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Human Resources
Das wünschen sich Bewerber:innen – Flexibilität und Transparenz im Fokus

Das wünschen sich Bewerber:innen – Flexibilität und Transparenz im Fokus

Marié Detlefsen | 29.06.23

Worauf legen Bewerber:innen heutzutage Wert und was sind ihre Anforderungen? Wir zeigen dir, welche Faktoren für Arbeitnehmer:innen bei der Jobsuche entscheidend sind und worauf Unternehmen achten sollten.

Der Fachkräftemangel zeigt eine immer stärker werdende Wirkung und der Wettbewerb für neues Personal gewinnt an Gewicht. Unternehmen müssen sich neue Strategien und Wege einfallen lassen, um neue potenzielle Mitarbeiter:innen zu gewinnen. Diese setzen wiederum klare Prioritäten und wissen mittlerweile genau, welche Anforderungen sie an einen neuen Job haben. Der Greenhouse Candidate Experience Report verdeutlicht die sich wandelnden Prioritäten von Bewerber:innen auf dem Arbeitsmarkt und zeigt klare Trends auf. Jobsuchende legen heutzutage besonderen Wert auf flexible Arbeitsmodelle und Gehaltstransparenz. Zudem spielt die Work-Life-Balance eine entscheidende Rolle. Unternehmen sollten diese Bedürfnisse ernst nehmen, um im Wettbewerb um Top-Talente erfolgreich zu sein. Wir werfen einen genaueren Blick auf die Ergebnisse der Erhebung und zeigen dir, welche Aspekte Bewerber:innen heute von potenziellen Arbeitgeber:innen erwarten.

Gehaltstransparenz als Entscheidungsfaktor

Die Studie fragte 2.300 Arbeitnehmer:innen in den USA, im Vereinigten Königreich und der DACH-Region danach, worauf sie bei der aktuellen (potentiellen) Jobsuche Wert legen. Dabei fordern Arbeitnehmer:innen insbesondere den Wunsch nach finanzieller Klarheit. Laut dem Bericht ist für 22 Prozent der Befragten in der DACH-Region die Angabe einer Gehaltsspanne ein ausschlaggebender Faktor bei der Bewerbung. Unternehmen, die offener und transparenter über Gehälter und Benefits kommunizieren, gewinnen nicht nur das Vertrauen der Bewerber:innen, sondern können auch aus einem breiteren Bewerber:innen-Pool schöpfen.

Flexible Arbeitsmodelle sind essentiell

Durch die Coronapandemie, aber auch durch die fortschreitende Digitalisierung wird immer deutlicher, wie wichtig flexible Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer:innen sind. Etwa 53 Prozent der Befragten würden aktiv nach einem neuen Job suchen, wenn ihr derzeitiges Unternehmen keine flexiblen Arbeitsmodelle mehr anbieten würde. Dabei würden 42 Prozent sich nicht auf eine Stelle bewerben, die nicht ihrem gewünschten Arbeitsmodell entspricht. Rund 36 Prozent präferieren eine hybride Arbeitsform, was den hohen Stellenwert des Arbeitsmodells in der Stellenausschreibung verdeutlicht. Interessanterweise zeigen die Zahlen in den USA und im Vereinigten Königreich sogar noch deutlicher, dass die große Mehrheit (77 Prozent beziehungsweise 76 Prozent) aktiv nach einem neuen Job suchen würde, wenn ihre aktuellen Arbeitgeber:innen die flexiblen Arbeitsbedingungen einschränken würden. Dies unterstreicht den zunehmenden Wert, den Arbeitnehmer:innen auf Flexibilität legen und untermauert, wie entscheidend dieser Aspekt für ihre berufliche Zufriedenheit und Lebensqualität ist.

Ein weiteres Modell, das mittlerweile einen wichtigen Faktor im Bewerbungsprozess darstellt, ist die 4-Tage-Woche. Arbeitnehmende geben an, dadurch eine bessere Work-Life-Balance und eine verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben erleben zu können. Die Hälfte der Befragten (53 Prozent) sagt zudem, dass sie sich ausschließlich auf Stellen mit einer 4-Tage-Woche bewerben würden. Andererseits würde sich etwa ein Drittel bewusst gegen eine solche Stelle mit nur vier statt fünf Arbeitstagen entscheiden und sich nicht darauf bewerben; dabei dürfte jedoch ausschlaggebend sein, ob das Angebot einer 4-Tage-Woche ein Gehaltsniveau auf 100 oder auf 80 Prozent (gemessen an einer 5-Tage-Woche) bietet. Dieses Ergebnis verdeutlicht den wachsenden Wunsch der Bewerber:innen nach flexibleren Arbeitszeitmodellen und einer stärkeren Ausrichtung auf die Work-Life-Balance.


Jobperspektiven für Berufseinsteiger:innen:

Wie stehen die Chancen?

Frau steht vor Gebäude und schaut in die Ferne
© Nicole Geri – Unsplash


Ghosting im Bewerbungsprozess

Ein beunruhigender Trend, der sich auch im ersten Halbjahr 2023 fortsetzt, ist das Phänomen des Ghostings. Sowohl Bewerber:innen als auch Unternehmen brechen plötzlich und ohne Angabe von Gründen die Kommunikation während eines Bewerbungsprozesses ab. Etwa 78 Prozent der Befragten geben an, schon einmal von einem Unternehmen geghostet worden zu sein. Ähnlich hohe Werte wurden auch in den USA (67 Prozent) und im Vereinigten Königreich (57 Prozent) festgestellt.

Die Ergebnisse des Greenhouse Candidate Experience Reports zeigen deutlich, dass sich die Erwartungen der Bewerber:innen seit der Pandemie stark verändert haben. Flexible Arbeitsmodelle, Gehaltstransparenz und eine gute Work-Life-Balance stehen heute im Mittelpunkt. Unternehmen, die diese Faktoren berücksichtigen und sich auf die neue Ära der Personalbeschaffung einstellen, haben bessere Chancen, junge Talente und etabliertes Personal anzuziehen und letztendlich ihren Geschäftserfolg zu sichern. Colm O’Cuinneain, General Manager EMEA bei Greenhouse, sagt hierzu:

Unternehmen müssen heutzutage Bewerber:innen einen rationalisierten und strukturierten Einstellungsprozess bieten, um ihre Chancen bei qualifizierten Talenten zu verbessern. Langwierige Bewerbungsverfahren, lange Antwortzeiten, unvorbereitete Gesprächspartner und uneinheitliches Feedback sollten vermieden werden. Eine positive Bewerbererfahrung durch ein strukturiertes Verfahren ist besonders wichtig, wenn es auch in der HR-Abteilung an Fachkräften mangelt.

Du bist derzeit auch auf der Suche nach einer neuen Stelle? Dann schaue in unseren Jobs der Woche vorbei oder siehe dir die top Arbeitgeber:innen Deutschlands an.

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