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Digitalpolitik
Verheerender Bericht über Social-Media-Konzerne: Kaum Schutz und massive Datenspeicherung

Verheerender Bericht über Social-Media-Konzerne: Kaum Schutz und massive Datenspeicherung

Caroline Immer | 20.09.24

Meta, ByteDance, Amazon und andere große Social- und Streaming-Konzerne sollen massenhaft Daten gesammelt, die Privatsphäre der User missachtet und kaum Schutzmaßnahmen für Jugendliche etabliert haben. Das sind die Ergebnisse eines FTC-Berichts, der neben bekannten auch erschreckende Tatsachen ans Licht bringt.

Kritik an den Praktiken von und oft auch Gerichtsurteile gegen große Social-Media-Konzerne wie Meta und ByteDance sind keine Seltenheit. So wurde beispielswiese Metas Pay-or-Consent-Modell kürzlich als DMA-Verstoß gewertet, während TikTok in den USA einer ungewissen Zukunft entgegensieht – auch aufgrund von Datenschutzbedenken der US-Regierung. Nun hat die Federal Trade Commission (FTC) einen Bericht veröffentlicht, der erneut scharfe Kritik an den Datenschutzpraktiken zahlreicher großer Social- und Streaming-Konzerne übt.

Keine Löschung von Daten, dafür Sammeln im großen Stil

Die FTC wirft den Konzernen und Unternehmen, darunter Amazon, Meta, YouTube, X, Snap, ByteDance, Discord, Reddit und WhatsApp, vor, die eigenen User umfassend zu überwachen, während die Privatsphäre der Nutzer:innen vernachlässigt wird und Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche zu kurz kommen. Die Konzerne haben, so heißt es im Bericht, Daten aus einer Vielzahl von Quellen gesammelt – darunter Werbe-Tracking-Technologien, Daten von Advertisern und Daten-Brokern, Datenanalysen und auch Künstliche Intelligenz.

Verschiedene Datenquellen
Verschiedene Datenquellen, © FTC

FTC-Vorsitzende Lina M. Khan betont in einem Statement, dass die Auswirkungen der Praktiken der Konzerne für diese enorm lukrativ, für die Privatsphäre der User hingegen verheerend seien:

The report lays out how social media and video streaming companies harvest an enormous amount of Americans’ personal data and monetize it to the tune of billions of dollars a year. While lucrative for the companies, these surveillance practices can endanger people’s privacy, threaten their freedoms, and expose them to a host of harms, from identify theft to stalking. Several firms’ failure to adequately protect kids and teens online is especially troubling. The Report’s findings are timely, particularly as state and federal policymakers consider legislation to protect people from abusive data practices.

Eine bemerkenswerte Erkenntnis des Berichts ist die Tatsache, dass viele der untersuchten Konzerne die Daten der User auf unbestimmte Zeit speichern – in manchen Fällen sogar dann, wenn die Nutzer:innen um eine Löschung der Daten gebeten haben. Zudem wurden nicht nur Daten von Nutzer:innen, sondern auch Nicht-Usern der Plattformen für die eigenen Zwecke gesammelt. Die Datenerhebungs-, Minimierungs- und Aufbewahrungspraktiken der Konzerne bezeichnet die FTC insgesamt als „äußerst unzureichend“.

Kaum Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche

Beunruhigend sind auch die Erkenntnisse der FTC bezüglich der mangelnden Schutzmaßnahmen von Meta, ByteDance und Co. gegenüber Kindern und Teenagern. Die psychische Gesundheit der jungen Menschen werde durch die Nutzung der Social-Media-Plattformen negativ beeinflusst, heißt es im Report. Zudem behandeln die Dienste User im Jugendalter nicht anders als erwachsene Nutzer:innen; es wurden oft also keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen implementiert. Erst kürzlich kündigte Instagram allerdings den Launch spezieller Konten für Teenager an, die diesem Problem zumindest ansatzweise entgegenwirken könnten.



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© Instagram via Canva


Einigen der Konzerne und Unternehmen wird zudem vorgeworfen, durch die massenhafte Ansammlung von User-Daten ihre Marktdominanz zu verstärken und so den Wettbewerb zu verzerren. Der Bericht gibt schließlich einige Empfehlungen, wie die genannten Konzerne ihre schädlichen Praktiken minimieren können. Dazu gehört, die Speicherung und Weitergabe von Daten zu begrenzen, zielgerichtete Werbung einzuschränken und den Schutz für Kinder und Jugendliche zu verstärken. Ob die Konzerne die Empfehlungen der Behörde tatsächlich umsetzen werden, ist in Anbetracht potenzieller Umsatzverluste jedoch fraglich.



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© Google DeepMind – Unsplash

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