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Human Resources
Arbeitslosenquote auf Höhepunkt: Personalbedarf wird 2025 weiter sinken

Arbeitslosenquote auf Höhepunkt: Personalbedarf wird 2025 weiter sinken

Marié Detlefsen | 04.12.24

Die Arbeitslosenquote erreicht zum Jahreswechsel neue Höhen, während Unternehmen deutlich weniger Personal suchen. Eine aktuelle Studie zeigt, wie sich die Arbeitslosigkeit in Deutschland bis 2025 und darüber hinaus regional unterschiedlich entwickeln wird.

Zum Jahreswechsel erreicht die Arbeitslosigkeit üblicherweise ihren saisonalen Höhepunkt. Doch dieses Mal prägen zusätzlich rückläufige Einstellungsbereitschaft und wirtschaftliche Unsicherheiten die Situation auf dem Arbeitsmarkt. Insgesamt betrachtet schrieben Unternehmen 2024 deutlich weniger Stellen aus: Allein im zweiten Quartal wurden rund 400.000 freie Stellen weniger gemeldet als im Vorjahreszeitraum. Diese Entwicklung signalisiert, dass der Bedarf an Arbeitskräften sinkt in einigen Bereichen – womöglich auch aufgrund wirtschaftlicher Eingrenzungen und mit möglichen weitreichenden Folgen für die Arbeitslosenquote. Wir stellen dir die Prognosen für 2025 vor.

Bremen hat höchste Arbeitslosenquote

Ein aktueller Bericht von Pens.com/de beleuchtet die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Bundesländern bis 2030. Dabei werden historische Daten zu Bevölkerungs- und Arbeitslosenzahlen analysiert und zukunftsgerichtet modelliert. Die Ergebnisse zeigen deutliche regionale Unterschiede – sowohl in der aktuellen Situation als auch bei den langfristigen Prognosen.

So bleibt Bremen laut der Studie das Bundesland mit der höchsten prognostizierten Arbeitslosigkeit. Im Jahr 2023 waren dort 564,55 Personen pro 10.000 Einwohner:innen arbeitslos. Bis Ende 2025 wird dieser Wert voraussichtlich leicht auf 573,43 steigen, bevor langfristig ein Rückgang erwartet wird. Trotz des prognostizierten Abwärtstrends ab 2028 bleibt die Arbeitslosigkeit in Bremen bis 2030 auf hohem Niveau.

Einen der stärksten Anstiege gab es hingegen in Hamburg, wo die Zahl der Arbeitslosen in den vergangenen zehn Jahren von 71.560 (2013) auf 80.806 (2023) stieg. Für 2025 wird eine Quote von 369 Arbeitslosen je 10.000 Einwohner:innen prognostiziert, während langfristig ein Rückgang auf 353,93 bis 2030 erwartet wird. Das entspricht einem Minus von 19 Prozent.

Die Prognosen der Arbeitslosenquote bis 2030.
Die Prognosen der Arbeitslosenquote bis 2030, © Pens.com/de

Konstant und weniger dynamische Entwicklungen gibt es dafür im Saarland. In dem Bundesland sinkt die Arbeitslosenquote von 357,98 (2023) auf 330,59 (2025) und bis 2030 nur leicht auf 327,62 Arbeitslose je 10.000 Einwohner:innen.

Während Bremen und Hamburg mit hohen Quoten kämpfen, zeigen Sachsen und Brandenburg hingegen besonders starke Rückgänge. Brandenburg könnte bis 2030 seine Arbeitslosigkeit um 35 Prozent senken, von 305,99 (2023) auf 142,94 Arbeitslose pro 10.000 Einwohner:innen. Sachsen wird sogar einen Rückgang von 49 Prozent auf 132,36 Arbeitslose je 10.000 Einwohner:innen erreichen, womit es die bundesweit niedrigste Quote haben wird.

Weiterbildungen verbessern Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Die Studie verdeutlicht, dass sich der Arbeitsmarkt in Deutschland regional sehr unterschiedlich entwickelt. Während einige Bundesländer ihre Arbeitslosigkeit nachhaltig reduzieren können, bleiben andere trotz Fortschritten weiter belastet. Die rückläufige Nachfrage nach Personal deutet darauf hin, dass strukturelle Herausforderungen wie Digitalisierung und demografische Veränderungen die Dynamik zusätzlich beeinflussen.

