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Mobile Marketing
Zeichensprache: Was Emojis so effektiv macht

Zeichensprache: Was Emojis so effektiv macht

Jonas Reinartz | 28.06.15

Es gibt kein Entrinnen: Emojis erfreuen sich weiterhin starker Beliebtheit. Doch worin besteht das Erfolgsgeheimnis?

Emoji-Verächter ärgern sich, die nicht abreißende Schar von Anhängern hingegen frohlockt: Der Siegeszug der humorvoll-verspielten Symbole mit Anime-Touch geht munter weiter. Dabei treibt der Hype sogar solche Blüten wie die Suchfunktion auf Instagram. Nachdem wir uns vor einiger Zeit bereits dem Zeitgeist-Phänomen Emojis gewidmet haben, ist jetzt eine Fortsetzung geradezu Pflicht. Ausgehend von einem Artikel von Courtney Seiter von Buffer betrachten wir die Auswirkungen von Emojis auf unser Empfinden und geben weitere Tipps für euer Marketing.

Wir fühlen mit – das Emoji-Geheimnis  

Es ist hinlänglich erforscht, dass wir Menschen oft die eigene Mimik unserem Gegenüber anpassen. Oft bemerken wir dies nicht einmal. Allerdings stellt dies einen Grundpfeiler unserer Fähigkeit dar, fremde Emotionen nachzuempfinden. Wie wir später noch sehen werden, hängen die populärsten Emojis direkt mit elementaren Emotionen zusammen.

Und was passiert, wenn wir ein smileyartiges Emoji betrachten? Wie nun herausgefunden wurde, werden in diesem Fall exakt die gleichen Gehirnstrukturen aktiviert wie bei der Ansicht eines menschlichen Gesichts. Wohlgemerkt handelt es sich dabei um eine Adaption des Gehirns, die neu hinzugekommen ist. Das Ganze erklärt auch, warum Emojis so perfekt als Element fungieren, das die genaue Intention eines Satzes erklärt. Subtiles wie Ironie lässt sich ansonsten fast nur allein an der Mimik erkennen. Gleichzeitig lassen sie sich aber auch so aneinanderketten, dass ganze Sachverhalte verständlich gemacht werden können.

Daher sind auch Kampagnen wie diejenigen von IKEA oder Oreo so effektiv. Dabei ging es nicht um die Anreicherung von Social Media Posts mit Emojis, sondern die Bereitstellung eigener Symbole. Man stellt als Unternehmen also den Usern ein eigenes Medium zur Verfügung. Folglich verknüpfen die Nutzer die positiven Effekte auf diesem Kommunikationsweg mit dem, der sie netterweise kostenlos zur Verfügung stellt. In beiden Fällen ging es um Familie bzw. Häuslichkeit – ein weiterer Aspekt, der die Emotionalisierung noch verstärkt.

Hindernisse und Erfolgssymbole locken: Emoji-URL von Norwegian Airlines 

Bei dieser Aktion von Norwegian Airlines kommen einige bemerkenswerte Faktoren zusammen. Zunächst die Ausgangslage: Ähnlich wie Coca Cola setzte die Airline auf eine URL, die bis auf die Länderkennung nur aus Emojis bestand. Ziel war die Bekanntmachung einer neuen Verbindung zwischen Kopenhagen und Las Vegas. Diese wiederum wurde ausschließlich auf Instagram beworben – allerdings nicht direkt von der Fluggesellschaft. Stattdessen legten sich insgesamt acht Influencer dafür ins Zeug. Auf diese Weise konnten mehr als eine halbe Million User erreicht werden.

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Die entsprechende Website fand allerdings nur rund 1600 Besucher. Kein Grund zur Traurigkeit für den Auftraggeber, denn es kam ihm nämlich auf Exklusivität an. So waren die angesprochenen User ohnehin durch die Wahl der Influencer „vorselektiert“. Davon abgesehen, ist diese Aktion ein kleines Kabinettstück in Sachen Emotion. Schließlich sind die hier benutzten Emojis fest mit aufregenden Erlebnissen und (materiellem) Glück verknüpft. Da kann man schon einmal die Herausforderung einer solchen URL annehmen. Nimmt man all dies zusammen und ergänzt es zudem mit potenzieller Verbundenheit zu vertrauten Influencern, ergibt das eine hochkarätige Mischung.

Emojis für den Instagram-Alltag 

Freilich waren die genannten Beispiele eher extravagant, auch wenn sie im Kern lehrreich sind. Was macht man nun bei einem überschaubaren Budget für das Online Marketing? Da lohnt sich der Blick auf die Beliebtheit einzelner Emojis. Eine Woche nach der Einführung der Emoji-Hashtags ergab sich folgende Hitliste:

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Quelle: Fusion

Es ist bezeichnend, dass die ersten drei Plätze von Herzchen und damit verbundenen Emotionen besetzt sind. Damit muss ja noch nicht einmal die Liebe im romantischen Sinne gemeint sein. Sie lassen sich auch mit geliebten Hobbys, Aktivitäten, Lieblingssportlern und Kultfilmen etc. verbinden. Mit anderen Worten: Das, was uns antreibt, ausmacht und definiert. Wenn sich also User so emotional auf Instagram äußern, liegt die Annahme nicht fern, dass sie sich auch von Marken durchaus gerne so ansprechen lassen. Ebenso symbolisiert die Sonnenbrille den Wunsch vieler Menschen, cool über den Dingen zu stehen und sich ebenso der Welt zu präsentieren. Wenn eine Marke dies zu erfüllen scheint – umso besser! Dann sollte man es auch so mit Emojis kommunizieren.

Gerade diese speziellen Emoji Hashtags ermöglichen es, zumal in Kombination mit der herkömmlichen Variante, die anvisierte Zielgruppe genau unter die Lupe zu nehmen. Auch wenn hin und wieder das Gegenteil behauptet wird: Im B2B-Bereich und/oder in der Betreff-Zeile haben knuffige Symbole nichts zu suchen. Geht es jedoch um junge Zielgruppen, vor allem im Fashion- oder Lifestylebereich, ist eine Anreicherung passender Instagram Posts vielversprechend. Doch auch hier immer Feinjustierung nötig. Insbesondere Influencer bieten sich hier an, um ein Gefühl für den Emoji-„Slang“ einzelner Gruppen oder sogar Subkulturen zu erlangen.

Quelle: Buffer

Kommentare aus der Community

BroFist am 30.06.2015 um 15:41 Uhr

haja logisch. Bei einer digitalen Konversation fehlt die Tonalität. So werden Nachrichten beim gegenüber schnell missverstanden. Paar Emojis dazu und die Chance, das der Empfänger die Nachricht richtig entschlüsselt, steigt enorm.

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