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Human Resources
Mehr internationale Arbeit: Tipps zur Einführung länderübergreifender Teams

Mehr internationale Arbeit: Tipps zur Einführung länderübergreifender Teams

Marié Detlefsen | 11.03.24

Online Meetings oder Management-Programme sind nur zwei von vielen möglichen Tools, die zum länderübergreifenden Kommunizieren genutzt werden. Doch wie viele Menschen arbeiten mittlerweile in internationalen Teams und welche Vor- oder Nachteile kann dies mit sich bringen?

Immer mehr Unternehmen verlagern ihr Geschäft ins Ausland. Dies liegt nicht nur am größer werdenden Mangel an Fachkräften, sondern auch an der Errichtung mehrerer länderübergreifender Standorte. Durch die zunehmende Digitalisierung und Globalisierung werden immer häufiger internationale Teams etabliert. Diese Teams, die über verschiedene Standorte und Zeitzonen verteilt sind, stellen sowohl für Arbeitgeber:innen als auch für Arbeitnehmer:innen eine Reihe von Herausforderungen und Chancen dar. Eine aktuelle Studie von GetApp hat Daten zur aktuellen internationalen Arbeitslage gesammelt und beleuchtet, wie die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinaus funktionieren kann. Wir stellen dir die Ergebnisse vor und bieten einige Tipps für eine erfolgreiche Führung internationaler Teams.

Neue Arbeitskulturen und mehr Inklusion durch internationale Teams

Die Studie basiert auf einer Online-Umfrage unter 497 Angestellten in Deutschland, die im Januar 2024 durchgeführt wurde. Die Befragten wurden auf ihre Beschäftigung in Unternehmen geprüft, die entweder hybride oder vollständig dezentrale Arbeitsformen anbieten. Das Ergebnis: Etwa 44 Prozent der Befragten haben erst vor weniger als zwei Jahren begonnen, mit Kolleg:innen in anderen Ländern zu arbeiten. Diese vergleichsweise neue Art der Zusammenarbeit bringt sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich. Unter den Vorteilen werden besonders das Kennenlernen anderer Arbeitskulturen (34 Prozent), die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten (33 Prozent) und die Förderung von Diversität und Inklusion (31 Prozent) hervorgehoben. Unternehmen haben hingegen Zugang zu einem globalen Talent-Pool und können in Krisensituationen auf die Ressourcen anderer Standorte zurückgreifen.

Jedoch stehen diesen positiven Aspekten Herausforderungen wie Sprachbarrieren (48 Prozent), kulturelle Missverständnisse (37 Prozent) und unbeständige Arbeitszeiten (37 Prozent) gegenüber. Insbesondere unterschiedliche Zeitzonen sowie die Anpassung von Arbeitsabläufen können als Behinderung empfunden werden.

Die Vor- und Nachteile der internationalen Zusammenarbeit.
Die Vor- und Nachteile der internationalen Zusammenarbeit, © GetApp

30 Prozent der Unternehmen in Deutschland wollen internationale Zusammenarbeit ausweiten

Die Studie zeigt außerdem, dass eine Vielzahl von Arbeitnehmer:innen bereits Erfahrung in der länderübergreifenden Zusammenarbeit hat. Über die Hälfte der Befragten (52 Prozent) gibt an, mindestens einmal pro Monat mit Kolleg:innen zu arbeiten, die in anderen Ländern leben. Von dieser Gruppe erklären 34 Prozent, dass die länderübergreifende Zusammenarbeit in ihren Unternehmen bereits seit längerer Zeit (mindestens seit fünf Jahren) etabliert ist. Weitere 44 Prozent der Befragten geben an, dass sie erst vor weniger als zwei Jahren begonnen haben, mit Kolleg:innen in anderen Ländern zusammenzuarbeiten. Diese Zahlen verdeutlichen den Trend zur Globalisierung der Arbeit und die wachsende Bedeutung länderübergreifender Teams.

Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass die Bereitschaft zur Zusammenarbeit in internationalen Teams in Zukunft weiter zunehmen könnte. Drei von zehn Befragten erwarten, dass ihre Zusammenarbeit mit Kolleg:innen im Ausland in den nächsten zwölf Monaten verstärkt wird. Diese Prognose unterstreicht die Notwendigkeit für Unternehmen, sich auf eine verstärkte länderübergreifende Zusammenarbeit vorzubereiten und entsprechende Maßnahmen zur Unterstützung ihrer Mitarbeitenden zu ergreifen.

