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Digitalisierung
KI am Arbeitsplatz: Führungskräfte positiv gestimmt – Gen Z sieht Disruption

KI am Arbeitsplatz: Führungskräfte positiv gestimmt – Gen Z sieht Disruption

Swantje Schemmerling | 24.11.23

Führungskräfte in Deutschland sehen der Integration generativer Künstlicher Intelligenz im Arbeitsalltag positiv entgegen, wie aus einer aktuellen Umfrage von LinkedIn hervorgeht. Die Gen Z aber hat Sorgen.

Die Studie „Future of Work: AI at Work“, welche von der Karriereplattform LinkedIn durchgeführt wurde, zeigt, dass sich die Arbeitswelt bereits durch Künstliche Intelligenz verändert und Unternehmen weltweit verstärkt auf KI-Fähigkeiten setzen. Mehr als 1.000 Führungskräfte aus sechs europäischen Ländern wurden befragt, wobei 82 Prozent der europäischen Manager davon ausgehen, dass ihre Mitarbeiter:innen langfristig von generativer KI profitieren werden. Manager aus Deutschland liegen mit beeindruckenden 93 Prozent an der Spitze der Optimisten, gefolgt von Großbritannien (81 Prozent) und Frankreich (80 Prozent).

Erwartungen an generative KI: Automatisierung und mehr Raum für Kreativität

Die befragten Führungskräfte setzen vor allem auf die Entlastung ihrer Mitarbeiter:innen von langweiligen Aufgaben (60 Prozent), die Steigerung der Produktivität (53 Prozent) und die Schaffung von Raum für komplexe, kreative Arbeiten (50 Prozent). Zusätzlich erwarten 38 Prozent, dass der Fortschritt in der generativen KI völlig neue Aufgabenbereiche in ihren Organisationen schaffen wird.

Barbara Wittmann, Country Managerin bei LinkedIn DACH, äußert sich folgendermaßen zur Studie:

Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die Art und Weise, wie wir arbeiten, positiv zu verändern. Schon jetzt verändert KI Jobs, Unternehmen und ganze Branchen. Wenn die monotonen oder langweiligen alltäglichen Tätigkeiten wegfallen, können sich Teams stärker auf die strategischen, kreativen und auf den Menschen ausgerichteten Aspekte ihrer Arbeit konzentrieren, die ihnen mehr Spaß und ihrem Unternehmen einen größeren Nutzen bringen. Deshalb sollten Führungskräfte jetzt überlegen, welche Fort- und Weiterbildungen ihre Mitarbeiter:innen benötigen, um einerseits ein grundlegendes Verständnis für KI zu entwickeln und andererseits auch ihre Soft Skills weiter auszubauen.

KI gestaltet die Arbeitswelt

Die Studie hebt hervor, dass Unternehmen weltweit die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz erkannt haben. Global hat sich die Anzahl der Head of AI-Positionen auf LinkedIn in den vergangenen fünf Jahren verdreifacht. In Deutschland hat sich die Anzahl der KI-bezogenen Stellenanzeigen in den vergangenen zwei Jahren mehr als verdoppelt.

Die LinkedIn-Daten zeigen, dass Deutschland zwar gut mit KI-Fachkräften ausgestattet ist, aber die Verbreitung von KI-Fähigkeiten im Land vergleichsweise langsam voranschreitet. Trotz des globalen Anstiegs von KI-Fähigkeiten seit 2016 um das Zehnfache hat sich der Wert in Deutschland nur ungefähr verfünffacht.

Neben der wachsenden Bedeutung von KI-Fähigkeiten betonen Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen die zunehmende Bedeutung von Soft Skills. In Deutschland werden vor allem Problemlösungskompetenzen (53 Prozent), Anpassungsfähigkeit (50 Prozent) und Kommunikationsfähigkeit (46 Prozent) als entscheidende Fähigkeiten für die Zukunft betrachtet.

Disruptionspotential für Gen Z

Grafik des Einflusses von KI auf verschiedene Generationen
Grafik des Einflusses von KI am Arbeitsplatz auf verschiedene Generationen, © LinkedIn

Die Studienergebnisse verdeutlichen, dass die Integration von KI unterschiedliche Auswirkungen auf verschiedene Generationen von Arbeitnehmer:innen hat, wobei besonders die Generation Z bestimmte Aufgaben in ihren Berufen durch KI beeinträchtigt sieht. Dies liegt laut LinkedIn daran, dass viele der von generativen KI-Technologien eingesetzten Fähigkeiten, wie administrative Aufgaben oder Recherche, oft Aufgaben von Fachkräften in den frühen Phasen ihrer Karriere sind und dementsprechend entfallen.

Arbeitnehmer:innen aus der Generation Z sind laut LinkedIn als Digital Natives am besten auf KI vorbereitet. Ihre Technologieaffinität und schnelle Anpassungsfähigkeit dürften viele Herausforderungen ausgleichen. Die KI wird ihre Produktivität steigern und die Zeit für administrative Aufgaben reduzieren, sodass mehr Raum für karrierefördernde Aufgaben bleibt. Auffällig ist, dass die befragten Personen mit zunehmendem Alter tendenziell ein höheres Potential für Verbesserungen durch die Integration von KI in ihre Arbeit sehen und weniger Disruption wahrnehmen.

Vorbereitung auf KI im Arbeitsalltag

Die Karriereplattform LinkedIn gibt drei konkrete Empfehlungen für den Umgang mit KI im Unternehmen:

  1. Motivation und Qualifikation der Mitarbeiter:innen durch Ermöglichen der Teilnahme an KI-Kursen
  2. Investition in eine Lernkultur, die technische Kenntnisse und Soft Skills der Mitarbeiter:innen gleichermaßen fördert.
  3. Gezielte Implementierung von KI-Tools in Unternehmensprozesse

Die zielgerichtete Vorbereitung von Unternehmen und Mitarbeiter:innen auf die Potenziale von Künstlicher Intelligenz ermöglicht eine erfolgreiche digitale Transformation am Arbeitsplatz. Trotz des wachsenden Einflusses von KI bleibt die Herausforderung bestehen, die Verbreitung von KI-Fähigkeiten in Deutschland zu beschleunigen.


Studie:

Mehr als die Hälfte der KI-Anwender:innen nutzt nicht genehmigte Tools am Arbeitsplatz

Person vor Laptop
© Glenn Carstens-Peters – Unsplash

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