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Büroalltag
7 Ursachen, warum uns der Job krank machen kann

7 Ursachen, warum uns der Job krank machen kann

Maja Hansen | 06.11.18

Ständige Kopfschmerzen und Lustlosigkeit? Diese sieben Ursachen sind unter anderem dafür verantwortlich, wenn uns der Job krank macht.

Dass Arbeit krank machen kann, steht nicht zur Diskussion. Es gibt zahlreiche Symptome, die darauf hinweisen, dass dein Job dich unzufrieden macht und deiner Gesundheit nichts Gutes tut. Dabei können diese Erscheinungen körperlich sein und sich beispielsweise durch Migräne und Magenschmerzen äußern, aber auch psychischer Natur sein und sich in Angstgefühlen bemerkbar machen. Doch wo lassen sich die Ursachen für diese Symptome verorten? Aus welchen Gründen können unsere Arbeitsplätze uns krank machen? Eine Übersicht.

7 Ursachen, weshalb der Job krank machen kann

1. Falsches Arbeitspensum

Ein falsches Arbeitpensum kann sich in verschiedenen Richtungen äußern. Entweder fühlen Mitarbeiter sich durch zu wenig Arbeit unterfordert und langweilen sich den Tag über, um dann unzufrieden den Arbeitstag zu beenden oder die zu erledigenden Aufgaben sind nicht machbar und überschreiten so das eigentliche Limit des Beschäftigten. So entsteht ein Gefühl der Überforderung und der Unfähigkeit. In diesem Zuge häufen viele Angestellte zahlreiche Überstunden an und lassen im Gegenzug das Privatleben zu kurz kommen. Wenn die angesammelten Überstunden keinen Ausgleich durch Bezahlung oder andere Benefits finden, zeigt eine kürzlich erhobene Umfrage, dass Mitarbeiter am häufigsten wegen fehlendem Überstundenausgleich kündigen. Der Gesundheitspsychologe Professor Robert Edelmann erklärt:

Wenn Ihr Problem das Arbeitspensum ist, kann es sein, dass Sie sich völlig überfordert fühlen. Dieses Gefühl geht zumeist mit zunehmender Desorganisation einher, mit der Unfähigkeit, klar zu denken, und der ständigen Sorge darüber, womit Sie anfangen sollen.

2. Mobbing

Mobbing am Arbeitsplatz hat diverse Gesichter. Wenn gute Arbeit ungerechtfertigt kritisiert wird, wenn jemand offen Negatives über die betroffene Person erzählt, dieser wichtige Informationen bewusst vorenthalten werden und der Mensch sozial ignoriert wird, sind das unter anderem nur ein paar Anzeichen von Mobbing. Tatsächlich wird jeder dritte Arbeitnehmer im Job schikaniert. Denn sobald jemand als anders wahrgenommen wird, bietet er für die Mobber im Unternehmen eine gute Grundlage, um andere Kollegen auf bestimmte Handlungen oder Verhaltensweisen des Opfers aufmerksam zu machen und so den Kreis des Mobbings zu erweitern. In unserem Artikel über Mobbing am Arbeitsplatz erfährst du, wann genau Mobbing beginnt und wo du Hilfe finden kannst. Denn Mobbing am Arbeitsplatz setzt die Opfer unter eine psychische Höchstbelastung und kann in Krankheiten münden.

3. Schlechte Arbeitsatmosphäre

Wer sich täglich nur mit nörgelnden Kollegen umgibt, dem wird es schwer fallen sich noch auf das Positive im Arbeitsalltag zu konzentrieren. Denn wer einmal anfängt über die Arbeit und die Probleme zu meckern, aber dabei nicht ernsthaft nach Lösungen sucht, bewegt sich geradewegs in eine Abwärtsspirale der negativen Emotionen. Wer bereits entnervt zum Arbeitsplatz kommt, weil man weiß, dass den anderen Kollegen die Lustlosigkeit wieder aus dem Gesicht springen wird, kann langfristig unzufrieden werden.

Natürlich resultiert eine schlechte Arbeitsatmosphäre nicht nur aus der Einstellung der Kollegen, sondern ist auch eine Frage der Führungskraft. Wer einen Chef hat, der cholerisch ist, für den Lob ein Fremdwort ist und nur Kritik und schlechte Laune verbreitet, muss eine schlechte Arbeitsatmosphäre Alltag sein. Denn wenn Führungskräfte die Motivation unter den Angestellten nicht fördern, wird die Stimmung im Team zwangsweise schlecht. Hier erfährst du, wie du dein Team durch Motivation erfolgreicher, effektiver und zufriedener stimmen kannst.

