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Human Resources
Weniger Arbeitszeit, kaum Jobsorgen: Was Arbeitnehmer:innen in Deutschland umtreibt

Weniger Arbeitszeit, kaum Jobsorgen: Was Arbeitnehmer:innen in Deutschland umtreibt

Kathrin Pfeiffer | 07.10.24

Trends im Arbeitsmarkt 2024: Ost und West nähern sich an, auch was den Wunsch nach Home Office und flexiblen Arbeitszeitmodellen angeht. Mehrarbeit zur Wohlstandssicherung ist nicht erwünscht, eher wollen die Menschen weniger arbeiten.

In einer Zeit, in der wirtschaftliche Unsicherheiten und Fachkräftemangel den Alltag vieler Unternehmen prägen, verändern sich auch die Erwartungen der Beschäftigten. Flexibilität, bessere Bezahlung und eine gesunde Work-Life-Balance stehen mehr denn je im Fokus, und das überall in Deutschland. Sorgen um ihren Job hat indes nur jede:r Zehnte.

Mehr Flexibilität und ein besseres Gehalt

Eine der größten Erwartungen, die Beschäftigte 2024 an ihre Arbeitgeber:innen stellen, betrifft das Gehalt. Besonders vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Herausforderungen wünschen sich mehr als 53 Prozent der Arbeitnehmer:innen im Osten und 48 Prozent im Westen eine höhere Vergütung. Dies spiegelt die zunehmenden Belastungen in vielen Unternehmen wider, etwa durch den Fachkräftemangel.

Das geht aus dem XING Arbeitsmarktreport 2024 hervor, der passend zum Tag der Deutschen Einheit die Bedürfnisse in Ost- und Westdeutschland analysiert. Für diesen Bericht befragte Appinio im Juli 2024 insgesamt 3.500 Angestellte im Alter von 18 bis 65 Jahren in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz. Im Ost-West-Vergleich zählen die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen zu Ostdeutschland, die restlichen Bundesländer, also auch Berlin, zum Westen.

Wünsche an Arbeitgeber:innen in Deutschland, Statistik in lila, grün und blau
Attraktivitätsfaktoren für Arbeitgeber:innen in Deutschland, © XING und NewWork

Neben der Bezahlung spielt Flexibilität eine zentrale Rolle: 34 Prozent der Beschäftigten im Westen und dreißig Prozent im Osten wünschen sich flexiblere Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit. Im Osten wie im Westen wünschen sich viele Beschäftigte eine kürzere Arbeitswoche oder mehr Urlaubstage, wobei dieses Bedürfnis im Westen mit geringem Vorsprung noch stärker ausgeprägt ist. XING Managing Director Thomas Kindler beschreibt die Bedeutung dieser Entwicklung:

Unternehmen haben wirksame Mittel in der Hand, um den Fachkräftemangel abzufedern. Anreize für Mehrarbeit wie attraktive Vergütungen und Arbeitszeitmodelle mit möglichst viel Flexibilität zahlen auf die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen ein.

Home Office als Teil flexibler Arbeitsmodelle

Home Office ist 2024 nach wie vor eine wichtige Forderung vieler Beschäftigter. Im Osten sind 38 Prozent mit den bestehenden Regelungen unzufrieden, im Westen sogar 43 Prozent. Dabei wünschen sich viele, zumindest teilweise von zu Hause arbeiten zu können. Allerdings zeigt der Bericht, dass das Home Office nicht der zentrale Wunsch ist, sondern Teil eines umfassenderen Bedürfnisses nach Flexibilität und besseren Arbeitsbedingungen. Für viele Arbeitnehmer:innen ist es entscheidend, wie ihre Arbeitgeber:innen auf diese Anforderungen reagieren, um auch künftig attraktiv zu bleiben.


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Work-Life-Balance bleibt ein zentrales Thema

Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben steht auch 2024 im Fokus. Rund 52 Prozent der Beschäftigten in Deutschland sind mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden. Dennoch zeigen sich minimale Unterschiede: Während 53 Prozent der Westdeutschen eine ausgewogene Balance erleben, sind es im Osten nur 48 Prozent. Das heißt aber auch: Rund die Hälfte der Befragten ist unzufrieden mit Balance aus Arbeit und Leben.

In diesem Kontext möchten viele Menschen, ob in Ost- oder Westdeutschland, gern weniger Arbeiten (jeweils knapp die Hälfte der Befragten). Außerdem sieht die Mehrheit (56 Prozent im Westen, gar 66 Prozent im Osten) keine Notwendigkeit zur Mehrarbeit, um einem gesellschaftlichen Wohlstandsverlust entgegenzuwirken. Das stimmt mit einer früheren Erhebung von XING überein.

Wunsch nach weniger Arbeit eint die Nation, Statistik in lila, grün und blau
Wunsch nach weniger Arbeit eint die Nation, © XING und NewWork

Stress bleibt in Deutschlands ein bedeutendes Hindernis: 36 Prozent der Beschäftigten im Westen und 33 Prozent im Osten geben an, dass sie sich im Arbeitsalltag zu sehr belastet fühlen. Auch die mangelnde Flexibilität bei den Arbeitszeiten wird häufig als Grund genannt, warum die Freizeit zu kurz kommt.

Was solltest du aus diesem Report mitnehmen?

Der Arbeitsmarktreport 2024 macht deutlich, dass Arbeitnehmer:innen in Deutschland – egal ob im Osten oder Westen – vor allem eines fordern: mehr Flexibilität und bessere Arbeitsbedingungen. Ob es um Home Office, flexiblere Arbeitszeiten oder eine gesunde Work-Life-Balance geht – Unternehmen, die auf diese Bedürfnisse eingehen, haben die besten Chancen, Fachkräfte zu halten und zu gewinnen.

Für dich als Arbeitgeber:in bedeutet das: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Arbeitsmodelle zu überdenken und flexiblere Lösungen anzubieten. Die Anforderungen der Arbeitswelt verändern sich, und nur Unternehmen, die sich anpassen, bleiben langfristig wettbewerbsfähig. Mehr Details zu diesen Trends findest du im Arbeitsmarktreport 2024 von XING und NewWork.


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