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Human Resources
Was junge Talente sich von Unternehmen wünschen: Mit diesen Learnings optimierst du dein Recruiting

Was junge Talente sich von Unternehmen wünschen: Mit diesen Learnings optimierst du dein Recruiting

Michelle Winner | 04.03.21

Studierende sind unzufrieden mit den Einstellungsprozessen von Unternehmen. Hier gilt es einzuschreiten und die Bedürfnisse der neuen Arbeitskräfte zu verstehen.

Um als Unternehmen ein diverses, langfristig erfolgreiches Team zusammenzustellen, ist die Akquise junger Talente unabdingbar. Dafür ist es unbedingt notwendig, die neue Generation von Arbeitskräften zu verstehen und das Recruiting entsprechend anzupassen. Besonders das letzte, pandemiegeprägte Jahr hat zu vielen Veränderungen geführt. Ein Report von der Recruiting-Plattform JobTeaser zeigt nun, wie es um Rekrutierungsprozesse in Unternehmen steht und welche Learnings Personaler:innen aus den Bedürfnissen der jungen Talente ziehen können.

Recruiting-Zahlen steigen wieder

Wenn die Pandemie eines bewiesen hat, dann, wie wichtig die Implementierung digitaler Rekrutierungsmöglichkeiten ist – auch nach der Pandemie noch. Welche Möglichkeiten es dort gibt und wie du diese umsetzen kannst, lernst du in unserer Reihe Digital Recruiting 101. Digitalen Einstellungsprozessen ist es wohl auch – unter anderem – zu verdanken, dass die Recruiting-Zahlen wieder steigen. Im Report von JobTeaser geben 95 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie von der Krise betroffen sind. 95 Prozent gaben jedoch gleichzeitig an, dass sie ihre HR-Aktivitäten zumindest teilweise fortsetzen. Bei 55 Prozent kam es aber zu Budgetkürzungen. Trotz dessen lässt diese Entwicklung mutmaßen, dass sich die meisten Unternehmen bewusst sind, dass sie das Employer Branding nicht vernachlässigen dürfen. Denn nur so können sie als Arbeitgeber bestehen, wenn der Markt sich wieder erholt hat.

© JobTeaser

Um Recruiting-Prozesse jedoch trotz finanzieller Engpässe aufrechtzuerhalten, müssen einige Hürden genommen werden. Die größten Herausforderungen für HR-Abteilungen sind in der oberen Grafik festgehalten. Die Implementierung intelligenter Prozesse beinhaltet unter anderem die Umstellung auf Digital Recruiting. Dieser Prozess kann jedoch durch den sparsamen Umgang mit Ressourcen behindert oder verlangsamt werden. Es zeigt sich, dass HR-Abteilungen teilweise im Kampf mit sich selbst stehen: Auf der einen Seite der Drang nach Fortschritt, auf der anderen Seite finanzielle Einschränkungen.

Studierende haben ein schlechtes Bild von Einstellungsprozessen

Im Rahmen des Reports wurden außerdem Studierende zu ihren Zukunftsperspektiven sowie ihren Ansprüchen an künftige Arbeitgeber:innen befragt. Letztere schneiden hierbei eher schlecht ab. Die Kritik beginnt schon bei den Stellenausschreibungen für Jobs oder Praktika: 59 Prozent der Studierenden empfindet diese oft als missverständlich und können sie in Teilen nicht erschließen. Hier können du und dein Unternehmen jedoch einfach nachrüsten und bei künftigen Ausschreibungen auf präzise Jobbeschreibungen setzen, die Aufgabenbereiche und Arbeitsverhältnis sowie Anforderungen klar beschreiben.

© JobTeaser

Bei Praktika sollte zudem klargestellt werden, ob es sich um ein bezahltes oder ein unbezahltes handelt und ob lediglich Pflichtpraktikant:innen infrage kommen. Im Interview mit JobTeaser erzählt ein Student:

Bei der Suche nach Jobs/Werkstudentenstellen fühle ich mich hin und wieder überfordert bei der großen Anzahl an Jobplattformen (Xing, Linkedin, Stepstone etc.). Die Filter finde ich oft nichtzutreffend bzw. die Einstellmöglichkeiten zu unpassend. Von meiner Hochschule würde ich mir hier ein wenig Abhilfe wünschen. Eventuell auch mehr Hinweise per Mail zu offenen Stellen in der Nähe/von Firmen mit denen die Hochschule kooperiert.

