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Top-Twitter-Ingenieur erklärt Musks sinkendes Engagement – und wird gefeuert
© PhotoMIX-Company, Duncan.Hull (eigenes Werk) - Wikipedia.de, CC BY-SA 3.0 (Änderungen wurden vorgenommen via Canva)

Top-Twitter-Ingenieur erklärt Musks sinkendes Engagement – und wird gefeuert

Caroline Immer | 10.02.23

Elon Musk ist nicht mehr so beliebt, wie er einst war: Doch das will der Twitter-CEO nicht wahrhaben. Ein Ingenieur, der Musks sinkendes Engagement zu erklären versuchte, wurde nun gefeuert – andere bereiten sich auf ihre Kündigung vor.

„Twitter 2.0“ – so wird die Plattform intern von vielen Angestellten bezeichnet, seit Elon Musk das Unternehmen übernommen hat. Die damit einhergegangenen Änderungen waren jedoch nicht nur positiv. So verfügt Twitters Bezahlmodell Twitter Blue aktuell über nur 180.000 User in den USA – deutlich weniger, als sich Musk erhofft hatte. Auch die Schließung des bislang kostenfreien API-Zugangs und die Ankündigung, dass der goldene Haken künftig 1.000 US-Dollar im Monat kosten soll, dürften die Plattform und ihren Chef Elon Musk bei den Usern nicht beliebter machen. Wie Zoë Schiffer und Casey Newton für Platformer berichten, beschwerte sich der Twitter CEO in einem Meeting vor Kurzem über das sinkende Engagement auf seinem Account. Die Erklärung eines Top-Ingenieurs, dass es sich hierbei nicht um einen Bug, sondern um Desinteresse vonseiten der User handelt, wollte Musk nicht hören – und feuerte den Mitarbeiter prompt.


Sorgt der View Count für weniger Engagement?

Noch immer gehört Musks Twitter Account zu einem der aktuell beliebtesten auf der Plattform – doch ein Blick auf die Google Trends Chart offenbart, dass das Interesse an dem CEO schon einmal deutlich größer war. Dies spiegelt sich nun auch in Musks View-Count-Anzeige wider. Diese wurde ursprünglich eingeführt, um zu zeigen, wie „lebendig“ Twitter tatsächlich ist:


In der Realität zeigt der View Count oft, wie erschreckend wenige Impressions viele, auch große, Accounts verzeichnen. Tatsächlich könnte die View-Count-Anzeige selbst ein Grund dafür sein, wieso das Engagement auf Twitter aktuell abflacht. Um Platz für die neue Metrik zu machen, mussten der Like und der Retweet Button schrumpfen. Dies könnte dazu geführt haben, dass User die jeweiligen Icons nicht mehr so leicht wie bisher betätigen können, heißt es aus offizieller Quelle. Nicht nur die Sinnhaftigkeit des View Counts wird intern aktuell angezweifelt. So kritisiert ein:e Mitarbeiter:in gegenüber Platformer Musks uneinsichtige Strategie für das Unternehmen:

We haven’t seen much in the way of longer term, cogent strategy. Most of our time is dedicated to three main areas: putting out fires (mostly caused by firing the wrong people and trying to recover from that), performing impossible tasks, and ‘improving efficiency’ without clear guidelines of what the expected end results are. We mostly move from dumpster fire to dumpster fire, from my perspective.

Schlechte Stimmung in den Twitter-Büros

Auch die Kommunikation zwischen den Angestellten, erklärt ein:e andere:r Twitter-Mitarbeiter:in, sei nicht mehr so ungezwungen, wie sie einst war. Persönlicher Austausch, etwa über Unternehmungen am Wochenende, gehörte früher zur Norm – mittlerweile sei der Arbeits-Chat eine „Geisterstadt“. Musk würde den Mitarbeiter:innen darüber hinaus zwar viele Freiheiten in ihrer Arbeitsweise bieten. Doch die schnelle Veröffentlichung neuer Features habe oft ungewollte Konsequenzen (welche Musk seit Anbeginn seiner Twitter-Übernahme jedoch anscheinend unhinterfragt in Kauf nimmt):

In the past, Twitter operated too often by committees that went nowhere. I do appreciate the fact that if you want to do something that you think will improve something, you generally have license to do it. But that’s a double edged sword — moving that fast can lead to unintended consequences.

Musks impulsive Kündigungen von Angestellten hätten, so ein:e Mitarbeiter:in, mittlerweile ganze Teams ausgelöscht, deren Arbeit an andere, möglicherweise nicht mit den Aufgaben vertraute Teams weitergegeben wird. Viele Angestellte seien mit der Situation im Unternehmen so unzufrieden, dass sie sich bereits auf Vorstellungsgespräche bei anderen Tech Businesses vorbereiten.



API, unbegrenzte Tweets, TweetDeck:

Diese Twitter Features werden kostenpflichtig

Twitter plant, das TweetDeck exklusiv zu machen – und nur im Twitter Blue-Abonnement anzubieten. Zudem wurden der Preis für den bislang kostenlosen API-Zugriff und die Obergrenze an Tweets im Monat, inklusive Begrenzung der Zeichenlänge, bekanntgegeben.

© ilgmyzin – Unsplash

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