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Digital News Initiative: Google investiert 150 Millionen Dollar in Kooperation mit Verlagen

Digital News Initiative: Google investiert 150 Millionen Dollar in Kooperation mit Verlagen

Tina Bauer | 28.04.15

Um mit Zeitungshäusern zu kooperieren, hat der Internet-Konzern eine digitale Initiative ins Leben gerufen, die er sich einiges kosten lässt.

Google startet gemeinsam mit acht Verlagshäusern eine Initiative, in der das Unternehmen tief in die Tasche greift und in den kommenden drei Jahren 150 Millionen Dollar für den „qualitativ hochwertigen Journalismus in Europa“ zur Verfügung stellt, so die FAZ. Während Konkurrent Facebook versucht, Publisher unter Androhung eines Reichweitenverlustes zu nötigen, ihren Content direkt auf dem sozialen Netzwerk zu veröffentlichen, macht Internetriese Google inzwischen einen Schritt auf europäische Verlage zu und bietet ihnen eine Kooperation an.

Qualitätsjournalismus technisch sowie innovativ fördern

Nachdem es in den vergangenen Jahren aufgrund von Auseinandersetzungen zum Leistungsschutzrecht immer wieder zum Rechtsstreit zwischen Google und den der VG Media angeschlossenen Zeitungen kam, geht das Unternehmen nun einen Schritt auf die Verlage zu. Der Internetriese plant Investitionen in Höhe von etwa 150 Millionen Dollar, der den Qualitätsjournalismus technisch sowie innovativ fördern soll. Die „Digital News Initivative“, zu deren Gründungspartnern acht Verlagshäuser, unter anderem die englischen Zeitungen „Financial Times“ und „The Guardian“, die „Frankfurter Allgemeine“ sowie „Die Zeit“ aus Deutschland, die spanische „El País“ und die italienische „La Stampa“ gehören, zielt nicht auf eine rein wirtschaftliche Kooperation ab, sondern möchte den europäischen digitalen Journalismus vorantreiben.

Digitale Ära erfordert eine Anpassung

Google möchte im Rahmen der DNI mit Zeitungsverlagen sowie Branchenverbänden kooperieren, um daran zu arbeiten, einen qualitativ hochwertigen Journalismus im digitalen Zeitalter erhalten zu können und ein „nachhaltiges Ökosystem für Nachrichten“ zu errichten. Verlage, Online-Plattformen und IT-Startups sollen sich aufgerufen fühlen, ihre Ideen mit einzubringen. Das Geld soll dabei laut der FAZ unter anderem in eine Arbeitsgruppe, die neue und nützliche Produkte für die Nachrichtenbranche entwickelt und überdies in Weiterbildungsmaßnahmen zu digitalen Thematiken für Journalisten fließen.

Streit um das Leistungsschutzrecht zeigt Macht der Search Engines auf 

In den vorangegangenen Streitigkeiten zwischen Google und dem Springer-Verlag, bestand letzterer auf einer Umsatzbeteiligung für das Anzeigen von Thumbnails und Snippets auf der Google Newsseite. Das Unternehmen argumentiere im Rahmen dieser Auseinandersetzungen, dass der Internetgigant durchaus als relevanter Trafficlieferant für die Verlagshäuser fungiert und weigerte sich infolgedessen für die Bereitstellung der Snippets in Zahlung zu treten. Im Gegenteil: Um ein Zeichen zu setzen, entfernte Google zuerst die Links der dem Springer-Verlag zugehörigen Zeitungen komplett und nahm kurz darauf ausschließlich die Links und Headlines wieder in die Suchergebnisse auf. Den verzeichneten Trafficeinbruch bekam Springer in der Folge deutlich zu spüren, weshalb Google nach kurzer Zeit wieder dazu übergegangen ist, Snippets und Thumbnails auch aus dem Hause Springer weiterhin anzuzeigen.

Mit der Gründung der „Digital News Initiative“ macht Google nun abseits des Streits um das Leistungsrecht einen Schritt auf die europäischen Verlagshäuser zu und setzt mit der Kooperation ein Zeichen in Richtung einer gemeinsamen digitalen Zukunft.

Quellen: FAZ.NET, Zeit, Spiegel Online

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