31 Prozent der befragten Studierenden gibt zudem an, dass die Rekrutierungsprozesse oft zu lange dauern und die Informationen dazu undurchsichtig sind (24 Prozent). Es zeigt sich also, dass die Studis sich nach effektiven Verfahren sehnen, die sie nicht lange auf die Folter spannen und die zudem transparent gestaltet sind. Daraus kannst du die folgenden Learnings ziehen:

  • Antworte zeitnah auf Bewerbungen oder schicke zumindest eine Eingangsbestätigung
  • Schicke immer eine Absage und lasse die Studierenden nicht in der Luft hängen
  • Wenn möglich: Gib Gründe für die Absage an
  • Beschreibe den Ablauf des Einstellungsprozesses bereits in der Ausschreibung, z.B. Vorauswahl, Online-Assessment, Vorstellungsgespräch
  • Setze feste Deadlines für die verschiedenen Stationen der Rekrutierung: Wann ist Bewerbungsstopp? Bis wann sollen alle Gespräche gelaufen sein? Versuche die Deadlines einzuhalten und so Wartezeiten für Bewerber:innen zu verkürzen

Diese Punkte könnten dazu beitragen die Candidate Experience zu verbessern und dein Unternehmen als Arbeitgeber besser dastehen zu lassen.

Das ist Studierenden wichtig im Job

Geld verdienen um jeden Preis ist nicht das Motto der neuen Generation von Arbeitskräften. Das zeigt sich auch in der Befragung: Für 57 Prozent sind Arbeitsbedingungen und -umfeld von zentraler Bedeutung bei der Jobsuche. 55 Prozent geben auch die Work-Life-Balance als wichtigen Entscheidungsgrund an. Im Vergleich liegt nur für 40 Prozent eine angemessene Vergütung vermehrt im Fokus. Diese Aspekte sollte dein Unternehmen im Employer Branding beachten. Dabei ist es wichtig, schon von der ersten Kommunikation an zu zeigen, dass die Bewerber:innen dir wichtig sind. Eine kalte Attitüde und ein Auftritt als strenger Arbeitnehmer während des Einstellungsprozesses schreckt junge Talente eher ab. Versucht außerdem eure Unternehmenskultur auf der Website oder auf Social Media authentisch darzustellen, sodass die Bewerber:innen einen guten Eindruck von euch bekommen.

Weitere Tipps um junge Talente zu gewinnen

Abgesehen davon lohnt es sich die Kooperation mit Hochschulen einzugehen. So hat dein Unternehmen bereits im frühen Stadium der Berufsorientierung Kontakt zu den jungen Arbeitskräften. Zudem sehnen sich Studierende nach mehr Unterstützung seitens der Career Center an den Universitäten: Diese können als Bindeglied zwischen Unternehmen und Talent fungieren und beispielsweise Praktika und Werkstudentenjobs vermitteln. Das Anbieten von Praktika ist generell eine gute Möglichkeit, Studierende schon früh für die Firma zu gewinnen. Dabei sollte intern besprochen werden, nicht nur Pflichtpraktikant:innen anzunehmen, sondern eben auch Freiwillige, die sich nach Berufserfahrung sehnen, deren Studium jedoch keine Pflichtpraktika beinhaltet. Auf diesem Wege kannst du wertvolle Talente entdecken, die anders vielleicht keine Chance gehabt hätten.

Laut des Reports sind viele HR-Abteilungen bereit dazu zu lernen. 32 Prozent geben einen großen Wissensdurst an und wünschen sich mehr Support und Content zu spezifischen Themen und Veränderungen in ihrem Sektor. 29 Prozent brauchen außerdem Inspirationen wie beispielsweise Live-Formate als Schnittstelle zwischen Unternehmen und Studierenden eingesetzt werden können. Wie du siehst, erfordert die Gewinnung junger Talente zwar etwas Arbeit, doch auf Langzeitsicht lohnt sich diese definitiv: Wenn du Probleme in euren Rekrutierungsprozessen erkennst, kannst du diese zeitnah lösen und der Konkurrenz im War of Talents einen Schritt voraus sein.

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