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Social Media Marketing
Hohe Reichweiten und Überzeugungskraft: Die Vorzüge des Influencer Marketing
Jared Leto auf dem Coachella, einem Festival im kalifornischen Palm Springs. Die Veranstalter bezahlen Influencer dafür, sich unter die Crowd zu mischen

Hohe Reichweiten und Überzeugungskraft: Die Vorzüge des Influencer Marketing

Tina Bauer | 16.06.15

Allein auf Instagram können Influencer mit ihren hohen Reichweiten und dem weitreichenden Einfluss große Macht ausüben, weshalb es sich für Unternehmen lohnt, auf dieses starke Instrument zu setzen. Wir zeigen dir, wie du die richtigen Influencer findest und wo du sie einsetzen kannst.

Die sozialen Netzwerke bieten eine gute Plattform für Werbung. Sie leben vom User Engagement und Nutzer vertrauen heutzutage eher auf Bewertungen anderer als auf die leeren Versprechungen der Unternehmen. Die Ansprüche an Werbung sind mit dem Web 2.0 in den letzten Jahren gewachsen: Weil klassische Anzeigenwerbung heute keinen mehr so recht überzeugt, sollten Unternehmen heutzutage zeitgemäßere Wege einschlagen. Viele tun dies auch, indem sie sich etwa mit Content Marketing auseinandersetzen und in Social Media-Kampagnen investieren. Influencer Marketing ist dabei sicherlich King of Content. Wer auf den Einfluss bekannter User setzt, die dabei aber nicht zwangsläufig Celebrities wie Jared Leto sein müssen, hat große Chancen auf Erfolg. Wir zeigen dir, wo du Influencer findest und wie du sie am Beispiel von Instagram richtig einsetzt. Neben einigen aufgeführten Praxisbeispielen, erklärt der Gründer von Fittea, warum er auf Influencer Marketing setzt.

Welche Unternehmen Influencer einsetzen sollten

Zwar ist Influencer Marketing in aller Munde, doch wissen sicherlich nicht alle Unternehmen etwas damit anzufangen oder denken sogar, dass dieses Marketinginstrument für ihre Produkte nicht infrage kommt und sie ohnehin über ausreichend Reichweite verfügen.

Große Marken, die auf den Einsatz von Influencern verzichten

Traditionskonzern Otto (@otto_de) sowie Shoppingriese Home24 (@home24_de) betreiben ihre Instagram-Kanäle kontinuierlich und konsistent. Otto gibt mehr Insights und Blicke hinter die Kulissen und kann bei 233 Posts 2.594 Follower vorweisen, selbst folgt das Unternehmen 206 Accounts.

Otto auf Instagram
Otto auf Instagram

Im Vergleich dazu, lädt Home24 viele stimmungsgeladene Produktfotos hoch und gibt eher selten auch mal den einen oder anderen Einblick in den Redaktionsalltag. Insgesamt wurden vom Shoppingkanal bereits 658 Posts hochgeladen. Der Account kann 2.423 Follower aufweisen und folgt dabei 561 Usern. Klingt im ersten Augenblick nun nach gar nicht wenigen Fans.

Shoppingkanal Home24 auf Instagram
Shoppingkanal Home24 auf Instagram

Instagram ist in Deutschland auch noch nicht von so großer Relevanz, als dass Handlungsbedarf bestünde. Oder etwa doch?

Kleine Unternehmen, die auf Influencer setzen

Neben den großen Playern, den alten Hasen im Marketingbusiness also, sprießen viele Startups aus dem Boden. Diese sind noch sehr viel handlungsfreier und können flexibler auf aktuelle Entwicklungen reagieren als große Konzerne, die stringenten Redaktionsplänen folgen und aufgrund der festen Strukturen weniger spontan sein können.

