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Human Resources
Digitale Tools im Arbeitsalltag: 57 Prozent der Babyboomer nutzen keine Künstliche Intelligenz

Digitale Tools im Arbeitsalltag: 57 Prozent der Babyboomer nutzen keine Künstliche Intelligenz

Marié Detlefsen | 23.01.24

Wie prägen Digital Natives die Arbeitswelt? Wer nutzt überhaupt digitale Tools und welchen Einfluss haben diese auf verschiedene Generationen? Diese Fragen beantworten wir dir im folgenden Artikel.

In der heutigen digital geprägten Welt spielt der Umgang mit digitalen Tools eine entscheidende Rolle im Arbeitsalltag. Insbesondere die sogenannten Digital Natives, also die Generationen Y (Millennials) und Z, sind mit der modernen Technologie aufgewachsen und sehen den Einsatz digitaler Tools als selbstverständlichen Bestandteil ihres Arbeitslebens. Doch wie steht es um die älteren Generationen im Umgang mit dieser Technologie?

Ältere Arbeitnehmer:innen bevorzugen analoge Arbeitsweisen

Zwei aktuelle Studien der Software-Bewertungsplattform Software Advice haben den Einsatz digitaler Tools in verschiedenen Altersgruppen von Arbeitnehmer:innen genauer unter die Lupe genommen. An der Umfrage nahmen rund 1.000 in Deutschland tätige Mitarbeitende teil, die Computer in ihrer täglichen Arbeit verwenden. Die teilnehmenden Generationen umfassten die Babyboomer (geb. 1946 – 1964), die Generation X (geb. 1965 – 1979), die Generation Y oder Millennials (1980 – 1994) sowie die Generation Z (geb. 1995 oder später).

Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Kluft zwischen den Generationen, insbesondere hinsichtlich der Nutzung verschiedener digitaler Tools. So geben nur 16 Prozent der Gen Z an, wenig bis kein Interesse an neuen Technologien zu haben, während 42 Prozent der Babyboomer nicht dafür offen sind. Auch bei den bevorzugten Informationsquellen nutzen Babyboomer sowie die Generation X eher Fachzeitschriften (61 Prozent), Millennials und die Gen Z nutzen hingegen soziale Netzwerke (63 Prozent). Dadurch lassen sich ältere Angestellte eher für analoge Arbeitsweisen begeistern, im Gegensatz zu den jüngeren.

42 Prozent der Babyboomer haben wenig bis kein Interesse an neuen digitalen Tools.
42 Prozent der Babyboomer haben wenig bis kein Interesse an neuen digitalen Tools, © Software Advice

Gen Z und Millennials sehr offen für KI-Tools

Weiter zeigen sich auch Unterschiede in den Arbeitsbereichen: Jüngere Generationen, besonders die Generation Z, haben mehr Erfahrung in Arbeitsaktivitäten wie Brainstorming und Teambuilding im Vergleich zu älteren Kolleg:innen. Bei den Babyboomern ist der Anteil derjenigen, die solche Aktivitäten überhaupt nicht durchführen, am höchsten. Dies betrifft insbesondere Brainstorming-Sitzungen (34 Prozent), Kund:innenbesprechungen (31 Prozent), Teambuilding-Sitzungen (27 Prozent) und Leistungsbeurteilungen (27 Prozent).

Babyboomer bevorzugen damit klar analoge Arbeitsmethoden, es sei denn, es handelt sich um Kommunikation mit anderen Teammitgliedern (46 Prozent) und Aufgaben-Management (33 Prozent), wo eine Kombination von digitalen und analogen Mitteln bevorzugt wird. Die Generationen X und Y zeigen nahezu identische Präferenzen für eine Kombination aus digitalen und analogen Tools, mit Ausnahmen für Teambuilding-Sitzungen (38 Prozent) und Leistungsbeurteilungen (44 Prozent), bei denen persönliche Teilnahme bevorzugt wird.

Bei der Nutzung von KI-Tools zeigt sich ebenfalls die Differenz zwischen den älteren Generationen und den jüngeren Digital Natives: Während 33 Prozent der Generation Z und 24 Prozent der Millennials keine KI-Tools am Arbeitsplatz nutzen, sind es bei der Generation X 51 Prozent und bei den Babyboomern sogar 57 Prozent.


