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„Jede Menge Konkurrenten bewerben sich um wenig freie Zeit“ – Claudia Leischner, Geschäftsführerin von gyro

Niklas Lewanczik | 28.11.18
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11 Prozent aller Deutschen nutzten 2018 Podcasts – sagt die renommierte ARD-ZDF-Online-Studie. Laut einer Umfrage im Auftrag des Bitkom (vom Juli 2018) hören 22 Prozent aller Deutschen Podcasts. Unabhängig davon, mit welcher Zahl man kalkuliert: Podcasts haben Potenzial, weil sie drei Grundbedürfnisse der heutigen Mediennutzung erfüllen: on demand, to go und Inhalte für jeden Geschmack und (fast) jede Nische in unterschiedliche Formate verpackt. Sie ergänzen Radio und Musik-Streaming und sind geeignet, die wenigen Zeitschienen zu füllen, die bisher wenig oder keinen Medienkonsum aufwiesen: Die Wege zur Arbeit und nach Hause und die Zeit, die man im Fitnessstudio oder auf Reisen im Auto, Flieger oder in der Bahn verbringt. Auch der Smartspeaker und die Couch im Wohnzimmer sind ein gängiges Nutzungsszenario.

Aber: Der neue Podcast-Boom bedeutet auch, dass sich jede Menge Konkurrenten um wenig freie Zeit bewerben. Wer sich durchsetzen will, braucht gute Inhalte, eine regelmäßige Frequenz und einen hohen Wiedererkennungswert. Podcasts, die diesen Anspruch erfüllen, bieten in der Regel eine treue Hörerschaft, eine hohe Aufmerksamkeit für redaktionelle Inhalte und für Werbung. Integrieren die Gastgeber der Podcasts die Werbung nahtlos, z.B. in dem sie die Texte selber sprechen, erreicht diese Form der Audiowerbung große Wirkung. Ich persönlich glaube an Podcasts und nutze etliche auch selber: egal ob der Nachrichten-Podcast „The Daily“ der New York Times, der OMR-Podcast über das digitale Marketing oder der Kult-Podcast „Fest und Flauschig“ von Olli Schulz und Jan Böhmermann, Angebote gibt es für jeden Geschmack.

Bei der Distribution würde ich vor allem auf SEO und Social Media setzen. Suchmaschinenoptimierung braucht zwar Zeit, doch SEO generiert dauerhaft soliden Traffic und neue Follower. Social Media, insbesondere durch Einbindung der Podcast-Gäste und -Hosts, hilft User Engagement zu steigern. Besonders in der frühen Phase können Paid-Kampagnen ein wirkungsvoller Hebel für mehr Hörer sein. Playlist Marketing durch gekaufte Listenplatzierungen oder Follower betrachte ich nicht als eine nachhaltige Strategie.

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