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Human Resources
Kaum Wellbeing-Angebote: 78 Prozent der Angestellten in Deutschland haben wenig Zugang zu gesundheitsfördernden Programmen

Kaum Wellbeing-Angebote: 78 Prozent der Angestellten in Deutschland haben wenig Zugang zu gesundheitsfördernden Programmen

Marié Detlefsen | 21.12.23

Wie zufrieden sind Arbeitnehmer:innen in Deutschland mit Wellbeing-Programmen? Eine aktuelle Studie enthüllt, dass nur 22 Prozent der Befragten Zugang zu einer breiten Palette von Angeboten haben. Erfahre, welche Wellbeing-Leistungen besonders gefragt sind und wie Unternehmen den wachsenden Bedürfnissen ihrer Mitarbeitenden gerecht werden können.

In Deutschland werden Arbeitnehmer:innen im Vergleich zu ihren US-amerikanischen Kolleg:innen mit deutlich weniger Wellbeing-Angeboten versorgt. Das besagt eine Umfrage von Flex-Office-Dienst Mindspace. Demnach sind insbesondere Mental-Health-Programme in Deutschland seltener verfügbar als in den USA, was zu mangelnder Motivation bei Arbeitnehmer:innen führen kann. Wir zeigen dir, wo hierzulande die größten Gesundheitslücken im Job sind und was Arbeitgeber:innen dagegen unternehmen können.

Was sind Wellbeing-Angebote?

Wellbeing-Angebote sind Initiativen und Leistungen, die darauf abzielen, das allgemeine Wohlbefinden, die Gesundheit und die Zufriedenheit von Mitarbeitenden zu fördern. Sie decken verschiedene Aspekte des physischen, mentalen und emotionalen Wohlbefindens ab und sollen dazu beitragen, ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen. Darunter fallen zum Beispiel:

  • Mental-Health-Programme
  • Fitness-Programme
  • Flexibilität bei Arbeitszeit und -ort
  • Yoga, Meditation oder Stressabbauprogramme
  • Ernährungsberatung
  • Teambuilding-Aktivitäten

Die Studie zeigt hingegen nun, dass nur 22 Prozent der in Deutschland lebenden Befragten Zugang zu einer breiten Palette von Wellbeing-Optionen haben, im Gegensatz zu 52 Prozent in den USA. Insbesondere im Bereich der Mental-Health-Programme besteht in Deutschland ein deutlicher Mangel, wobei jede:r dritte Befragte angab, keinen Zugang zu solchen Programmen zu haben, während diese Aussage in den USA lediglich auf drei Prozent der Befragten zutrifft. Diese Lücke in den Wellbeing-Angeboten hat Auswirkungen auf die Motivation und Produktivität der Arbeitnehmer:innen.

78 Prozent haben fast gar keinen Zugang zu Wellbeing-Programmen

Die Ergebnisse der Studie weisen dennoch darauf hin, dass in Deutschland ein großer Bedarf an Wellbeing-Angeboten besteht. Während in den USA die Mehrheit eine Vielzahl von Optionen genießt, haben in Deutschland 78 Prozent der Befragten entweder nur begrenzte oder gar keine entsprechenden Zusatzleistungen.

Die negativen Auswirkungen auf das Wohlbefinden am Arbeitsplatz sind in Deutschland hauptsächlich durch Überlastung (38 Prozent), schlechte Führung (31 Prozent), Schlafmangel (28 Prozent) und die mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (28 Prozent) spürbar. Im Gegensatz dazu beeinträchtigen in den USA diese Aspekte die Kreativität und die Bindung ans Unternehmen stärker als die Motivation und Produktivität.


Was ist Employee Wellbeing?

Employee Wellbeing: Arbeitnehmer:innen sitzen zufrieden am Tisch und arbeiten
© Emma Dau – Unsplash


Die Wellbeing-Angebote sollten von Arbeitgeber:innen nicht vernachlässigt werden, da sie eine entscheidende Rolle bei der Jobwahl spielen: Fast die Hälfte der Befragten in beiden Ländern würde laut Studie Jobangebote ohne Wellbeing-Vorteile ablehnen. In den USA würden 57 Prozent solch einen Job nicht antreten und in Deutschland 43 Prozent. Dan Zakai, CEO und Co-Gründer von Mindspace, sagt hierzu:

Die Erwartungen von Mitarbeitenden an Unternehmen wachsen. Die Umfrage zeigt, dass sich viele Büroangestellte in Deutschland einen ganzheitlicheren Wellbeing-Ansatz von ihren Arbeitgebern wünschen. Sie werden langfristig auch in Deutschland zu einer strategischen Notwendigkeit für Unternehmen werden. Wenn Mitarbeitende zufrieden, engagiert und motiviert bleiben, hat das direkten Einfluss auf die Unternehmensleistung. Wer zufrieden ist, arbeitet besser und bleibt auch länger im Unternehmen.

Arbeitnehmer:innen wünschen sich Sportangebote und flexiblere Arbeitsmodelle

Was für Wellbeing-Angebote wünschen sich Arbeitnehmer:innen konkret? Auch hierzu liefert die Studie Antworten: etwa 56 Prozent der Befragten streben nach flexibleren Arbeitszeiten, 37 Prozent bevorzugen eine verkürzte Arbeitswoche, 32 Prozent interessieren sich für Yoga-Angebote, und 27 Prozent möchten flexiblere Arbeitsorte. Vor allem die Möglichkeit, Arbeitszeiten flexibel zu gestalten oder remote zu arbeiten, eröffnet die Chance, persönliche Verpflichtungen besser zu managen und Stress zu reduzieren.

Des Weiteren sind Teambuilding-Aktivitäten und soziale Interaktionen innerhalb des Unternehmens von Bedeutung. Mitarbeitende wünschen sich Veranstaltungen, die das Team stärken und ein positives Arbeitsumfeld fördern. Hierbei geht es nicht nur um die Arbeit an Projekten, sondern auch um den Aufbau von persönlichen Beziehungen und ein unterstützendes Netzwerk im Unternehmen. In den USA fehlen den Befragten hingegen Fitness-Angebote, Coachings für die persönliche Entwicklung und eine bessere Krankenversicherung.

Die Vielfalt dieser Wünsche zeigt, dass ein ganzheitlicher Ansatz in Wellbeing-Programmen gefragt ist. Arbeitnehmer:innen möchten nicht nur punktuelle Leistungen, sondern ein breites Spektrum an Angeboten, die verschiedene Aspekte ihres Wohlbefindens abdecken und in ihr Arbeitsumfeld integriert sind. Indem Unternehmen diese Bedürfnisse erkennen und entsprechende Programme einführen, können sie nicht nur die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden steigern, sondern auch die Produktivität und Loyalität gegenüber dem Unternehmen erhöhen.


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