Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Human Resources
Zurück ins Büro – so oder so: Amazon schickt Warn-Mails, Meta startet Rehiring
© Yender Gonzalez - Unsplash (Änderungen wurden vorgenommen via Canva)

Zurück ins Büro – so oder so: Amazon schickt Warn-Mails, Meta startet Rehiring

Marié Detlefsen | 14.08.23

Amazon und Meta forcieren die Arbeit im Büro mit ganz unterschiedlichen Mitteln. Erfahre, wie sie auf die Auswirkungen der Pandemie reagieren und welche Konsequenzen dies für ihre Belegschaft und ihre Unternehmenskultur hat.

Die Auswirkungen der Coronapandemie auf die Arbeitswelt sind weitreichend und haben zu verschiedenen Anpassungen in großen Konzernen geführt. Amazon und Meta, der Mutteruntkonzern von Facebook und Instagram, reagieren nun auf die veränderten Gegebenheiten.

Amazon hat kürzlich seine Mitarbeiter:innen in den USA aufgefordert, wieder vermehrt ins Büro zurückzukehren, nachdem sie während der Hochphase der Pandemie die Möglichkeit hatten, flexibel von zu Hause aus zu arbeiten. Eine Warn-E-Mail wurde an die Belegschaft geschickt, in der darauf hingewiesen wurde, dass einige Angestellte die Erwartungen an die Büropräsenz nicht erfüllen. Die neue Anwesenheitsregelung von Amazon verlangt von den Arbeitnehmer:innen in den USA, sich mindestens drei Tage pro Woche im Büro einzufinden. Diejenigen, die in den vergangenen acht Wochen an weniger als drei Tagen pro Woche oder in den vergangenen vier Wochen an weniger als vier Tagen pro Woche im Büro waren, erhielten die besagte E-Mail. Dies berichtete das Nachrichtenunternehmen BBC News.

Amazon, Meta und Co.: Immer mehr Konzerne holen Beschäftigte zurück ins Büro

Die von Amazon durchgeführte Maßnahme folgt auf ähnliche Schritte anderer Technologieunternehmen wie Disney oder Zoom, die ebenfalls zur Büropräsenz zurückkehren. Google ist ebenfalls auf diesen Zug aufgesprungen und erhöhte bereits im Juni den Druck auf die Beschäftigten, wieder öfter aus dem Home Office zurückzukommen. Laut einem Artikel des Wall Street Journal beabsichtigt Google die Anwesenheit im Büro in die Leistungsbeurteilung mit einfließen zu lassen. Somit sollen die Angestellten der Präsenzpflicht nachkommen, da sonst ihr Nichterscheinen in ihren Leistungsbeurteilungen auftauchen könnte. Außerdem sollen Erinnerungen an Mitarbeitende versendet werden, die seltener im Büro anwesend sind. Laut einem Statement möchte Google dadurch erreichen, dass sich die Beschäftigten stärker mit dem Unternehmen und den anderen Kolleg:innen verbunden fühlen.


Beschäftigte sollen wieder ins Büro:

Google macht Office-Zeit zum Leistungskriterium

Google Logo auf einer Glastür
Google Logo auf einer Glastür


Beschäftigte protestieren gegen die neuen Auflagen von Amazon

Welchen Effekt diese Aktionen für die Unternehmenskultur schließlich haben, ist noch nicht abzusehen. Die Reaktionen der Mitarbeiter:innen von Amazon sind allerdings von Unsicherheit geprägt. Somit befürchten einige nun, dass weitere strengere Anforderungen zur Büropräsenz folgen könnten. Dies führte zu Spannungen innerhalb des Konzerns, und einige Angestellte organisierten im Juni sogar einen Protest gegen die Rückkehr zur Büroarbeit. Sie beklagten eine niedrige Arbeitsmoral und bemängelten Entscheidungen der Führungskräfte, die nur auf kurzfristige Effekte ausgelegt seien. Immerhin protestierten die Menschen auch im Kontext der Klimakatastrophe und der Verantwortung, die Amazon ihrer Meinung nach mit den eigenen Entscheidungen diesbezüglich übernehmen müsse.

Zudem seien auch Personen gewarnt worden, die die Auflagen erfüllten. Amazon versuchte, die Bedenken zu zerstreuen. Der Konzern erklärte, die Warn-E-Mail sei an diejenigen gesendet worden, die trotz der Rückkehrmöglichkeit ins Büro die Vorgaben nicht erfüllten. Allerdings wurde nach mehreren Mitarbeiter:innenbeschwerden auch zugegeben, dass einige der Warnungen irrtümlich verschickt wurden.

Meta besetzt tausende Stellen neu – nachdem über 10.000 Personen gekündigt wurde

Auch Meta reagiert auf die Auswirkungen der Pandemie. Allerdings geht es hierbei weniger, um die Einführung einer Präsenzpflicht – wenngleich auch die Meta Teams ab September mindestens dreimal pro Woche im Büro erscheinen sollen –, sondern generell darum, überhaupt Mitarbeitende zurückzuholen. Während der Pandemie entließ Meta nämlich eine beträchtliche Anzahl von Mitarbeiter:innen, um Effizienzsteigerungen zu erreichen. Jetzt kehrt das Unternehmen jedoch teilweise zu seiner alten Personalstärke zurück. Meta hat ein „Alumni-Portal“ eröffnet, auf dem entlassene Angestellte sich erneut für Positionen im Unternehmen bewerben können. Besonders in technischen und auf Engineer-Positionen erfolgt eine Wiedereinstellung, wobei erfahrene Mitarbeiter:innen mit positiven Bewertungen bevorzugt werden. Gesucht werden insgesamt 10.000 neue Arbeitnehmer:innen.

Nicht zuletzt anhand dieser Beispiele zeigt sich, dass die Pandemie die Arbeitsweise und die Personalpolitik großer Konzerne wie Amazon, Meta oder Alphabet nachhaltig beeinflusst hat. Die Rückkehr zur Büropräsenz und die Wiedereinstellungen sind Beispiele dafür, wie Unternehmen auf veränderte Umstände reagieren und versuchen, das Gleichgewicht zwischen traditionellen Arbeitsweisen und neuen Arbeitsmodellen zu finden. Du möchtest wissen, wie dir ein besserer Einstieg in die Präsenzpflicht gelingt? Dann schaue dir folgenden Artikel an:


Zurück ins Büro: So fällt die Umstellung leichter

Mitarbeitende sitzen in Reihen an ihren PC's im Büro.
© Israel Andrade – Unsplash

Kommentare aus der Community

David am 14.08.2023 um 18:07 Uhr

Ein interessanter Blick auf die Veränderungen in der Arbeitswelt bei Amazon und Meta. Die Entscheidung von Amazon, die Mitarbeiter:innen verstärkt ins Büro zurückzurufen, spiegelt die allgemeine Bewegung großer Technologieunternehmen wider. Meta hingegen verfolgt einen anderen Ansatz, indem sie entlassene Mitarbeiter:innen durch ein „Alumni-Portal“ zurückholen und neue Stellen besetzen. Diese Maßnahmen zeigen, wie Unternehmen auf die Pandemie reagieren und sich anpassen, um die richtige Balance zwischen Präsenzpflicht und neuen Arbeitsmodellen zu finden. Die Auswirkungen auf die Unternehmenskultur bleiben jedoch abzuwarten. Eine spannende Zeit für die Arbeitswelt! 💼🏢

Antworten
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*

Melde dich jetzt zu unserem HR-Update an und erhalte regelmäßig spannende Artikel, Interviews und Hintergrundberichte aus dem Bereich Human Resources.