Für Arbeitnehmer:innen und Unternehmen wird es entscheidend sein, sich auf diese Veränderungen einzustellen. Weiterbildung, Umschulungen und innovative Beschäftigungsstrategien könnten dabei helfen, langfristig die Auswirkungen einer schrumpfenden Nachfrage aufzufangen und den Arbeitsmarkt widerstandsfähiger zu machen. Gute Chancen gibt es vor allem für Quereinsteiger:innen in verschiedenen Branchen.

Die Prognosen für 2025 und darüber hinaus verdeutlichen, dass der Abbau der Arbeitslosigkeit zwar möglich ist, aber nicht überall im gleichen Tempo erfolgen wird. So zeigen andere Prognosen bereits, dass die Arbeitslosenquote in den nächsten zehn Jahren um bis zu 25 Prozent sinken wird. Es bleibt also weiterhin auch eine Aufgabe für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, in diesem Kontext nachhaltig gegenzusteuern.


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© Workeer

Kommentare aus der Community

Fransker am 09.12.2024 um 14:39 Uhr

Was für ein komischer Artikel. Gibt es irgendwelche Belege dafür, dass die Arbeitslosigkeit „neue Höhen“ erreicht?
Weder beim Statistischen Bundesamt gibt es dafür Hinweise (https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Konjunkturindikatoren/Arbeitsmarkt/arb210a.html) noch wenn man die langfristige Entwicklung betrachtet (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1224/umfrage/arbeitslosenquote-in-deutschland-seit-1995/).

Und als Quelle wird auf „Pens.com“ verlinkt, einen Onlinehändler für Werbemittel. Das ist doch alles sehr dubios?

Antworten
Niklas Lewanczik am 09.12.2024 um 16:40 Uhr

Hallo Fransker,

danke für den zurecht kritischen Kommentar. Ich denke, im Beitrag ist das Wording an ein zwei Stellen nicht klar genug, die Höhen lassen sich mit dem Blick auf kurzfristige Entwicklungen untermauern (etwa mit den Zuwächsen der Arbeitslosenquoten gegenüber Vorjahresmonaten, die Quoten auch nur), im längerfristigen Vergleich jedoch nicht, das ist richtig.

Die Analyse von Pens wird im Beitrag richtig wiedergegeben (unten zur Methodik), allerdings liegen wohl Fehlinterpretationen vor, die wir intern analysieren müssen, um etwaige Fehler zu beheben. Von daher danke ich dir für den Hinweis.

„Die Experten von Pens.com/de wollten die Arbeitslosenquoten nach Bundesländern vorhersagen.

Sie sammelten zunächst Daten zur Arbeitslosigkeit in Deutschland von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder für den Zeitraum 2001-23.

Die Daten wurden dann mit der Prophet Library in Python für die Jahre 2024-30 prognostiziert. Dabei handelt es sich um ein von Facebook entwickeltes Prognosetool für Zeitreihenvorhersagen, das für die Verarbeitung täglicher, wöchentlicher und jährlicher Saisonalität auch bei fehlenden Daten oder Ausreißern ausgelegt ist.

Bei den Prognosen handelt es sich um eine logistische Wachstumsmodellierung auf der Grundlage historischer Daten. Während das Prophet-Modell zeitliche Trends, fehlende Werte und Extremereignisse berücksichtigt, haben andere Ereignisse einen starken Einfluss auf die Beschäftigungszahlen, die hier im Modell nicht berücksichtigt wurden. Daher sollten alle Prognosen mit Vorsicht analysiert werden.

Alle Prognosen, die für das Jahr 2024 eine prozentuale Veränderung der Arbeitslosigkeit von weniger als 22 % vorhersagten, wurden als mit einem geringen Konfidenzintervall versehen gekennzeichnet. Der Schwellenwert von 20 % wurde gewählt, da der höchste jährliche Rückgang der Arbeitslosigkeit seit 2001 bei 22 % lag. Sie können das hier lesen.

Die Bevölkerung in den Bundesländern wurde ebenfalls erfasst, einschließlich der Prognose bis zum Jahr 2030, und die Pro-Kopf-Arbeitslosigkeit wurde berechnet, um den Kontext zur Arbeitslosenquote der einzelnen Bundesländer darzustellen.

Anhand eines gewichteten durchschnittlichen Prozentsatzes der Arbeitslosigkeit pro 10.000 Einwohner, der prozentualen Veränderung der Arbeitslosigkeit über 10 Jahre und der prozentualen Veränderung der Arbeitslosigkeit über 20 Jahre wurde eine abschließende Bewertung erstellt, um festzustellen, welche Bundesländer die niedrigste Pro-Kopf-Arbeitslosigkeit und das geringste Wachstum aufweisen.“

Liebe Grüße

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