Tinxr (@tinxr) ist eine deutsche Shopping-Community, von der wohl die meisten noch nie im Leben etwas gehört haben. Auf der Plattform werden täglich für cool befundene Produkte zusammengetragen und den Usern – inklusive eines Links zum Shop, in dem sie die Ware bestellen können – vorgestellt. Das Startup hat 435 Posts auf Instagram hochgeladen und kann stolze 121.000 Follower aufweisen. Selbst folgt Tinxr 330 Usern.

Bei Tinxr ist der Unterschied sofot auszumachen: Statt bloßer Produktfotos, werden Influencer mit der Kleidung ausgestattet
Bei Tinxr ist der Unterschied sofort auszumachen: Statt bloßer Produktfotos, werden Influencer mit der Kleidung ausgestattet und der gesamte Account stark gebranded.

Fittea (@fittea.de), das im letzten Jahr gegründete Unternehmen, bedient eine Nische. Der Anbieter vertreibt hochwertige Tees der eigenen Marke, die „Dich auf dem Weg zu Deiner Traumfigur ganzheitlich begleite[en]“ und bei regelmäßiger Anwendung zu einem guten Gesundheitsbild beitragen sollen. Der Unternehmensaccount verfügt bei derzeit knapp 750 Posts über 18.100 Follower und folgt dabei etwa 4.000 Usern selbst.

Auch der Account von Fittea zeigt direkt User, die starken Einfluss auf ihre Follower ausüben
Auch der Account von Fittea zeigt direkt User, die starken Einfluss auf ihre Follower ausüben

Unternehmen, die auf Influencer Marketing in den verschiedenen sozialen Kanälen setzen, machen dies aus drei Gründen:

  • um auf die Produkte aufmerksam zu machen
  • um auf den Channel aufmerksam zu machen
  • um mit den Inhalten der Publisher (nichts anderes sind Influencer) eine größere Reichweite erzielen

Die gesteckten Ziele werden dabei in aller Regel auch erreicht, wie die Anzahl an Followern sehr schön demonstriert. Unternehmensgröße oder Branche spielen also beim Influencer Marketing eine eher untergeordnete Rolle, wobei die klassischen Kategorien Food & Lifestyle vermutlich einen Vorteil haben werden.

Influencer finden 

Instagram ist zugegebenermaßen eine etwas unübersichtliche Plattform, deren Browserversion als Ergebnis von „Mobile Only“ auch noch derart abgespeckt ist, dass sich Anpassungen leichter über mobile Devices vornehmen lassen. User über den stationären Browser zu suchen, ist also nur über Suchmaschinen möglich. Du kannst aber auch Tools, wie Influencer.db nutzen.

infldb

Die Datenbank gibt umfangreiche Einblicke in die Influencer-Accounts auf Instagram und weiteren Plattformen. Neben den Hauptkategorien werden auch aktuelle Preise, Kontaktdaten, der Social Media Growth sowie weitere Details angezeigt. Unternehmen können sich unter Zuhilfenahme der Suche und diversen Filtereinstellungen genau die richtigen Influencer für die geplante Kampagne und das vorhandene Budget heraussuchen. Influencer.db errechnet ebenfalls den jeweiligen Wert pro Foto, der sich an der Anzahl an Followern und den Interaktionen misst. Die Datenbank befindet sich im stetigen Aufbau und ist zwar noch nicht ganz vollständig, dafür aber das umfangreichste Research Tool, was dieser Bereich momentan zu bieten hat. Zwar ist ein Premium-Account kostenpflichtig, doch kann eine bestimmte Anzahl an Suchanfragen täglich auch kostenlos gestellt werden.

Der enorme Einfluss & eine unverhoffte Influencer-Karriere

Um einen Influencer-Account zu schaffen, sollte man auf einem dafür geeigneten sozialen Netzwerk eine große Anzahl an Followern generieren und den Account kontinuierlich mit Content füttern.

