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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Der große CMS-Check: Bringt dich dein System bei Google weiter?

Der große CMS-Check: Bringt dich dein System bei Google weiter?

Ein Gastbeitrag von Andreas Öttl | 11.01.16

Ein CMS kann wertvolle Dienste für SEO leisten oder viele Anstrengungen zunichtemachen. Ist dein CMS ein SEO-Winner? Dieser Test findet es heraus.

Wer langfristig Erfolg im Web haben möchte, muss vor allem auch gefunden werden. Und soviel ist unbestritten: gute Suchmaschinen-Rankings sind dabei entscheidend. Hier kann ein CMS einen Teil dazu beitragen, aber auch Steine in den Weg legen. Anhand dieser Kriterien findest du heraus, ob dein System für die Ansprüche der Suchmaschinen gewappnet ist.

Sprechende URLs

Soll ein CMS gute SEO-Dienste leisten, ist die Erzeugung von sprechenden URLs absolute Pflicht.
Ein gutes CMS generiert sprechende URLs automatisch, lässt jedoch auch die Möglichkeit der Bearbeitung zu. Bei der automatischen Generierung hält es sich an gängige Konventionen wie Verwendung von Kleinbuchstaben, Vermeidung von Umlauten oder Worttrennung mittels Bindestrich. Für mehrsprachige Auftritte bietet es einfache Möglichkeiten zur Lokalisierung an.

Checkliste_URL

Editierbare Meta-Daten

Insbesondere Title und Meta-Description erfüllen wichtige Funktionen für die Suchmaschine sowie die Nutzer. Der Titel erscheint zum Beispiel im Tab des Browsers und wird von Google für die Überschrift der Suchergebnisse genutzt. Die Meta-Description wird häufig zur Bildung des Snippet herangezogen. Insbesondere der Titel ist zudem hoch relevant für das Ranking einer Seite und sollte dringend deren Hauptkeyword enthalten.

Soll ein CMS für SEO taugen, müssen entsprechende Elemente ohne HTML-Kenntnisse flexibel editierbar sein. Dies gilt besonders für Titel und Meta-Beschreibung! Aber auch andere Meta-Elemente (robots, google-site-verfication, uvm.) müssen sich einfach integrieren lassen.

Checkliste_Metadaten

Textoptimierung für Menschen und Maschinen

Wann ließe sich ein Text besser optimieren als direkt bei der Erstellung? Dass die Keyword-Dichte hier kaum mehr geeignet ist, dürfte bei vielen mittlerweile angekommen sein. Die WDF*IDF-Analyse kann eher als Kriterium dienen. Sie wird bisher jedoch von wenigen CMS-Systemen geboten. Viele Anbieter verharren hier jedoch noch bei der Messung der Keyword-Dichte.

In erster Linie sollten Texte jedoch ohnehin für Menschen geschrieben werden. Nutzersignale wirken direkt auf das Ranking und werden in starkem Maße von den Inhalten beeinflusst. Ein fortschrittliches CMS bietet daher auch Auswertungen und Optimierungsvorschläge hinsichtlich Textverständlichkeit (z.B. Flesch Reading Index) und –wahrnehmung und trägt so zu starken Texten bei.

Checkliste_Textoptimierung

Vermeidung von Duplicate Content

Duplicate Content entsteht, wenn (fast) identische Inhalte unter mehreren URLs erreichbar sind. Die Folgen sind unter anderem schlecht interpretierbare Rankingsignale. Ein gutes CMS bietet Funktionalitäten zur Vermeidung beziehungsweise Behandlung von Duplicate Content. Hierzu zählt insbesondere die Möglichkeit kanonischer URLs (Canonical Tag). Sie liefern Google und anderen Suchmaschinen die Information, welcher Inhalt bevorzugt gerankt werden soll. Sie sollten sowohl automatisiert als auch manuell erzeugt werden können.

Checkliste_Duplicate-Content

Interne Verlinkung

Eine starke interne Verlinkung ist ein wichtiger Faktor im Rahmen der Onpage-Optimierung. Eine gute Linkstruktur sorgt für kurze Klickpfade und ist Grundlage für die Verteilung des sogenannten „Link Juice“.

Neben dem einfachen Aufbau der Navigation und dem einfachen Setzen manueller Links im Editor, muss ein CMS weitere, einfache Möglichkeiten zum Aufbau von Link- und Navigationsstrukturen bieten. Hierzu gehören mindestens:

  • Linkmodule
  • Breadcrumb-Navigation
  • kategoriebasierte Navigationsmöglichkeiten
  • Links auf ähnliche Artikel oder Produkte
    (erfordert die automatische und/oder manuelle Definition von Beziehungen)

Checkliste_Verlinkung

XML-Sitemap

Eine XML-Sitemap ist eine Datei mit den einzelnen Seiten eines Webauftritts. Sie erleichtert der Suchmaschine die Aufnahme der Seiten in den Index. Ein professionelles CMS ermöglicht die Erstellung einer XML-Sitemap auf Knopfdruck und aktualisiert die Datei bei entsprechenden Änderungen. Im Idealfall lassen sich spezielle Sitemaps für Medieninhalte wie zum Beispiel Google News –Inhalte oder auch Videos erstellen.

