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Human Resources
Die Arbeit Arbeit sein lassen: So gelingt Entspannung im Urlaub

Die Arbeit Arbeit sein lassen: So gelingt Entspannung im Urlaub

Hauke Eilers-Buchta | 22.08.22

Viele Arbeitnehmer:innen kommen selbst im Urlaub nicht zur Ruhe, checken ihre Mails oder stehen den Vorgesetzten zur Verfügung. Doch muss das wirklich sein? Wie kann völlige Entspannung im Urlaub gelingen?

Als Arbeitnehmer:in freut man sich in aller Regel auf den Sommerurlaub. Strand, Sonne, Cocktails und – die Arbeit? Für viele Arbeitnehmer:innen ist es heute beinahe normal, auch im Urlaub für die Vorgesetzten erreichbar zu sein oder zumindest mal einen Blick in die Mails zu werfen. Zu einer optimalen Entspannung führt dies jedoch nur selten. Vor allem im Nachhinein ärgert das viele Arbeitnehmer:innen. Sicherlich gibt es auch Arbeitnehmende, denen die ständige Erreichbarkeit nichts ausmacht oder die auch im Urlaub am Strand gerne mal eine Mail beantworten. Doch die Regel ist das nicht, und muss es auch gar nicht sein.

Wenn früher Urlaub auf dem Kalender stand, dann machten Arbeitnehmer:innen auch Urlaub. Sie waren in aller Regel für die Führungsetage nicht erreichbar. Seitdem es Smartphones und EU-Roaming gibt, hat sich das geändert. Viele Mitarbeiter:innen sind für Kolleg:innen und Chef:in auch im Urlaub erreichbar. Einfach, weil das Smartphone in der Hosentasche stets dabei und die Erreichbarkeit so simpel ist. Das kann sich allerdings schnell auf die Entspannung auswirken – negativ.

Arbeit statt Relaxen im Urlaub: Nur eben schnell…

So kommt es beizeiten vor, dass sich Angestellte aus dem Urlaub heraus im Büro melden, um ein wichtiges Thema zu besprechen oder die Kolleg:in zu instruieren, wie sie mit Kund:in X umzugehen hat.

Die Leistungsbereitschaft ist dann auch im Urlaub klar erkennbar. Dies gilt auch für Selbständige oder für Unternehmer:innen. Diese machen sich in vielen Fällen Sorgen, dass im Urlaub etwas vielleicht nicht so läuft, wie es laufen sollte. Komplett offline im Urlaub und völlige Entspannung? Das ist oftmals Fehlanzeige. Stattdessen werden öfter kleine Slots geschaffen, in denen nicht die Familie oder der Urlaub selbst im Fokus steht, sondern die Arbeit.

Entspannung, bitte: Gründe, warum Urlaub auch Urlaub sein sollte

Dabei gibt es durchaus einige Gründe, warum man im Urlaub richtig ausspannen sollte und nicht ständig mit den Gedanken bei der Arbeit sein sollte. Einige Aspekte, die für mehr Entspannung im Urlaub sprechen, sind die folgenden:

  • Neue Sichtweisen gewinnen: Durch das Herauskommen aus der Arbeitsblase kann man sich einfach neue Inspirationen holen. Auch neue Ideen sind somit möglich oder man kommt zu neuen Erkenntnissen. Die Motivation kann durch solche (kleinen) Auszeiten ebenfalls neu entfacht werden.
  • Den Fokus neu ausrichten: Durch die Belastung im Job, mit der Familie, dem Haushalt und anderen Faktoren, steht man vielfach enorm unter Stress. Im Urlaub kann man all dies hinter sich lassen und neue Kräfte sammeln. Nicht nur körperlich ist Entspannung somit relevant, auch für den Geist ist dies ein enorm wichtiger Aspekt. Das hilft nach dem Urlaub auch dabei, sich wieder voll auf die Arbeit fokussieren zu können.
  • Mehr Produktivität: Im Urlaub hat man die Chance, sich zu erholen. Das geht im Berufsalltag zumeist nicht. Dabei spielt es auch eine Rolle, was Führungskräfte vorleben. Wird pünktlich Feierabend gemacht und sind auch die Vorgesetzten im Urlaub nicht erreichbar? Dann ist dies auch für Mitarbeiter:innen einfacher umsetzbar. In diesem Zusammenhang ist wichtig zu wissen, dass regelmäßige Pausen wichtig sind. So können Mitarbeiter:innen entspannen, sich erholen und anschließend wieder produktiv arbeiten.
  • Auf Werte achten und diese schätzen: In Unternehmen mit modernem Führungsstil und ausreichender Wertschätzung für die Mitarbeitenden kommt es – zumindest in der Regel – nicht vor, dass die Belegschaft während des Urlaubs aus Arbeitsgründen kontaktiert wird. Die Kommunikation steht eher still. Ebenso sollte es andersherum sein, Vorgesetzte sollten nicht kontaktiert werden (müssen). In gewisser Weise hat dies zu einem großen Teil auch mit Wertschätzung zu tun.

Entspannung ist immer auch individuell

Beachten muss man dabei aber stets, dass der Begriff Entspannung von allen Mitarbeiter:innen unterschiedlich aufgefasst wird. Niemand muss also sein Smartphone mit Beginn des Urlaubs in den Flugmodus schalten oder es gleich ganz zuhause lassen. Wer sich auch im Urlaub über die Entwicklung des Unternehmens informieren möchte, soll dies auch tun. Ebenso ist es allen Angestellten selber überlassen, ob sie im Urlaub am Strand liegen wollen oder in den Bergen wandern, ob sie durch Instagram scrollen oder lieber ein Buch lesen wollen.

Arbeitgeber:innen sollten dabei jedoch nicht die pauschale Erwartung haben, dass Arbeitnehmer:innen während ihres Urlaubs erreichbar sind. Das gilt für klassische Kommunikationswege, ebenso aber auch für Social Media. Bloß, weil ein:e Mitarbeiter:in im Urlaub bei Instagram online ist, berechtigt dies noch lange nicht dazu, diese:n auch über das Netzwerk zu kontaktieren und arbeitsrelevante Themen zu besprechen.

Als Arbeitnehmer:in sollte man sich für den eigenen Urlaub klar machen, was man selber möchte und inwieweit man überhaupt erreichbar ist. Dies ist – wie erwähnt – sehr individuell und kann für jede:n anders sein. Denn eine Faustregel für einen erholsamen Urlaub gibt es nicht. Klar ist aber auch: Wenn zu viel Arbeit den Urlaub erreicht, ähnelt dieser letztlich eher einer Workation.

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