Human Resources
LinkedIn bringt KI-Personensuche: So verändert die neue Funktion das Networking

LinkedIn bringt KI-Personensuche: So verändert die neue Funktion das Networking

Marié Detlefsen | 17.11.25

LinkedIn zündet die nächste KI-Stufe und macht die Personensuche so intuitiv wie ein Gespräch. Erfahre, wie das neue Feature Nutzer:innen präziser und schneller zu den richtigen Kontakten führen soll.

LinkedIn wagt nach zwei Jahren intensiver Experimente mit künstlicher Intelligenz den nächsten Vorstoß: Die Plattform erweitert ihre Suchfunktion um ein KI-basiertes Werkzeug, das Nutzer:innen künftig deutlich präziser zu den richtigen Kontakten führen soll. Nachdem KI bereits in Bereichen wie Stellensuche, Werbetexten, Lernempfehlungen oder personalisierten Feeds Einzug gehalten hat, betrifft die Neuerung nun erstmals einen der zentralsten Bausteine der Plattform – die Suche selbst.

LinkedIn verbessert die Suchfunktion

Wer bislang die passende Fachkraft, potenzielle Geschäftspartner:innen oder Branchenexpert:innen finden wollte, musste sich durch eine Kombination aus Schlagwörtern und zahlreichen Filteroptionen kämpfen. Oft führte das zu unklaren Ergebnissen und im schlimmsten Fall blieb die entscheidende Person schlicht unentdeckt.

Laut TechCrunch räumt die neue KI-Suche mit dieser Hürde auf. Statt kryptischer Keyword-Schlangen können Nutzer:innen nun ganz natürliche Fragen formulieren. Die Beispiele reichen von:

  • „Finde Investor:innen im Gesundheitsbereich mit Erfahrung bei der FDA“
  • über „Personen, die ein Produktivitäts-Startup mitgegründet haben und in NYC ansässig sind“
  • bis hin zu „Wen in meiner Community kann ich zu drahtlosen Netzwerken befragen?“

Solche Anfragen wären laut Rohan Rajiv, Senior Director of Product Management bei LinkedIn, bisher kaum ohne langes Herumprobieren möglich gewesen. Er betonte im Gespräch mit TechCrunch, dass das neue System den „schnellsten Weg zur passenden Person“ schaffen soll, ganz ohne Rätselraten bei Jobtiteln oder Filterkombinationen.

Nutzer:innen können ab sofort ganz natürliche Fragen formulieren, um gezielter Personen zu finden, © LinkedIn
Nutzer:innen können ab sofort ganz natürliche Fragen formulieren, um gezielter Personen zu finden, © LinkedIn

LinkedIn springt mit auf den KI-Zug auf

Rajiv zufolge beobachtet die Plattform schon länger, wie sich Nutzer:innen an KI-Chatbots wie ChatGPT oder Perplexity wenden, um berufliche Fragen zu klären oder Informationen zu finden. In dieser Entwicklung sah LinkedIn die Chance, die eigene Suchtechnologie auf ein neues Level zu heben und die wachsenden Erwartungen an KI-gestützte Antworten abzubilden.

Auch andere Tech-Unternehmen experimentieren intensiv in diesem Bereich: Google, Bing, DuckDuckGo und Brave nutzen längst KI-generierte Suchresultate; Reddit schützt die eigenen Daten inzwischen strikt und vergibt Lizenzen für KI-Training. LinkedIn hingegen zeigt sich aktuell noch offen, auch wenn künftig strengere Regelungen denkbar sind.


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© LinkedIn via Canva


LinkedIn hat noch keine Regeln für die Nutzung der KI-Daten

Zunächst wird die KI-Personensuche für Premium-Mitglieder in den USA freigeschaltet. Im Suchfeld erscheint dann statt „Search“ die neue Formulierung „I’m looking for…“ – eine subtile, aber klare Einladung, vollständige Gedanken statt Stichwörter einzugeben. Eine internationale Ausweitung ist bereits geplant.

Doch wie jedes KI-Feature steckt auch dieses noch in einer Lernphase. So führt etwa die Anfrage „Personen, die ein YC-Startup mitgegründet haben“ zu anderen Ergebnissen als die Suche nach „Y Combinator“. Auch tauchen manchmal Profile in den Resultaten auf, die zwar das Label „LinkedIn Top Voice“ tragen, aber nichts mit dem erwähnten Themenfeld (wie etwa „Voice-AI“) zu tun haben. Und was ist mit denen, die gar nicht gefunden werden wollen? Auch in diesem Bereich hat LinkedIn bisher keine Maßnahmen ergriffen, um die Nutzung der Profildaten für KI-Zwecke zu unterbinden. Rohan Rajiv sagt hierzu:

I think we are still early in this age of browsers and how they are working on behalf of people. I think over time, we will have a more sturdy policy [around browsers].


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