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Human Resources
Home Office hat sich in Deutschland etabliert

Home Office hat sich in Deutschland etabliert

Selina Beck | 23.09.22

1,5 Tage in der Woche arbeiten Arbeitnehmer:innen durchschnittlich weltweit im Home Office. In Deutschland sieht das ähnlich aus.

Das Home Office erlebt vor allem seit der Pandemie einen großen Aufschwung: Fast ein Viertel der Berufstätigen arbeitete letztes Jahr von zu Hause aus – laut Statistischem Bundesamt ein Rekord. Zehn Prozent arbeiteten sogar an jedem Arbeitstag im Home Office. Zurzeit wird diskutiert, ob die Home-Office-Pflicht im Herbst zurückkommen soll.

Auch eine aktuelle Studie des ifo Instituts zeigt: Das Home Office ist angekommen in Deutschland. 1,4 Tage pro Woche arbeiten Arbeitnehmer:innen hierzulande im hauseigenen Büro. Im weltweiten Vergleich sieht es ähnlich aus: Global arbeiten Angestellte durchschnittlich 1,5 Tage die Woche im Home Office.

So sieht es in anderen Ländern aus

Singapur und Indien sind mit jeweils 2,4 und 2,6 Tagen in der Woche an der Spitze. In Frankreich sind es durchschnittlich 1,3 Tage, die Arbeitnehmer:innen von zu Hause aus arbeiten, in den USA 1,6 Tage und in Japan 1,1 Tage. In Schweden und Italien sind es 1,5 Tage im Durchschnitt. Österreich und Spanien liegen dahinter mit 1,3 Tagen. Das Schlusslicht bildet Südkorea mit 0,5 Home-Office-Tagen.

© ifo Institut

Die Coronapandemie hat die Arbeitsbedingungen dauerhaft stark verändert. Mathias Dolls, einer der Autor:innen der Studie, sagt dazu:

Nie zuvor hat irgendein Ereignis in so kurzer Zeit derart umfassend das Arbeitsleben umgekrempelt.

Beschäftigte wollen Home Office nicht mehr missen

Die Skepsis gegenüber Home Office, die es vor der Pandemie noch bei vielen Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen gab, ist kaum mehr erkennbar: Über die Hälfte der Beschäftigten sagt aus, dass sie im Home Office produktiver seien, als sie es erwartet hätten. Je positiver die Angestellten ihre Produktivität im Verhältnis zu ihren vorherigen Erwartungen einschätzten, desto mehr Home-Office-Tage bieten die Arbeitgeber:innen an. Das zeigt sich in allen untersuchten Ländern.

Die Arbeitnehmer:innen wollen die Heimarbeit mittlerweile nicht mehr missen: So sagen 26 Prozent der Befragten, dass sie sich eine neue Arbeitsstelle suchen würden, wenn ihr:e Arbeitgeber:in nur noch Präsenzarbeit anbietet. Andere Studien aus den USA kommen zu dem Ergebnis, dass sogar mehr als 40 Prozent der derzeitigen Beschäftigten im Home Office sich einen neuen Arbeitsplatz suchen würden, wenn eine vollständige Rückkehr ins Büro verlangt wird.

Mathias Dolls sieht darin weitreichende Folgen für den Arbeitsmarkt:

Wenn ältere und wohlhabendere Beschäftigte in die Vorstädte abwandern, könnten die Mieten in manchen Städten sinken. Das wiederum erleichtert jungen Arbeitnehmer*innen, dort zu leben und von den Vernetzungsmöglichkeiten zu profitieren.

Die Daten wurden über eine Befragung von ausgebildeten Vollzeitbeschäftigten von 20 bis 59 Jahren in 27 Ländern durchgeführt. Der Erhebungszeitraum war von Juli bis August 2021 und von Januar bis Februar 2022.

Tipps für produktives Arbeiten im Home Office findest du in diesem Artikel.

Kommentare aus der Community

David am 14.08.2023 um 18:33 Uhr

Interessanter Einblick in die Entwicklung des Home Office! Es ist faszinierend zu sehen, wie die Arbeitswelt durch die Pandemie so drastisch verändert wurde. Die steigende Akzeptanz des Home Office und die gesteigerte Produktivität überraschen positiv.

Besonders beeindruckend ist, wie die Arbeitsplatzwahl Einfluss auf die Immobilienmärkte und das städtische Leben haben könnte. Die Umfrageergebnisse spiegeln eine vielversprechende Zukunft wider, in der Flexibilität und Effizienz Hand in Hand gehen.

Herzliche Grüße,

David.

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