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Apples Siri könnte bald ausgerechnet von Gemini unterstützt werden

Apples Siri könnte bald ausgerechnet von Gemini unterstützt werden

Larissa Ceccio | 25.08.25

Endlich ein Siri Upgrade? Apple soll mit Google über eine Gemini-Integration sprechen. Welche Folgen eine Zusammenarbeit für Nutzer:innen und die Zukunft von Apples KI-Plänen hätte.

Auf der WWDC 2025 erwarteten viele ein KI-basiertes Upgrade für Siri – vergeblich. Statt einer umfassenden Neuausrichtung gab es lediglich kleine Anpassungen. Apples Senior Vice President für Software-Entwicklung, Craig Federighi, erklärte, dass die geplanten Funktionen mehr Zeit benötigen, um die Qualitätsstandards des Konzerns zu erfüllen. Laut The Verge bleibt Siri damit weiterhin hinter Wettbewerber:innen wie Google und Samsung zurück.

Nun mehren sich die Anzeichen, dass Apple möglicherweise nicht allein aufholen will. Bloomberg berichtet, dass der Konzern in Gesprächen mit Google steht, um Gemini, Googles KI-Modellfamilie, in eine überarbeitete Version von Siri zu integrieren.


Kalendereinträge, Notizen und Co.
– Gemini Live kann jetzt deine Google Apps unterstützen

Gemini Features in Snippets vor Smartphone mit Gemini Live-Schriftzug, schwarzer Hintergrund
© Google via Canva


Gespräche in einem frühen Stadium

Wie der Bloomberg-Journalist Mark Gurman meldet, befindet sich Apple in einer „exploratory phase“.

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Es geht um eine mögliche Integration von Googles multimodaler KI Gemini, das bereits in Android und in Tools wie Google Workspace eingebunden ist. Eine finale Entscheidung wird in den kommenden Wochen erwartet. Parallel entwickelt Apple eigene KI-Technologien. Unter dem Projektnamen Ajax arbeitet der Konzern an Sprachmodellen, die künftig in Siri und andere Produkte integriert werden könnten. Zudem testet Apple intern eine Chatbot App, die in Medienberichten als Apple GPT bekannt wurde. Nach Angaben des Handelsblatts hat Apple in diesem Jahr auch Gespräche mit anderen Unternehmen wie OpenAI und Anthropic geführt. Der Fokus scheint jedoch zunehmend auf Google zu liegen.

Dass Apple eine Kooperation mit externen Anbieter:innen in Betracht zieht, verdeutlicht den steigenden Druck. Während Google, Samsung und weitere Marktteilnehmende ihre Betriebssysteme längst mit generativen KI-Funktionen ausstatten, gilt Apple als Spätstarter:in im Bereich generativer KI. Siri, 2011 als eines der ersten Sprachassistenzsysteme vorgestellt, stagniert seit Jahren. Ein für Frühjahr geplantes Upgrade wurde um ein Jahr verschoben – offiziell aufgrund technischer Herausforderungen. Google selbst hat die Messlatte zuletzt spürbar angehoben. Mit den neuen Pixel-10-Modellen und KI-Features wie Magic Cue sorgt das Unternehmen für Aufsehen – sogar ein eigenes Pixel Journal wurde vorgestellt, das stark an Apples Journal App erinnert.

Warum gerade Google?

Für Google wäre ein Deal mit Apple ein Prestigegewinn. Gemini gilt als Schlüsseltechnologie des Unternehmens. In der aktuellen Version 2.5 bietet Gemini schnellere Antwortzeiten und verbesserte multimodale Fähigkeiten. Für Apple hätte eine Zusammenarbeit entscheidende Vorteile: Gemini ist skalierbar, erprobt und könnte Siri generative Funktionen verleihen, die bislang fehlen. Nutzer:innen könnten komplexere Aufgaben stellen – von präzisen Antworten bis hin zu kreativen Texten oder Code-Generierung.

Die Börse reagierte unmittelbar. Alphabet legte nach dem Bericht um knapp vier Prozent zu, Apple um rund eineinhalb Prozent. Weder Apple noch Google haben sich bisher geäußert.

Apples Strategie vor einem Wendepunkt und Konkurrenzkooperationen

Die möglichen Gespräche mit Google fügen sich in ein größeres Bild ein: Apple steht vor einer grundlegenden Neuausrichtung im Bereich KI. Eine Kooperation mit einem Branchenschwergewicht wie Google würde die bisherige Strategie, primär auf Hardware und Datenschutz zu setzen, infrage stellen. Wahrscheinlich wäre ein hybrides Modell: einfache Aufgaben lokal auf dem Gerät, komplexe via Cloud – ein Ansatz, der Microsofts Copilot-Architektur ähnelt.

Parallel entwickelt sich auch die Konkurrenz weiter. OpenAI arbeitet gemeinsam mit Jony Ive, der über Jahrzehnte das Design von Apple prägte, an KI-gestützter Hardware. Ziel ist ein völlig neues Gerät, das sich nicht an klassischen Kategorien wie Smartphone oder Laptop orientiert. OpenAI hat dafür das Unternehmen io übernommen, das Ive mitgegründet hat, und plant laut Wall Street Journal, bis zu 100 Millionen AI Companions zu produzieren. Diese sollen langfristig eine neue Gerätekategorie etablieren. Mehr dazu liest du im weiterführenden Artikel.


Meilenstein:
OpenAI und Apple-Legende Jony Ive wollen AI Hardware entwickeln

OpenAI Office in München
OpenAI Office in München, © OpenAI via Canva

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