Checkliste_XML-Sitemap

Unterstützung für mobilfreundliche Websites

Spätestens seit Google die Mobilfreundlichkeit von Webseiten zum offiziellen Rankingfaktor erhoben hat, ist die Optimierung für mobile Endgeräte auch aus SEO-Sicht Pflicht. Hierfür bieten sich mehrere Alternativen, von Responsive Design über alternative URLs bis zur dynamischen Bereitstellung des Quellcodes, an. Jede dieser Vorgehensweisen hat spezifische Vor- sowie Nachteile. Google empfiehlt jedoch insbesondere Responsive Design. Dieses umsetzen zu können, ist – nicht nur aus SEO-Sicht –  für jedes CMS absolute Pflicht. Zusätzlich sollte ein CMS generell die Umsetzung über alternative URLs unterstützen. Diese Variante führt in der Regel zu zunehmenden Problemen mit Duplicated Content. Das CMS muss daher in der Lage sein,  diese zu behandeln.

Checkliste_Mobile

Schnelle Ladezeiten

Eine schnelle Ladezeit gehört mittlerweile zu den wichtigsten Kriterien für erfolgreiche Webseiten. Lange Ladezeiten verärgern Nutzer und sind schlecht für das Ranking. Soweit alles klar. Doch ist auch klar, wie das CMS zum Turbo für die Seite wird? Folgende Features entscheiden über CMS-Rakete oder „lahme Krücke“ und sollten mindestens vorhanden sein:

  • Komprimierung statischer Ressourcen
  • Nutzung von server- und browserseitigem Caching
  • Optimierung und Minifizierung von JavaScript

Checkliste_Ladezeiten

Auswertung

Eine gute Onpage-Optimierung und folglich auch ein gutes CMS wird dich nicht automatisch auf die vordersten Plätze bei Google bringen. Sicher ist dagegen der umgekehrte Fall: Ein schlechtes CMS und eine schlechte Optimierung werden gute Rankings mit Sicherheit verhindern. Sollte dein CMS in mehr als einem Bereich weniger als 3 Punkte erzielen, solltest du generell über einen Wechsel nachdenken. Ansonsten aufgepasst – so gut ist dein CMS für SEO:

Über 45 Punkte:
Dein CMS ist ein echter SEO-Rocker! Es verfügt über alle wesentlichen Features – und noch ein paar mehr – , die du für eine gelungene Onpage-Optimierung brauchst. Wenn du es damit nicht nach oben schaffst, liegt es zumindest nicht am CMS.

Über 28 Punkte:
Dein CMS erfüllt wichtige Voraussetzungen für eine gelungene Onpage-Optimierung. Dennoch ist deutlich Luft nach oben.

Weniger Punkte:
Auweia! Deinem CMS fehlen zahlreiche Features, die du wirklich gut gebrauchen könntest. Ein Wechsel oder die Suche nach Erweiterungen dürfte sicher Sinn machen.

Kommentare aus der Community

Jürgen Auer am 07.10.2017 um 21:19 Uhr

Der Beitrag läßt ein m.E. wesentliches Kriterium weg: Das CMS sollte selbst dafür sorgen, daß der Text eines Artikels in einer Ein-Artikel-Ansicht nur unter einer Url erreichbar ist.

Das kann man dadurch erreichen, daß man an die Url hinten -ArtikelId ranhängt. Dann kann nach dieser Id geparst werden. Stimmt alles davor mit der beabsichtigten Url überein, gibt es einen Http-Status 200. Paßt die Id zu einem Artikel, aber ist davor etwas falsch, wird per 301-Status auf die korrekte Url weitergeleitet. Fehlt die Id oder gibt es keinen Artikel (Id zu groß, Artikel gesperrt), wird ein 404-Status ausgegeben.

Damit kann man auf kanonische URLs verzichten (bzw. diese sind eher Dekoration), weil das CMS die korrekte Url durchsetzt und alles andere „in diese Richtung“ per 301 weiterleitet.

Wenn man einen Artikel online stellt und per Social-Media verteilt, kann es immer passieren, daß man erst danach Schreibfehler in der Url bemerkt. Mit so einer Technik kann man die Artikel-Url ändern, ohne daß die Links ungültig werden.

Rufe ich dagegen hier die falsch geschriebene Url

/news/grosse-cmms-check-system-seo-google

auf, gibt es einen „Diese Seite konnte nicht gefunden werden, aber weitere spannende Artikel findest du hier:“, anstatt daß der Leser direkt auf den gewünschten Artikel weitergeleitet wird.

Ferner ermöglicht das Kurzlinks der Form /-ArtikelId, die Google durchaus zu lieben scheint.

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