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Karrieretipps
Im Bewerbungsgespräch überzeugen: Diese Antworten können helfen

Im Bewerbungsgespräch überzeugen: Diese Antworten können helfen

Hauke Eilers-Buchta | 25.08.22

Im Jobgespräch erwarten Bewerber:innen häufig knifflige Fragen; drei von diesen solltest du kennen. Welche das sind und wie du diese eindrucksvoll beantworten kannst, erfährst du hier.

Hat man sich auf einen Job beworben und konnte man mit der eigenen Bewerbung überzeugen, steht in den meisten Fällen ein Vorstellungsgespräch auf dem Terminplan. Viele Bewerber:innen sind vor einem solchen aufgeregt. Trotz aller Vorbereitung handelt es sich um eine Stresssituation, bei der es zu Fragen kommen kann, auf die man möglicherweise keine schnelle passende Antwort weiß. Doch es gibt einige Fragen, die im Bewerbungsgespräch häufig gestellt werden – und Arbeitgeber:innen wollen darauf entsprechende Antworten hören.

Worum es sich bei diesen Fragen handelt, welche Antworten erwünscht sind und wie Bewerber:innen zum Beispiel auf diese reagieren können, erfährst du in diesem Artikel.

Frage 1: Wer sind Sie?

Das Ziel eines Vorstellungsgespräches ist es, dass sich Arbeitgeber:in und Bewerber:in kennenlernen und sich ein Bild vom jeweiligen Gegenüber machen. Für viele Personalverantwortliche spielt daher die Frage „Wer sind Sie?“ eine besonders wichtige Rolle. Dabei muss diese Frage nicht unbedingt in dieser Form formuliert werden, auch andere Variationen sind möglich, etwa:

  • Stellen Sie sich doch einmal vor!
  • Können Sie uns etwas über sich erzählen?
  • Was sind Ihre Stärken und Schwächen?
  • Wie beschreiben Sie sich in drei Sätzen?

Bewerber:innen sollten hier genau hinhören und die entsprechenden Stichworte bemerken, wenn Informationen über die eigene Karriere oder das bisherige Leben gefragt sind. Die genaue Formulierung der Frage entscheidet auch darüber, welche konkrete Antwort man darauf geben kann.

Eine Vorbereitung auf solche Fragen ist im Zuge eines anstehenden Jobgesprächs sinnvoll. Dafür reicht es oft schon aus, sich einen Zettel und Stift zu greifen und die eigenen Erfahrungen und Eigenschaften auf ein Blatt Papier zu bringen. Dies kann dann beispielsweise wie folgt ablaufen:

  • Die eigenen Stärken und Schwächen notieren
  • Den eigenen Charakter kann man von Freunden und der Familie beschreiben lassen; auch einzelne Stichworte oder bedeutsame Eigenschaften sind hierbei hilfreich
  • In den Stellenanzeigen sind oftmals gewünschte Eigenschaften gelistet, diese kann man in die eigene Liste mit aufnehmen
  • Welche Stärken decken sich im Endeffekt mit den Aspekten der Liste? Dies sollte ebenfalls geprüft werden
  • Nachteilige Begriffe sollte man streichen, ebenso diese, die für die Stelle keine Relevanz haben
  • Im Bewerbungsschreiben hat man oftmals schon einzelne Details zur eigenen Persönlichkeit genannt, auch diese Aspekte kann man mit aufnehmen und notieren
  • Im Bewerbungsgespräch kann man die Aspekte aus dem Anschreiben um die weiteren Informationen ergänzen
  • Vor allem die für den Job relevanten Aspekte sollten dabei in den Fokus gerückt werden
  • Ein weiterer wichtiger Punkt: Alle Informationen sollte man belegen können

Ein Beispiel für das Vorstellungsgespräch

Im Bewerbungsgespräch könnte man die Frage „Wer sind Sie?“ beispielsweise so beantworten:

„Ich bin Erika Musterfrau, 34 Jahre alt, habe Wirtschaftswissenschaften studiert und bin eine Teamplayerin – und das nicht nur beim Volleyball. Meine bisherigen Arbeitgeber:innen haben meine Zielstrebigkeit gelobt und auch meine gut strukturierte Arbeit. Dort fehlten mir langfristig allerdings die Perspektiven, um mich weiterentwickeln zu können. Ich bin auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Ihre Stellenausschreibung hat mich direkt begeistert.