Viele Unternehmen haben bereits internationale Teams eingeführt, Balkendiagramm, türkis und grau
Viele Unternehmen haben bereits internationale Teams eingeführt, © GetApp

Unstrukturierte Meetings zählen zu den größten Hürden

Ein größeres Problem in länderübergreifenden Teams stellen Meetings dar. Etwa 25 Prozent der Befragten geben an, dass Meetings mit internationalen Kolleg:innen oft unpünktlich beginnen und enden. Auch ein vorab festgelegter Ablaufplan fehlt nach Meinung von 22 Prozent der Befragten. Zudem geben 21 Prozent der Befragten an, dass sie sich unwohl fühlen, wenn sie sich aktiv an internationalen Meetings beteiligen. Dies deutet darauf hin, dass kulturelle Unterschiede und unterschiedliche Kommunikationsstile die Effizienz von virtuellen Treffen beeinflussen können, wenn die Treffen nicht gut geplant oder strukturiert sind.

Ein Lösungsansatz zur effizienten Durchführung internationaler Meetings könnte zum Beispiel darin bestehen, im Vorfeld eine klare Agenda mit Aufzählungspunkten zu verschicken, die in der Sitzung behandelt werden sollen – das funktioniert inzwischen bereits mithilfe von AI Tools oder unternehmensorientierten GPTs. Auf diese Weise können Team-Mitglieder selbst entscheiden, ob ihre Teilnahme erforderlich ist, was zur Reduzierung von unnötigen Teilnehmer:innen und somit zu produktiveren Meetings beiträgt. Eine gut strukturierte Agenda hilft zudem dabei, das Meeting auf Kurs zu halten und sicherzustellen, dass es nicht länger dauert als geplant. Zusätzlich können Teambuilding-Aktivitäten durchgeführt werden, um kulturelle Barrieren zu überwinden und das persönliche Kennenlernen der Team-Mitglieder zu fördern.

Drei Tipps für eine gelungene internationale Team-Arbeit

Wie aber kann eine gute internationale Zusammenarbeit erfolgen? Wir haben ein paar Tipps für dich zusammengestellt:

  1. Einheitliche Unternehmenssprache: Durch die Festlegung einer gemeinsamen Sprache und die Bewertung von Sprachkompetenzen können Unternehmen Sprachbarrieren minimieren und die effektive Kommunikation erleichtern.
  2. Schulungen zur Kommunikation: Unternehmen können Schulungen anbieten, die Kommunikationskompetenzen wie aktives Zuhören und Empathie fördern, um kulturelle Missverständnisse zu vermeiden und zu lösen.
  3. Flexible Meeting-Planung und Aufzeichnungen: Um unbeständige Arbeitszeiten zu berücksichtigen und dennoch eine effektive Zusammenarbeit zu gewährleisten, sollten Manager die Meetings entsprechend planen. Dabei können sie aufgezeichnete Meetings anbieten, um Mitarbeitenden in verschiedenen Zeitzonen die Teilnahme zu ermöglichen, ohne Überstunden zu erfordern. Diese Vorgehensweise ermöglicht es allen Teammitgliedern, aktiv am Austausch teilzunehmen und dennoch ihre individuellen Arbeitszeiten einzuhalten.

Länderübergreifende Team-Arbeit bringt somit sowohl Vorzüge als auch Herausforderungen mit sich. Während Arbeitnehmer:innen von den Vorteilen wie dem Kennenlernen verschiedener Arbeitskulturen profitieren, stehen sie auch vor Sprachbarrieren und kulturellen Missverständnissen. Um diese Hürden zu überwinden, können Unternehmen auf einheitliche Unternehmenssprachen setzen, Kommunikationskompetenzen durch Schulungen fördern und flexible Meetings planen. Sowohl hinsichtlich der Sprachbarrieren als auch der Organisation können neue KI-Lösungen von Google und Co. für Verbesserungen sorgen. So bietet Gemini Enterprise, das Duet AI for Workspace Enterprise ersetzt, zusätzlichen Support durch die KI bei Meetings, etwa in Form von Übersetzungen und Notizen.

Insbesondere digitale Tools wie Task-Management-Programme, Collaboration Software oder Filesharing Software ermöglichen es Team-Mitgliedern in verschiedenen Zeitzonen, an denselben Projekten zu arbeiten. Durch ein bewusstes Management und gezielte Maßnahmen zur Förderung von kultureller Sensibilität können Unternehmen das Beste aus ihren internationalen Teams herausholen und die Effektivität ihrer globalen Zusammenarbeit steigern.


Report zeigt:

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt im Ausland nach Fachkräften

Unternehmen suchen verstärkt international nach Fachkräften.
© Dylan Gillis – Unsplash

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