Das Foto von Dominik Wojcik wurde vom Account @wonderful_places eigens noch einmal gepostet und erzielte aufgrund der hohen Reichweite hundertausende Likes
Das Foto von Dominik Wojcik wurde vom Account @wonderful_places eigens noch einmal gepostet und erzielte aufgrund der hohen Reichweite hundertausende Likes

Die enorme Reichweite und den großen Einfluss, den Influencer ausüben können, wollen wir an einem Foto demonstrieren. Das obenstehende Bild wurde sowohl über den privaten Account des Urhebers, als auch über @wonderful_places gepostet. Und während das Foto auf dem privaten Account von Dominik Wojcik innerhalb von vier Wochen 458 Likes erzielen konnte, hat der Influencer-Account es binnen vier Tagen ohne Weiteres auf die stolze Anzahl von knapp 150.000 Likes geschafft und zeigt damit die Macht von Influencer Marketing auf. Inzwischen hat das Foto von Dominik Wojcik eigenen Angaben zufolge, über die populären Kanäle hinweg, fast eine halbe Million Likes erzielt und konnte ihm allein durch die Veröffentlichung über den reichweitenstarken Account 1.000 zusätzliche Follower generieren. Zusätzlich brachte ihm der Hype um das Bild einen eigenen Eintrag auf Influencer.db und auch die Anfrage eines Unternehmens ist ihm bereits ins Haus geflattert. So schnell kommt man offenbar zu einer Karriere als Influencer.

Interview mit Sebastian Merkhoffer, Gründer von Fittea

Wie und für welche Zwecke Unternehmen sich Influencer mithilfe von Research Tools zunutze machen können, hat Sebastian Merkhoffer, Gründer von Fittea, in einem Interview für uns erörtert.

OnlineMarketing.de: Wie bist du auf den Vertrieb deiner eigenen Teemarke gekommen und was ist dein Ziel?

Sebastian Merkhoffer: Ich bin schon seit Jahren passionierter Teetrinker. Im Studium benutzte ich weitestgehend unbekannte Teesorten wir Yerba-Mate und Pu-Erh Tee während der Klausurvorbereitung oder als natürlichen Energie-Booster vor dem Sport. Den meisten Menschen sind die vielen positiven Eigenschaften, die Tee auf Körper und Geist hat, nicht bewusst. Das will ich mit Fittea ändern.

Wie sieht die Marketingstrategie aus und wieso habt ihr euch dafür entschieden?

Neben den klassischen Online Marketing-Kanälen wie SEM und Facebook spielt für uns Influencer Marketing eine wichtige Rolle, da wir ein erklärungsbedürftiges Produkt verkaufen und unsere Botschaft über passende Influencer authentisch kommunizieren können.

Wie geht ihr in Sachen Influencer Marketing vor?

Es ist wichtig, Influencer mit einer hoher Reichweite zu identifizieren, die zum Produkt passen. Hierfür benutzen wir influencer.db. Die umfassenden Filteroptionen erlauben es passende Influencer leicht zu identifizieren. Über den „Estimated value per post“ können wir zusätzlich besser einschätzen, wie viel wir einem Influencer pro Post bezahlen sollten. Zudem liefert die Datenbank weitere nützliche KPIs wie Follower Growth und Like/Follow Ratio et cetera. Für das Aufsetzen von Influencer Kampagnen über YouTube nutzen wir zusätzlich ReachHero, die Influencer auf YouTube mit Brands über ihre Plattform zusammenbringen und damit den überflüssigen YouTube Netzwerken wie Mediakraft endlich eine Ende bereiten.

Vielen Dank!

Nun haben wir dir die Vorteile und Herangehensweisen eingehend erklärt und du könntest direkt loslegen. Da wäre aber noch eine Sache: In den USA ist es eine Empfehlung der dafür zuständigen Behörde, in Deutschland dagegen Pflicht: Werbung ist auch als solche zu kennzeichnen. Stattest du also Influencer mit deinen Produkten aus und zahlst ihnen Geld für das Posten, muss jeder Beitrag zwingend als Sponsored deklariert werden. Andernfalls kannst du dir empfindliche Strafen einhandeln.

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