Vor allem die Arbeit mit internationalen Kund:innen reizt mich sehr und ich freue mich, mein Business-Englisch und andere Fremdsprachen aktiv einsetzen zu können. In meiner Bewerbung schrieb ich bereits, dass ich auch Spanisch und Französisch beherrsche. Weiterhin reise ich sehr gerne und habe bereits vier Kontinente besucht. Irgendwann möchte ich letztlich alle Teile der Erde besucht haben.“

Frage 2: Warum sind Sie besonders?

Für Personalverantwortliche spielt oftmals ebenso eine Rolle, was eine:n Bewerber:in besonders macht. Warum also sollte man gerade diese:n Bewerber:in einstellen und nicht jemand anderes? Hat man im Bewerbungsgespräch bereits einen guten Eindruck hinterlassen, ist dies schon mal ein erster Schritt. Dennoch sollte man auch bei dieser Frage mit guten Argumenten überzeugen, um sich von der Konkurrenz abheben zu können.

Im besten Fall kann man die Frage nach Besonderheiten originell beantworten. Man sollte dem:der Arbeitgeber:in darstellen können, welchen Mehrwert man dem Team bietet und warum dies von einer Einstellung profitiert. Statt „Was macht Sie besonders?“ kann diese Frage ebenfalls anders formuliert sein, beispielsweise so:

  • Weshalb sollten wir gerade Sie einstellen?
  • Was für einen Mehrwert bringen Sie mit?
  • Sagen Sie uns in einem Satz, warum wir Sie einstellen sollten.
  • Was haben Sie, was andere Bewerber:innen nicht haben?
  • Welche Probleme unseres Unternehmens können Sie lösen?

Das wohl wichtigste Stichwort könnte hierbei „Probleme“ sein. Man sollte sich als Bewerber:in Gedanken darüber machen, welches Problem der oder die Arbeitgeber:in hat und warum die Stelle aktuell ausgeschrieben wird. Ist es vielleicht der Wunsch nach Fortschritt? Eine Neuausrichtung? Oder soll das Firmenimage aufgebessert werden?

Kann man als Bewerber:in durch die Stellenanzeige und durch die weiteren Informationen zum Unternehmen mindestens ein Problem ausfindig machen, das derzeit besteht, sollte man sich Gedanken über die mögliche Lösung machen. Wer damit überzeugen kann, hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Und auch wenn die eigenen Argumente nicht vollständig passend sind, kann man damit zumindest zeigen, dass man problemorientiert arbeiten kann und sich mit wichtigen Soft Skills auszeichnen. Für viele Arbeitgeber:innen ist dies besonders wichtig.

Antwort im Bewerbungsgespräch: Ein Beispiel

In einem Vorstellungsgespräch könnten Bewerber:innen auf die Frage nach Besonderheiten beispielsweise so antworten:

„Ihre Webseite konnte mich bereits überzeugen und auch die Informationen zur Karriere in Ihrem Unternehmen waren umfangreich und nützlich, einzig im Social Media Bereich fehlt es vielleicht noch an einem professionellen Auftreten. Bei Facebook wird nur in unregelmäßigen Abständen gepostet und andere Netzwerke bleiben vielfach ganz außen vor. Für die Markenbildung wäre dies aber sinnvoll, eine crossmediale Strategie wäre hier hilfreich und das, was ich Ihnen empfehlen würde.

Ähnlich habe ich dies bereits bei meinem bisherigen Arbeitgeber:innen umgesetzt und wir konnten auf diese Weise die Anzahl an Bewerbungen deutlich steigern. Außerdem haben wir es so geschafft, die Fluktuation bei den Mitarbeitenden zu senken.“

Frage 3: Warum wollen Sie bei uns arbeiten?

