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Human Resources
Deutschland gut vorbereitet: KI sorgt für größere Ungleichheiten und ärmere Länder werden abgehängt

Deutschland gut vorbereitet: KI sorgt für größere Ungleichheiten und ärmere Länder werden abgehängt

Marié Detlefsen | 19.01.24

Künstliche Intelligenz bestärkt die Ungleichheit zwischen den Nationen. Während reichere Länder weit vorne in der Entwicklung liegen, hängen andere hinterher. Welchen Einfluss dies auf Arbeitsplätze, Einkommen und Herausforderungen mit KI hat, zeigen wir dir im folgenden Artikel.

Die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz auf die Arbeitswelt sind laut einer Studie des Internationalen Währungsfonds (IWF) vielschichtig und betreffen insbesondere wohlhabende Nationen. Etwa 30 Prozent der Arbeitsplätze in den fortgeschrittensten Volkswirtschaften könnten negativ von der KI-Technologie beeinflusst werden, während für weitere 30 Prozent positive Auswirkungen prognostiziert werden. Wir zeigen dir, welche Herausforderungen die KI-Revolution für die Jobwelt mit sich bringt.

Reiche Nationen stehen vor großen Herausforderungen, aber auch Chancen durch KI

Die IWF-Studie hebt hervor, dass Schwellenländer und Staaten mit niedrigen Einkommen weniger stark von den Veränderungen durch KI betroffen sind. Dies bedeutet sowohl eine geringere Störung auf den Arbeitsmärkten als auch weniger positive Effekte in Bezug auf die neue Technologie. In Bezug auf diese Auswirkungen von KI auf die Einkommensverteilung warnt IWF-Chefin Kristalina Georgiewa vor möglichen größer werdenden Unterschieden. Der rasante Fortschritt in der AI-Technologie könnte dazu führen, dass diejenigen, die von den Möglichkeiten dieser profitieren können, finanziell im Vorteil sind, während andere ins Hintertreffen geraten könnten.

Die Analyse der Studie ergab, dass weltweit etwa 40 Prozent der Arbeitsplätze von KI beeinflusst werden könnten. Im Gegensatz zu früheren technologischen Revolutionen sind dieses Mal vor allem hochqualifizierte Arbeitsplätze betroffen. Die am weitesten entwickelten Nationen stehen vor den größten Herausforderungen, aber auch den größten Chancen. Die Gefahr einer weiteren Öffnung der Einkommens- und Vermögensschere besteht real: Diejenigen, die KI effektiv nutzen können, werden finanziell profitieren, während diejenigen, die dies nicht können, zurückfallen könnten.

Verschiedene Länder sind unterschiedlich stark von der KI-Revolution betroffen.
Verschiedene Länder sind unterschiedlich stark von der KI-Revolution betroffen, © IMF

Die Autor:innen der Studie haben einen „AI Preparedness Index“ erstellt, der anhand von Daten zur digitalen Infrastruktur, Innovationsfähigkeit, Humankapital, gesetzlichen Regelungen und Arbeitsmarktpolitik die Vorbereitung auf die Einführung der neuen Technologie bewertet. Singapur führt diesen Index an, gefolgt von den Vereinigten Staaten und Deutschland. Somit wird die Bundesrepublik Deutschland als eines der am besten vorbereiteten Länder auf die KI-Revolution genannt. Auf der anderen Seite der Skala befinden sich hingegen Staaten wie die Demokratische Republik Kongo, Laos und Nigeria.

KI beeinflusst etwa 60 Prozent der Arbeitsplätze

In Bezug auf die Auswirkungen von KI in fortgeschrittenen Volkswirtschaften prognostiziert der IWF einen erheblichen Einfluss auf einen größeren Anteil der Arbeitsplätze, etwa 60 Prozent. Diese Entwicklung könnte sich jedoch unterschiedlich auf die Arbeitnehmer:innen auswirken, da in der Hälfte der Fälle eine positive Auswirkung durch die Integration von Künstlicher Intelligenz erwartet wird, was zu einer Steigerung der Produktivität führt.

In anderen Szenarien wird KI in der Lage sein, entscheidende Aufgaben zu übernehmen, die bisher von Menschen erledigt wurden. Dies könnte die Nachfrage nach Arbeitskräften verringern, Lohneffekte haben und sogar zu Arbeitsplatzverlusten führen. Die Vielschichtigkeit dieser Veränderungen verdeutlicht die Notwendigkeit, die Einführung der Innovation kritisch zu betrachten und gleichzeitig Strategien zu entwickeln, um die negativen Auswirkungen auf die Arbeitsmärkte zu minimieren.


Danger, AI:

KI-Pate und Ex-Googler warnt, während Job- und Datenverluste drohen

© DeepMind – Unsplash, abstrakte Elemente, bunt, maschinelles Lernen
© DeepMind – Unsplash


Drohen Jobverluste durch Künstliche Intelligenz?

Der IWF prognostiziert jedoch, dass in Ländern mit niedrigem Einkommen nur etwa 26 Prozent der Arbeitsplätze von der KI-Technologie betroffen sein werden. Diese differenzierte Einschätzung unterstreicht die Tatsache, dass die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz in unterschiedlichen wirtschaftlichen Kontexten variieren.

Eine ähnliche Perspektive wurde auch in einem Bericht von Goldman Sachs aus dem Jahr 2023 geteilt, der schätzte, dass KI bis zu 300 Millionen Vollzeitjobs ersetzen könnte. Davon seien insbesondere die Rechtsdienstleistungen betroffen sowie buchhalterische Tätigkeiten. Dabei wurde jedoch auch betont, dass neben einem möglichen Produktivitäts-Boom auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Zuge der AI-Revolution berücksichtigt werden sollte. Kristalina Georgiewa sagt hierzu:

Many of these countries don’t have the infrastructure or skilled workforces to harness the benefits of AI, raising the risk that over time the technology could worsen inequality among nations.

Weniger Ungleichheiten und mehr Inklusion als Ziel

Angesichts dieser Ergebnisse fordert die IWF-Chefin, dass die am weitesten entwickelten Staaten die Innovation und Einführung von KI vorantreiben, während gleichzeitig robuste Regeln entwickelt werden sollten. Die übrigen Staaten müssen ihren Fokus auf Investitionen in digitale Infrastruktur und die Entwicklung technologisch kompetenter Arbeitskräfte legen. Die Balance zwischen den Chancen und Herausforderungen der KI-Revolution muss somit sorgfältig gehandhabt werden, um eine positive und inklusive Zukunft der Arbeitswelt zu gestalten:

It is crucial for countries to establish comprehensive social safety nets and offer retraining programmes for vulnerable workers. In doing so, we can make the AI transition more inclusive, protecting livelihoods and curbing inequality.


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Zwei Damen sitzen vor einem Laptop und beschäftigen sich mit KI.
© Emma Dau – Unsplash

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