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YouTube ermöglicht Creatorn Opt-in für Third-Party-KI-Training

YouTube ermöglicht Creatorn Opt-in für Third-Party-KI-Training

Niklas Lewanczik | 17.12.24

Neuerdings können Creator und Rechtehalter:innen gegenüber YouTube anzeigen, ob sie ein KI-Training mit ihren Inhalten erlauben und zum Beispiel Apple, OpenAI oder Meta die Nutzung ermöglichen. Google selbst kann auch ohne den Opt-in Videos für das KI-Training nutzen.

Die Videoplattform YouTube ist für all jene, die ihre KI-Modelle auf Basis umfassender und möglichst vielfältiger, aktueller wie historischer Inhalte trainieren möchten, eine wahre Goldgrube. Über 500 Stunden neuer Content wird jede Minute hochgeladen, mehr als zwei Milliarden User nutzen die Plattform regelmäßig und YouTube ist gleichzeitig ein Ort zum Streaming, Musikhören, Podcasts-Entdecken, News-Rezipieren und Shorts-Durchscrollen. Doch die Nutzungsbedingungen der Plattform untersagen Dritten per se, die Inhalte der Creator, wenngleich öffentlich, einfach für eigene Trainingszwecke zu nutzen. Für diesen Kontext gibt es jetzt ein großes Update, das Tech-Unternehmen wie OpenAI, Meta und Co. Hoffnung macht. Dabei bleibt Googles Sonderrolle im Rahmen der Nutzung von YouTube-Videos unberührt.


KI-Training in der Grauzone:

OpenAI soll YouTube-Videos genutzt haben

OpenAI GPT 4, farbige Streifen auf schwarzem Hintergrund
© OpenAI


Creator und Rechtehalter:innen erhalten mehr Kontrolle über ihre Inhalte: KI-Training nur per Opt-in

Haben schon einige Unternehmen öffentliche YouTube-Videos verwendet, um ihrer KI-Modelle zu trainieren? Entsprechende bestätigte Fälle gibt es nicht. Allerdings wurde dem KI-Unternehmen OpenAI der Vorwurf bereits in Bezug auf die Kreation von Sora gemacht und die ehemalige CTO Mira Murati konnte diesen Anfang des Jahres kaum glaubhaft entkräften. Es ist durchaus vorstellbar, dass einige Unternehmen öffentliche Inhalte wie Texte, Videos und Visuals für das Training genutzt haben, ohne die relevanten Lizenzen dafür zu haben.

Im Rahmen der Nutzung von Videos, die auf YouTube zu finden sind, möchte die Plattform jetzt mehr Klarheit schaffen. Wie bereits im September angekündigt, wird in den kommenden Tagen eine Opt-in-Option für Creator und Rechtehalter:innen von Videos integriert. Diese ermöglicht ihnen, selbst zu bestimmen, ob Third Parties ihre Inhalte für das KI-Training nutzen dürfen.

[…] Over the next few days, we’ll be rolling out an update where creators and rights holders can choose to allow third-party companies to use their content to train AI models directly in Studio Settings under ‘Third-party training.‘ To be eligible for AI training, a video must be allowed by the creator as well as the applicable rights holders. This could include owners of content detected by Content ID […].

Im YouTube Studio können die Creator und Rechtehalter:innen mit einer Administrator:innenrolle die Einstellungen vornehmen, über die YouTube mit einem Banner im Studio informieren möchte. Sie haben dann die Möglichkeit, Dritten die Nutzung der Videos für KI-Dienste explizit zu erlauben. Dabei gibt es bisher eine Liste von Unternehmen und Konzernen, die sie quasi auf eine Whitelist setzen können. Dazu gehören: AI21 Labs, Adobe, Amazon, Anthropic, Apple, ByteDance, Cohere, IBM, Meta, Microsoft, Nvidia, OpenAI, Perplexity, Pika Labs, Runway, Stability AI und xAI. Die Administrator:innen können aber auch allen Third Parties den Zugriff gewähren. Diese Einstellungen lassen sich jedoch auch widerrufen. Mehr Details dazu findest du im Hilfecenter für YouTube.

Google selbst darf als YouTube-Mutter nach den eigenen Nutzungsbedingungen und Creator-Abmachungen die eigenen KI-Modelle auf einigen YouTube-Videos basierend trainieren, wie TechCrunch anmerkt. Eine Lizenz erhält Google schon durch die Nutzung der Plattform.

Das Für und Wider

Für alle, die keine dedizierte Freigabe via Opt-in erhalten, gilt weiterhin, dass die Nutzung beispielsweise durch das Scraping untersagt ist. Ob das jedoch alle Unternehmen und Trainingsbeauftragten abhalten wird, ist unklar. Immerhin ist es äußerst schwierig nachzuweisen, on und in welchem Ausmaß öffentliche YouTube-Videos für ein KI-Training gescraped worden sind.

Nun kann man sich die Frage stellen, warum Creator und Rechtehalter:innen überhaupt per Opt-in Unternehmen wie OpenAI, Perplexity und Co. Zugriff auf ihre Inhalte gewähren sollten. Schließlich können deren KI-Videomodelle dazu beitragen, das Geschäftsmodell der Videoproduzent:innen negativ zu beeinträchtigen. Allerdings könnten die betroffenen einerseits auf einen monetären Gegenwert hoffen. Deals, die das KI-Training betreffen, haben etwa Google und OpenAI schon mit der Community für Communities Reddit abgeschlossen, um User Generated Content aus diversen Kontexten für das Training der eigenen Modelle nutzen zu können. Andererseits könnte auch die konkrete Erwähnung der Inhalte in AI-Suchkontexten wie auf Perplexity oder in der ChatGPT Search mehr Sichtbarkeit für die Creator bedeuten.

Google selbst hat im Bereich der KI-Modellentwicklung jüngst große Neuheiten vorgestellt. Auf den  Launch des bisher leistungsfähigsten eigenen KI-Modells Gemini 2.0 in der Version Flash folgte die Vorstellung der KI-Video- und Bildgenerierungsmodelle Veo 2 und Imagen 3 (in neuer Version), die für Aufsehen unter vielen Creatorn sorgen.


Google lässt OpenAI alt aussehen:

Veo 2 und Imagen 3 erstaunen die Branche

drei Bilder vor dunklem Hintergrund, Person, Hund, unwirtliche Landschaft
© Google via Canva

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