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Human Resources
Generationsunterschiede im Berufsleben: Die Unterschiede der Jobwünsche sind signifikant

Generationsunterschiede im Berufsleben: Die Unterschiede der Jobwünsche sind signifikant

Hauke Eilers-Buchta | 03.08.22

Während Babyboomer auf eine bessere Führung hoffen, erwarten die Generationen Y und Z vor allem ein besseres Gehalt. Insgesamt unterscheiden sich die Jobwünsche zwischen den Generationen deutlich, so die Ergebnisse einer Forsa-Studie.

Bei den einzelnen Generationen gibt es bezüglich der geäußerten Jobwünsche deutliche Unterschiede. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag von XING E-Recruiting eine entsprechende Studie durchgeführt. Dabei kam unter anderem heraus: Die Babyboomer wünschen sich bei einem Jobwechsel vor allem eine bessere Führung. Bei den Generationen Y und Z sieht das anders aus: Hier steht ein höheres Gehalt im Vordergrund.

Jobwünsche: Herausforderungen für Recruiter und Personalverantwortliche

Die unterschiedlichen Jobwünsche und Erwartungen bedeuten vor allem größere Herausforderungen für Personalverantwortliche, die mit einem hohen Maß an Flexibilität agieren müssen. Auch Recruiter stehen Herausforderungen gegenüber: Sie müssen Fingerspitzengefühl im Umgang mit unterschiedlichen Bewerber:innen der einzelnen Generationen beweisen. Das sogenannte Gießkannen-Prinzip, nach der jede:r Empfänger:in in gleicher Weise mit etwas bedacht wird, hat hingegen größtenteils ausgedient.

Die Studie ergab weiterhin, dass zur Zeit 37 Prozent der Deutschen offen für einen neuen Job sind oder auch schon konkrete Schritte für einen Jobwechsel eingeleitet haben. Demgegenüber stehen zahlreiche Unternehmen, die Probleme haben, neue Mitarbeiter:innen zu finden. Bei mehr als der Hälfte der Unternehmen (52 Prozent) ist dies derzeit ein Thema. Die Chance kann hierbei darin liegen, die Strategien im Recruiting individuell anzupassen und auf die jeweiligen Zielgruppen zuzuschneiden. Darin liegt aber auch ein gewisses Risiko. Denn hierzu müssen Unternehmen zunächst einmal wissen, welche Wünsche die einzelnen Generationen überhaupt an ihre Arbeitgeber:innen richten und was sie erwarten. Eines vorab: Geld allein ist es nicht.

Führungsstil und Wellbeing spielen mit zunehmenden Alter eine größere Rolle

Auffällig an den Ergebnissen der Studie war, dass Arbeitnehmer:innen mit zunehmenden Alter vor allem auf ihr eigenes Wohlbefinden setzen und einen besseren Führungsstil schätzen. Die Generationen Y und Z der Altersspanne zwischen 18 und 29 Jahren legen immer mehr Wert auf individuelle Arbeitsbedingungen. Außerdem kommt es diesen Generationen darauf an, dass ihr Job sinnvoll ist. Ein guter Führungsstil spielt ebenso eine Rolle. Der wichtigste Faktor für diese Generationen ist jedoch die Höhe des Gehalts. Frank Hassler, Vorstand der New Work SE, äußerte sich dazu wie folgt:

Bei jungen Beschäftigten muss heute das Gesamtpaket stimmen. Die meisten achten bei zukünftigen Arbeitgeber:innen auf ein höheres Gehalt und eine gute Unternehmenskultur. Sie wollen eine Aufgabe, die zu ihnen passt und die sie in ihrer Entwicklung weiterbringt.

Jobwünsche: Gute Führung ist vor allem für Babyboomer wichtig

Babyboomer legen hingegen auf ein höheres Gehalt beim Jobwechsel nicht so viel Wert. Zugegebenermaßen verdienen sie aber zumeist auch allein aus Altersgründen vielfach besser. Bei der Generation X spielt das Gehalt ebenso eine untergeordnete Rolle, wenn nach einem neuen Arbeitsplatz gesucht wird. Hier kommt es vornehmlich auf das Führungsverhalten der Vorgesetzten an. Für 61 Prozent der Befragten ist dies von größtem Interesse, darauf folgt die flexible Einteilung der Arbeitszeit. Letzterer Faktor ist für 54 Prozent besonders relevant. Die Sinnhaftigkeit des Jobs ist für 53 Prozent der Befragten dieser Generationen besonders wichtig. Weiterhin interessant: Mehr Gehalt ist in jenen Altersgruppe für gerade einmal 47 Prozent ein entscheidender Faktor für den Wechsel des Arbeitsplatzes.

Zudem setzen vor allem die Babyboomer weiterhin auf eine optimale Gesundheitsvorsorge für Mitarbeiter:innen (relevant für 43 Prozent). Das psychische Wohlergehen und der Umgang im Unternehmen damit ist für 46 Prozent besonders bedeutsam. In den jüngeren Generationen sind Aspekte wie diese eher untergeordnet.

Elterngeneration strebt nach gesteigerter Flexibilität im Job

Die Generation in der Mitte, also Menschen zwischen 30 und 49 Jahren, wünschen sich vor allem mehr Flexibilität. Das hat vornehmlich damit zu tun, dass diese Generation oft auch als „Elterngeneration“ bezeichnet wird. Sie kümmert sich häufig um eigene Kinder sowie die eigenen Eltern, wenn diese Pflege benötigen.

Das ortsunabhängige Arbeiten steht hier im Fokus: 61 Prozent der Befragten dieser Altersklasse wünscht sich flexible Arbeitszeiten und 51 Prozent der Studienteilnehmenden möchten vermehrt im Home Office arbeiten können. Noch interessanter: 59 Prozent dieser Generation würden auf ein zusätzliches Monatsgehalt verzichten! Geknüpft an die Bedingung, den Arbeitsort frei wählen zu können.

Im Recruiting erfordern die individuellen Jobwünsche neue Strategien

Die veränderten Jobwünsche der einzelnen Generationen machen es notwendig, dass Unternehmen im Recruiting neue Möglichkeiten ausmachen und neue Wege gehen. So muss das Recruiting mehr und mehr individualisiert werden und sich dabei auch an die sich verändernden Erwartungen der Arbeitnehmer:innen anpassen.

Für Unternehmen muss dies nicht zwingend ein Problem darstellen, sondern kann auch als Chance verstanden werden. Chancen ergeben sich vor allem für diejenigen Unternehmen, die flexibel auf neue Gegebenheiten einstellen und sich dann neu aufstellen und Anpassungen vornehmen beziehungsweise sogar selbst neue Wege anstoßen.

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