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Human Resources
Gender Pay Gap: Frauen verdienten 2022 pro Stunde 18 Prozent weniger als Männer

Gender Pay Gap: Frauen verdienten 2022 pro Stunde 18 Prozent weniger als Männer

Selina Beck | 31.01.23

Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen, dass die Gender Pay Gap auch in Deutschland immer noch ein großes Problem ist.

Bei der Gleichstellung der Geschlechter spielt die Lohngleichheit eine relevante Rolle. Dass diese in Deutschland leider immer noch nicht erreicht ist, ist bekannt. Die aktuelle Auswertung des Statistischen Bundesamts bringt erneut schockierende Zahlen auf den Tisch: 2022 bekamen Frauen pro Stunde 18 Prozent weniger Lohn als Männer. Die bereinigte Gender Pay Gap lag im vergangenen Jahr bei sieben Prozent.

Eine Studie von Glassdoor zum Thema Gender Pay Gap zeigt, dass jede vierte Frau davon überzeugt ist, dass ihr Unternehmen keinen Wert auf die Verringerung der Gender Pay Gap legt. Darüber hinaus glauben 48 Prozent der Männer und 54 Prozent der Frauen, dass ihre Arbeitgeber:innen nicht genug tun, um das Lohngefälle zu verringern und gerechte Gehälter zu verteilen.

Frauen bekommen 4,31 Euro weniger Bruttostundenlohn

Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) erhielten Frauen mit durchschnittlich 20,05 Euro einen um 4,31 Euro geringeren Bruttostundenverdienst als Männer mit 24,36 Euro. Im langfristigen Vergleich ist die unbereinigte Gender Pay Gap gesunken, da sie zu Beginn der Messung 2006 noch bei 23 Prozent lag.

Auch regional gibt es Unterschiede: In Ostdeutschland lag die Gender Pay Gap 2022 bei sieben Prozent, in Westdeutschland bei 19 Prozent. Damit ist die Gender Pay Gap in Ostdeutschland nach wie vor deutlich geringer als in Westdeutschland.

Im Niedriglohnsektor zeigt sich die Gender Pay Gap besonders deutlich. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamts waren 2018 nicht alle Arbeitnehmer:innen gleichermaßen von zu niedrigen Gehältern betroffen. Frauen waren im Durchschnitt öfter unterbezahlt als Männer. 2018 bekamen 26,4 Prozent der Frauen Niedriglöhne – bei den Männern waren es 16,3 Prozent. Die Coronapandemie hat die Lohnungerechtigkeit noch verschärft. Die Gründe dafür findest du in unserem Artikel zum Thema.

Das sind laut Destatis die Gründe für die Lohnungleichheit

Die wichtigsten Ursachen für den Verdienstabstand sind laut Destatis darauf zurückzuführen, dass Frauen häufiger in Branchen, Berufen und Anforderungsniveaus arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird. Ein weiterer Grund liegt in der Teilzeitarbeit, die Frauen häufiger ausüben. Diese geht auch mit einem geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdienst einher.

Die Gender Pay Gap in den Regionen Deutschlands in den vergangenen Jahren, © Destatis

Jedoch: 37 Prozent des Lohnunterschieds können nicht mit diesen Aspekten erklärt werden. Dieser unerklärte Teil entspricht der bereinigten Gender Pay Gap von sieben Prozent. Jedoch weist Destatis darauf hin, dass die Unterschiede geringer ausfallen würden, wenn weitere Informationen über lohnrelevante Einflussfaktoren für die Analyse zur Verfügung stehen würden (zum Beispiel Angaben zu Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Schwangerschaft oder Pflege von Angehörigen).

Da die Ergebnisse zum ersten Mal aus einer neuen Erhebung mit zum Teil neuen Merkmalen stattfand, seien keine Rückschlüsse im Vergleich zum Vorjahr möglich. Eine Übersicht über die Lohnunterschiede in den einzelnen Branchen findest du bei Destatis.

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