Eine ebenso wichtige und in den meisten Fällen gestellte Frage im Bewerbungsgespräch: Warum wollen Sie bei uns arbeiten? Für die meisten Personaler:innen spielt dies eine Rolle und neben der direkten Formulierung kommen auch die folgenden Fragestellungen in Betracht:

  • Warum haben Sie sich gerade bei uns beworben?
  • Weshalb haben Sie sich beworben?
  • Warum möchten Sie lieber für uns arbeiten als für Firma XY?
  • Wie sehen Sie Ihre berufliche Entwicklung in unserem Unternehmen?

Als Bewerber:in kann man davon ausgehen, dass diese Frage im Vorstellungsgespräch gestellt wird. Die Motive für die Bewerbung sind beispielsweise sehr bedeutsam. Viele Personalverantwortlichen wissen zwar, dass man sich vermutlich auch bei anderen Unternehmen beworben hat, dennoch möchte man sicherstellen, dass das eigene Unternehmen die erste Wahl wäre.

Die eigene Motivation ist immerhin besonders wichtig und gibt auch Auskunft darüber, mit wie viel Elan ein:e Mitarbeiter:in an die Arbeit geht. Zudem kann eine gute Motivation auch andere Mankos ausgleichen, etwa fehlende Berufserfahrung. Mangelt es hingegen an Motivation oder kann man sich mit der Arbeitsstelle nicht identifizieren, dürften sich wichtige Eigenschaften wie Loyalität und andere Merkmale seitens der Bewerber:innen überwiegend auch in Grenzen halten. Ein Faktor für Personaler:innen, eine:n Kandidat:in nicht auszuwählen!

Hier spielt es also auch eine Rolle, dass man weiß, mit welchen Antworten man im Bewerbungsgespräch punkten kann. Hierfür können folgende Hinweise hilfreich sein:

  • Man muss sich darüber klar sein, weshalb man für das Unternehmen arbeiten möchte
  • Wichtig ist ein selbstbewusstes und sicheres Auftreten, das auch Motivation für den Job verdeutlicht
  • Die Konkurrenz sollte man keinesfalls schlecht reden, sondern dafür die Vorzüge des Unternehmens selber hervorheben
  • Man kann den Personalverantwortlichen deutlich machen, weshalb man ideal zum Unternehmen passt
  • Informationen über das Unternehmen sollte man mit einfließen lassen und so deutlich machen, dass man sich Gedanken gemacht hat

Ein Beispiel für die Antwort im Bewerbungsgespräch

Für das Vorstellungsgespräch kommt dann zum Beispiel eine Antwort wie diese hier infrage:

„Schon als Kind bin ich gerne verreist. Daher begeisterte mich direkt die Aussicht auf Geschäftsreisen – auch ins Ausland, die Sie in Ihrer Stellenanzeige vermerkt haben. Zudem komme ich hier aus der Region und kenne daher den guten Ruf des Unternehmens. Ich habe mich also weiter informiert und herausgefunden, dass ich mich mit Ihren Leitwerten identifizieren kann. Das Miteinander, der aktuelle Fortschritt – das sind Aspekte, die mich überzeugt haben.

Immerhin habe ich meinen Beruf auch gewählt, um den Fortschritt mit bestreiten zu können. Ich möchte die Welt für viele Menschen besser machen und dabei auch gerne im Team arbeiten. Auch bei meinem vorherigen Job war mir dies sehr wichtig und ich war als Teamleiter:in im Einsatz. Die Arbeit alleine im Büro wäre für mich hingegen nur schwer vorstellbar, da ich auch sonst extrovertiert bin und mich als sozialen Menschen bezeichne. Daher denke ich, dass ich ideal für die ausgeschriebene Stelle geeignet bin und bei Ihnen eine optimale berufliche Perspektive für meine Zukunft habe.“

Als Bewerber:in wird man vielfach feststellen, dass sich zahlreiche Vorstellungsgespräche nur um diese drei wichtigen Fragen drehen. Ist man auf diese vorbereitet, kann man recht entspannt in das Gespräch gehen und die Personaler:innen von sich überzeugen. Wenn du jetzt noch erfahren möchtest, welche Bewerbungstrends es in 2022 gibt, kannst du den Artikel „Bewerbungstrends 2022: Darauf sollten sich Unternehmen und Jobsuchende in diesem Jahr einstellen“, ebenfalls auf OnlineMarketing.de, lesen.

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