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E-Mail Marketing
Dynamische Inhalte: Völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten im E-Mail-Marketing
© Natalia Merzlyakova
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Dynamische Inhalte: Völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten im E-Mail-Marketing

Atilla Wohllebe | 23.10.14

Hat sich die E-Mail in den letzten Jahren als Medium weiterentwickelt? Gefühlt: Kaum. Abhilfe versprechen da dynamische Inhalte.

30 Jahre Email in Deutschland – und endlich wieder eine innovative Idee

Es ist knapp dreißig Jahre her, dass in Deutschland die erste E-Mail empfangen wurde. Seitdem wird das Medium E-Mail auch für werbliche Zwecke genutzt. Während sich das E-Mail-Marketing jedoch stetig weiterentwickelt hat – man denke an Software für Aussteuerung und Erfolgskontrolle oder Best Practises bei der Gestaltung von Betreff, Text und Bildern – scheint sich bei der E-Mail selbst wenig getan zu haben: Noch immer sind es nach wie vor einfache Texte und Bilder – manchmal auch als .gif in Bewegung, häufig beim Abruf der Mail vom Server heruntergeladen – mit denen das E-Mail-Marketing versucht, potenzielle Kunden zum Kauf zu bewegen.

Abhilfe verspricht dazu jetzt unter anderem die Hamburger E-Mail und Social Media Agentur netnomics. die bereits dynamische Inhalte in E-Mails umsetzen. Doch wie funktioniert das genau – und was unterscheidet dynamische Inhalte im E-Mail-Marketing vom einfachen .gif Bild? Wir haben es uns einmal näher angeschaut und nachgefragt.

Kurz erklärt: So funktionieren die dynamischen Inhalte in E-Mails

Im Interview mit OnlineMarketing.de erklärt Maraike Schulz, Senior E-Mail Marketing Manager bei netnomics, mögliche Einsatzgebiete, Unterschiede zu klassischen E-Mails und die Technik dahinter:

OnlineMarketing.de: Dynamische Inhalte in E-Mails scheinen viel Potenzial zu bieten. Zeit, Ort oder Umfeld – welche Geschäftsmodelle werden durch die verschiedenen Faktoren besonders beeinflusst?

Maraike Schulz: Durch die Dynamisierung von Newsletter-Inhalten ist es möglich noch persönlicher mit dem Kunden zu interagieren und so mehr Relevanz zu schaffen. So können zum Beispiel bei einem stationären Handel mit Filialen die verfügbaren Produkte auf Basis des Aufenthaltsortes der Leser ausgegeben werden. Oder im Online-Shop spezifische Angebote nur für bestimmte Zeit online gestellt und mit einem Countdown im Newsletter beworben werden. Das erhöht den Kaufdruck. Auch die Verknüpfung der Kanäle Social und E-Mail rückt näher zusammen, wenn ich durch Social Proof die Marke stärke.

Potenziale durch dynamische Faktoren - © netnomics
Potenziale durch dynamische Faktoren – © netnomics

Ein Countdown in einer Email? Was ist daran so besonders, das kann man mit HTML doch schon seit Jahren?

Was mit HTML schon länger möglich war, war ein animiertes GIF auszusteuern, das einen Countdown vorgibt. Der Kunde konnte ungeachtet der Öffnungszeit eine sich nach unten bewegende Zeit sehen. Der Real-Time Countdown läuft aber runter egal wann die Mail geöffnet wird. So ist der Kaufdruck realer, weil es eben auch nur noch 30 Sekunden sein können, die ich ein Angebot nutzen kann, wenn ich entsprechend spät öffne. Und wenn der Countdown abgelaufen ist, werde ich auch das in meiner Mail sehen, wenn ich viel zu spät dran bin. Das macht die Angebote in gewisser Weise ehrlicher.

Werfen wir noch einen kurzen Blick in Richtung Technik: Was passiert im Hintergrund?

Wir haben ein Programm entwickelt, in dem wir den Start und Endzeitpunkt des individuellen Coundowns eingeben können und das Aussehen des Countdowns individualisieren. Ein Skript wandelt diese Daten dann in ein Bild um, das in das HTML des Newsletters eingebunden wird und sich regelmäßig aktualisiert auf Basis der Uhrzeit in der der Kunde öffnet. So wird die Ladezeit nicht belastet.

Echte Dynamik am Beispiel eines zeitlich limitierten Angebots - © netnomics
Echte Dynamik am Beispiel eines zeitlich limitierten Angebots – © netnomics

Und welche technischen Voraussetzungen sind seitens Empfänger oder Absender notwendig?

Wie alle dynamischen Spielereien, werden auch diese Inhalte nur in einem Teil der Email-Clients angezeigt. Während alle Web-Mailer die Technik unterstützen, wird ein Outlook 2010 Nutzer beispielsweise nur das erste Bild eines Countdowns sehen, da Outlook jede Animation unterdrückt. Davon abgesehen, benötigt er nur eine Emailadresse und sollte die Bilder im Newsletter laden.

Vielen Dank für das Interview!

Dynamische Inhalte im E-Mail-Marketing ermöglichen neue Kampagnen

Auch, wenn dynamische Inhalte im E-Mail-Marketing weder dieses, noch das Medium selbst revolutionieren, erweitern sie es doch stark: Sie bieten einen spannenden und innovativen Ansatz, Kunden mit völlig neuen Kampagnenformaten anzusprechen, die nicht nur weit abseits von dem sind, was bisher möglich war, sondern auch die Psychologie beim Einkauf, insbesondere mit Blick auf echte Countdowns und Angebotsbegrenzungen, berücksichtigen.

Welche Einsatzzwecke könnt ihr euch für dynamische Inhalte vorstellen? Oder tut es auch weiterhin das einfache .gif?

Kommentare aus der Community

Technisch Versiert am 28.10.2014 um 00:19 Uhr

Der technische Hintergrund wird ausgelassen, weil es hier keine Innovation gibt: Beim Öffnen der Mail wird ein GIF von einem Server angefragt, auf dem vermutlich eine ImageMagick-Instanz läuft, die ein animiertes Countdown-GIF entsprechend der Differenz aus Zeitpunkt des Requests und hinterlegtem Kampagnen-Ende zurückliefert.
Natürlich sei dem Unternehmen unbenommen, sich hierauf zu spezialisieren, aber die obige Marketing-Blase kann man mit gesundem Techniksachverstand kaum ertragen.

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Lisa + Giorgio am 27.10.2014 um 17:11 Uhr

Ein bisschen mehr technischer Hintergrund wäre nett gewesen.
Und warum wird als Beispiel ein vier Jahre alter Mailclient erwähnt? Es ist ja nicht so, dass nur das 2010er Outlook nicht funktioniert, sondern vermutlich alle ab Outlook 2003, weil die auf ein eiugenständiges Rendering setzen und nicht auf die Engine vom IE…

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Olaf Briese am 27.10.2014 um 16:42 Uhr

Für den stationären Handel wird es interessant, wenn die dynamischen Inhalte mit Geolocation Daten kombiniert werden. Sprich: wenn der Empfänger unterwegs ist und den Newsletter in dem Moment mit aktuellen Inhalten / Angeboten auf sein Smartphone bekommt, in dem er in der Nähe einer Filiale ist.
Wenn die Inhalte stimmen und vielleicht auch noch mit einer witzigen Idee verpackt sind, könnten auch die datenschutzrechtlichen Bedenken der Empfänger etwas abgebaut werden.

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