen Texten zur Person, seines schulischen, gegebenenfalls universitären Ausbildungsweges und die detaillierte Auflistung seiner bisherigen beruflichen Aktivitäten. Je mehr Informationen hier auf Kontakten zu bekannten bzw. interessanten Adressen der Szene bzw. Adressen, die in irgendeinem Zusammenhang mit der Szene stehen, deuten, desto mehr Pluspunkte sammelt der Brand.

Kann man branding-gerecht Freunde sammeln?

Unter den Freunden, die auf der Profilseite einer Facebook-Seite mit einer kleinen Auswahl versammelt sind, sollten sich im Idealfall nur Fotos von Menschen aus der Szene zu sehen sein, die durch Ihre Bekanntschaft mit ihnen Ihr eigenes Image fördern, also interessante Persönlichkeiten der Szene. Umsetzbar ist eine solche Strategie aber nur, wenn man konsequent alle Freundschaftsgesuche, die nicht von derartigen Menschen kommen, ablehnt, denn Facebook selber ermöglicht keine entsprechende Selektion der Fotos, auch nicht durch die Veränderung der Beziehungscharakter vom Freund in einen Bekannten oder durch Hinzufügung zu einer anderen Liste.

Die eigene Marke mit professionellen Foto-Alben stärken

Der Foto-Bereich, der sich unter dem Freundesbereich befindet, ist im Gegensatz zu diesem vollständig kontrollierbar, da nur eigens hochgeladene Bilder abgebildet werden. Die Darstellung eines in der Szene aktiven Menschen wird am besten erreicht durch die Abbildung von dynamisch und ästhetisch wirkenden Arbeitssituationen, seriös anmutenden Gesprächssituationen und Fotos von Szene-Treffen wie z.B. Kongressen. Besonders interessant sind Bilder mit Situationen, auf denen der Dargestellte eine führende Funktion inne hat, z.B. als Redner. Je höher die Führungsposition auf dem Bild wirkt, um so höher steigt der Branding-Wert. Offenbar übernimmt Facebook das zuerst hochgeladene Bild innerhalb einer Fotoreihe wie auch innerhalb einer Albenreihe als Sichtbild auf der Startseite des Profils.

Favoriten für das Branding sammeln

Der dem bisher Gesagten zugrunde liegende Gedanke gilt ebenfalls für die Sicherung der branding-gerechten Favoriten. Ein beruflich erfolgreicher Mensch wird nach Erwartung seiner Mitmenschen an dieser Stelle zuvorderst Seiten favorisieren, die professionelle Unternehmungen der eigenen Branche und angrenzender Branchen darstellen, sowie einen mit dem beruflichen Erfolg einher gehenden Lifestyle symbolisieren, im Falle von Akademikern z.B. ein Theaterhaus, Exklusivreisen oder Ähnliches. Eine vor kurzem veröffentlichte Studie über den Zusammenhang sozio-demografischer Merkmale und Themen auf Facebook-Profilen konnte belegen, dass z.B. Posts über Motorräder vorrangig von Mitgliedern mit eher niedriger Intelligenz, solche über eher akademische Themen eher von Mitgliedern mit hoher Intelligenz geliked werden. Umgekehrt bedeutet dies, dass Besucher einer Facebook-Seite vom Profil dieser Seite tendentiell eher nicht auf einen erfolgreichen Manager schließen würde, wenn dort Seiten über Motorräder favorisiert wurden.

Das Personal Branding über Posts stärken

Die Branding-Werte einer Person steigen und fallen über ihre sämtlichen Kommunikationsaktivitäten, die bei Facebook als Produktion eigener Posts, Teilnahme an der Kommentierung der eigenen Posts, sowie dem Liken und Kommentieren fremder Posts in Profilen anderer Personen umsetzbar sind. Vor allem die eigenen Posts sind hier von Bedeutung, da die fremden auf der eigenen Profilseite nicht sichtbar sind. In den Posts selber haben sowohl selber kreierte als auch kuratierter Content markensteigernden Wert, wenn dieser das Thema auf qualitativ hohem Niveau trifft und nicht allgemein Bekanntes widergibt. Stärkenden Charakter haben auch Verlinkungen zu eigenen Content-Produktionen jenseits von Facebook, z.B. auf dem Corporate Blog oder zu Seiten, auf denen auf andere Weise eigene Aktivitäten positiv dargestellt sind, etwa mittels eines Berichtes über einen Vortrag mit Diskussion auf einem Kongress.

Die Rolle der Interaktion

Die Geschichte der Rolle der Facebook-Freunde im Online-Marketing ist bekannt. Mittlerweile gehen viele Experten davon aus, dass eine hohe Anzahl an Freunden – und das können ja auch berufliche Experten sein – möglicherweise keinen positven Einfluss auf die Google-Rankings haben. Vermutlich hält sich die Suchmaschine an die Vorstellung, dass die hohe Qualität einer Seite sich nicht zuletzt darin äußert, dass Andere nicht umhin können, sich an der Diskussion zu beteiligen. Eine Person, die „sich einen Namen macht“, ist in dieser Interpretation ein Facebook-Mitglied, dessen Posts umfangreiche Interaktionen auslösen. Neben der Anzahl der Fans, die man im Gegensatz zur Relevanz im Google-Rankings beim Personal Branding durchaus anerkennen muss, meint der Betrachter einer Facebook-Seite in einer hohen Anzahl von Kommentaren zu den Posts eines Menschen sicher ein hohes berufliches Renommée der Person zu erkennen. Wer sein Personal Branding über die Facebook-Posts steigern möchte, tut gut daran, dort nicht allzu sehr harmonisch und glättend aufzutreten, sondern hin und wieder mit ein wenig provozierenden Thesen oder Fragen auf sich aufmerksam zu machen.

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