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© Andrew Neel – unsplash


Diese Vorteile sehen die Generationen in der Nutzung digitaler Tools

Die Mehrheit der Befragten (83 Prozent) ist dennoch der Meinung, dass berufliche Fähigkeiten zunehmend darauf basieren, digitale Tools effektiv nutzen zu können. Dieser Trend wird von den Millennials am stärksten unterstützt, wobei 88 Prozent von ihnen überzeugt sind, dass die Bedeutung von Technologie in der Arbeitswelt weiter zunehmen wird.

Die Umfrage zeigt, dass die Nutzung digitaler Tools am Arbeitsplatz verschiedene Vorteile mit sich bringt. Die größten Vorteile werden hierbei in folgenden Punkten gesehen:

  • Weniger Papierkram (Babyboomer: 48 Prozent, Generation X: 49 Prozent, Millennials: 47 Prozent, Generation Z: 43 Prozent),
  • Mehr Effizienz und Zeiteinsparungen (Babyboomer: 39 Prozent, Generation X: 43 Prozent, Millennials: 41 Prozent, Generation Z: 40 Prozent),
  • Mehr Flexibilität bei der Arbeit (Babyboomer: 34 Prozent, Generation X: 36 Prozent, Millennials: 39 Prozent, Generation Z: 40 Prozent).

Jedoch gibt es auch Herausforderungen bei der Nutzung digitaler Tools. Insgesamt sehen 35 bis 44 Prozent aller Generationen die größte Herausforderung darin, dass nicht alle Angestellten die Tools nutzen. Für die Generation Z sind ineffiziente oder falsche Tools und die Schwierigkeit, sich an ständig neue Tools und Funktionen zu gewöhnen, weitere zentrale Herausforderungen. Babyboomer sehen die Probleme dagegen eher im fehlenden Bewusstsein dafür, dass digitale Tools benötigt werden sowie im begrenzten Zugang zu Ressourcen oder Schulungen. Rosalia Mousse, Analystin der Studie, sagt hierzu:

Viele Babyboomer haben sich in ihrem Berufsleben an bestimmte Arbeitsweisen gewöhnt, die sich als verlässlich erwiesen haben und die nicht auf den Einsatz zahlreicher digitaler Tools angewiesen sind. Demnach ist es nicht ungewöhnlich, dass ältere Generationen im Allgemeinen ein geringeres Interesse an neuen Technologien am Arbeitsplatz zeigen als ihre jüngeren Kollegen. Um Digital Immigrants dennoch zu motivieren, sich mehr mit digitalen Anwendungen auseinanderzusetzen, sollten Unternehmen deren Einführung möglichst einfach gestalten. Denn häufig richtet sich die Abneigung nicht gegen die Innovation, sondern gegen den damit verbundenen komplizierten Lernprozess.

Warum die Förderung des Umgangs mit digitalen Tools wichtig ist

Die Ergebnisse beider Quellen zeigen, dass der Umgang mit digitalen Tools für eine effektive Arbeitsweise immer entscheidender wird. Während die jüngeren Generationen bereits technikaffin sind, besteht bei den älteren Generationen Schulungsbedarf, um den digitalen Wandel erfolgreich mitzugestalten.

Tatsächlich ist die Mehrheit der Befragten (75 Prozent) auch der Meinung, dass ihre Arbeitgeber:innen mehr tun sollten, um die Mitarbeitenden im Umgang mit digitalen Arbeitsmitteln zu schulen. Im Generationenvergleich äußern die Befragten der Generation Z diesen Wunsch überraschenderweise am häufigsten. Hier wünschen sich 85 Prozent mehr Schulungen ihres Unternehmens. In diesem Zusammenhang nennen 40 Prozent der Befragten, dass ihr größtes Interesse an Schulungen zur Nutzung von KI-Tools besteht.

Unternehmen sollten daher die Chancen sehen, die sich durch die unterschiedlichen Erfahrungen und Präferenzen der Generationen ergeben, und entsprechende Strategien zur Einführung von Software entwickeln. Schulungen und gezielte Unterstützung sind entscheidend, um alle Mitarbeiter:innen auf dem neuesten Stand zu halten und die Vorteile digitaler Tools optimal zu nutzen. Insgesamt zeigt sich, dass eine generationenübergreifende Herangehensweise an die Digitalisierung am Arbeitsplatz notwendig ist, um das volle Potenzial der Belegschaft auszuschöpfen.


Jede:r Fünfte ist wechselwillig

– Generation 50+ wird oft vernachlässigt

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