4. Geringer Handlungsspielraum

Mitarbeitern ist es wichtig, aktiv an der Gestaltung des Unternehmens und den Abläufen mitzuwirken. Deshalb ist es für viele ein Muss, Verantwortung übernehmen zu dürfen. Wenn dieser Handlungsspielraum für Ideen und Vorschläge nicht gegeben wird, die Mitarbeiter so kleingehalten werden und seitens des Chefs keine Verantwortung übertragen wird, ist das für Beschäftigte mehr als frustrierend. Um ein Gefühl von Sinnhaftigkeit im Arbeitsalltag zu erleben, ist ein regelmäßiger Austausch über Verbesserungsvorschläge unabdingbar. Wer das Gefühl hat, in der Firma sowieso nichts bewegen zu können und sich nutzlos oder ersetzbar fühlt, wird unzufrieden. Führungskräfte sollten Beschäftigte also mindestens in zentrale Entscheidungsprozesse integrieren, bestenfalls noch mehr Verantwortung und ein Recht auf Mitgestaltung etablieren.

5. Fehlende Anerkennung

Wer sich nicht wertgeschätzt fühlt, baut kein Gefühl der Loyalität zum Unternehmen auf. Die Arbeit wird zukünftig vielleicht nicht mehr so gründlich erledigt, da Angestellte denken, dass ihre genaue und gute Arbeit beim letzten Mal sowieso nicht gelobt oder gar gesehen wurde. Die Motivation sinkt, die Stimmung wird schlechter. Wer sich am Arbeitsplatz also die größte Mühe gibt, dafür aber kein Lob oder andere Anerkennung erhält, läuft Gefahr, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung einzugehen oder psychisch zu erkranken. Fehlende Anerkennung macht sich allerdings nicht nur in der Abwesenheit von Lob bemerkbar, sondern auch von geringer Bezahlung. Denn wer unterbezahlt ist, ist stets unzufrieden. In unserem Artikel zur Wertschätzung von Mitarbeitern sind neben dem finanziellen Aspekt noch zehn weitere Möglichkeiten für Mitarbeiterwertschätzung gesammelt.

6. Pendeln

Pendeln kostet Nerven, ist stressig, nimmt Zeit – manchmal viel zu viel Zeit – in Anspruch. Dauerhaftes Pendeln kann auf das Gemüt schlagen und die alltägliche Zufriedenheit beeinträchtigen. Eine britische Studie erkennt dieses Problem an und untersuchte, ob Pendeln unter gewissen Voraussetzungen als Arbeitszeit angerechnet werden sollte. Denn wer regelmäßig pendelt, ist starker Belastung ausgesetzt. So kam die Untersuchung zu dem Schluss: Ja, Pendeln sollte wie Arbeitszeit berechnet werden. Das gilt jedenfalls für Bahnfahrer. Voraussetzung dafür: Freies und funktionierendes WLAN und nachweisliches Erledigen von Arbeit.

7. Arbeitsplatzunsicherheit

Wer seinen Arbeitsplatz in Gefahr sieht, strengt sich im Arbeitsalltag noch mehr an als zuvor, um zu beweisen, dass man die Person ist, die das Unternehmen definitiv braucht. Das Potential der totalen Erschöpfung steigt. Wenn ein Stellenabbau angekündigt wird, werden Mitarbeiter unter erhöhtes Stresserleben gesetzt und somit wird das Risiko für Angst und Depressionen maßgeblich erhöht – so der Gesundheitsreport der Initiative Gesundheit und Arbeit (IGA).

Befristete Arbeitsverträge, Unvereinbarkeit von Familie und Beruf, …

Diese Auflistung zeigt eine selektierte Auswahl an Gründen, weshalb der Arbeitsplatz krank machen kann. Denn es wird sicherlich noch diverse andere subjektive Störfaktoren geben, die Angestellte beklagen. Befristete Verträge oder die Unvereinbarkeit von Familie und Beruf bieten für Beschäftigte beispielsweise auch eine hohe Belastung. Dennoch zeigen diese sieben Gründe, weshalb Arbeit unsere Gesundheit gefährden kann.

Daher ist es wichtig, dass Angestellte gut auf sich selbst hören, Symptome wie ständige Kopfschmerzen erkennen, Probleme ansprechen, statt diese jeden Tag gedanklich zu zermürben und sich bei zu viel Stress zurücknehmen.

Kommentare aus der Community

Sara am 13.11.2018 um 12:10 Uhr

Stress ist einfach ein Hauptfaktor, der mittlerweile in keinem Job mehr als Grund für Krankheit angesehen wird und das finde ich nicht nur sehr schade, sondern auch gefährlich. Unser Stress wird in der digitalen Welt immer mehr, aber unsere Stresstoleranz bleibt als Mensch doch immer die selbe. Mir hat Sport und Physiotherapie in Köln, bei mir daheim, nur ein paar hundert Meter vom Arbeitsplatz, sehr geholfen meinen Stress auszugleichen. Trotzdem ist das arbeitsrechtlich keine Lösung.

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