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„Die Gentrifizierung hat die Freaks durch Yuppies ersetzt und die dmexco ist zu einer etablierten Messe geworden“ – Ole Olsen, CEO Digital Collections

Anton Priebe | 07.10.14
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OnlineMarketing.de: Euer Geschäft ist die Entwicklung und der Vertrieb von digitalen Asset Management Systemen. Was bedeutet das?

Ole Olsen: Man kann sich unser System als einen Ort vorstellen, an dem alle digitalen Inhalte zunächst zusammenlaufen. Sie werden dort klassifiziert, gesucht, gesichtet, gesammelt und dann zu Artikeln veredelt oder als Einzelasset in die verschiedenen Medienkanäle ausgespielt.

Eine Art zentraler Content Hub, der eine riesengroße Anzahl von Texten, Bildern, Grafiken, Audio- und Videodateien vorhält, Rechte verwaltet und den gesamten Workflow eines großen Unternehmens einfach hält und transparent macht.

Digital Collections gibt es schon seit 1991 und man kann wohl guten Gewissens behaupten, dass wir zu den Pionieren des digitalen Asset Managements gehören. Seitdem haben wir unser System natürlich ständig weiterentwickelt – die aktuelle Version heißt DC-X.

Die größte und bedeutendste Tageszeitung Thailands wird mit eurem System produziert. Wie läuft bei euch die Internationalisierung?

Digital Collections war von Anfang an sehr international ausgerichtet. 1995 wurde Gannett, die größte amerikanische Zeitungsgruppe, Mitgesellschafter. Gut 100 Zeitungsredaktionen in den USA arbeiten mit unserem System und auch auf allen anderen Kontinenten sind wir vertreten: in Australien schwört Fairfax Publishing seit über zehn Jahren auf DC-Systeme, letztes Jahr haben wir mit der Standard Group in Nairobi unseren ersten Kunden in Afrika gewonnen.

Anfang dieses Jahres kam dann die Post Publishing Company in Bangkok hinzu, die unter anderem die größte und bedeutendste englischsprachige Zeitung Thailands, die Bangkok Post, herausgibt. Die Internationalisierung ist für uns ganz natürlich und schreitet ständig voran!

digital collections logo Womit habt ihr euch von eurer Konkurrenz auf der dmexco abgehoben?

Im Gegensatz zu den meisten anderen Ausstellern auf der dmexco sind wir keine Targeter oder Vermarkter. Bei uns liegt der Fokus ganz klar auf der Content-Produktion. Natürlich interessieren wir uns auch dafür, wie man die Inhalte später weiterverwerten und ihnen gewissermaßen ein zweites Leben einhauchen kann, aber der Ansatzpunkt ist ein ganz anderer und dementsprechend waren wir mit unserem Produkt auf der Messe eher Außenseiter. Aber es ist immer spannend, sich mit den aktuellen Marketingtrends auseinanderzusetzen, Gespräche zu führen und neue Synergien zu schaffen.

Welche Veränderungen konntet ihr in den vergangenen Jahren auf der dmexco feststellen?

Am Anfang war die dmexco eine Freakshow im positiven Sinne. Sie diente als Treffpunkt von Querdenkern mit zukunftsweisenden Ideen. Dieser Pioniergeist ist leider im Laufe der Jahre immer mehr verlorengegangen. Die Gentrifizierung hat die Freaks durch Yuppies ersetzt und die dmexco ist zu einer etablierten Messe geworden – das ist einerseits gut, andererseits schade!

Vielen Dank für das Interview!
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