Kommunikationshürde Englisch – jede:r Zweite hat Schwierigkeiten bei Texten

Englisch gehört zu den gefragtesten Sprachen am Arbeitsplatz, doch die schriftliche Kommunikation auf Englisch stellt deutsche Fachkräfte vor spezielle Herausforderungen. Das zeigt zumindest eine aktuelle Studie von Grammarly, durchgeführt von Statista. Die Studie beleuchtet die Schwierigkeiten, mit denen deutsche Arbeitnehmer:innen konfrontiert sind, sowie die unterschiedlichen Sprachkompetenzen der verschiedenen Generationen.

25 Prozent verwenden Englisch als Hauptsprache in der IT-Branche

Die Studie befragte 1.100 Fachkräfte in Deutschland, darunter 100 Führungskräfte, und ergab, dass 59 Prozent der Befragten im vergangenen Jahr eine Zunahme der schriftlichen Kommunikation wahrnahmen. Im Durchschnitt verbringen Angestellte in Deutschland 13,4 Stunden pro Woche mit schriftlichen Aufgaben, was sich auf 77 Arbeitstage im Jahr summiert. Der verzeichnete Anstieg wird dabei vor allem durch die Internationalisierung der Unternehmen und die zunehmende Zusammenarbeit mit internationalen Kolleg:innen und Kund:innen weiter verstärkt. Insbesondere bei global agierenden Unternehmen spielt die fremdsprachige (schriftliche) Kommunikation eine große Rolle. Englisch steht dabei als Weltsprache an erster Stelle.

Einer der Hauptgründe für den Einsatz von Englisch am Arbeitsplatz ist die Internationalisierung. Laut Studie nutzen Fachkräfte in Deutschland Englisch vor allem für die Kommunikation mit internationalen Kund:innen (65 Prozent), den Austausch mit Kolleg:innen im Ausland (35 Prozent) und die Zusammenarbeit in multikulturellen Teams (30 Prozent). Besonders in der IT-Branche und im Software-Entwicklungsbereich ist Englisch als Hauptkommunikationssprache stark gefragt und wird von 25 Prozent der Befragten als Hauptsprache gesprochen. Ebenfalls verwendet ein Drittel der Befragten aus vollständig remote arbeitenden Unternehmen bereits primär Englisch.

55 Prozent der Gen Z und Millennials sprechen fließend Englisch

Die Studie zeigt außerdem deutliche Unterschiede in den Englischkenntnissen der verschiedenen Generationen. Während 55 Prozent der Generation Z und Millennials fließend bis verhandlungssicher Englisch sprechen, trifft dies nur auf 42 Prozent der Generation X zu. Diese Unterschiede haben laut Umfrage direkte Auswirkungen auf die Effizienz: 63 Prozent der Angestellten mit wenige ausgeprägten bis mäßigen Englischkenntnissen benötigen mehr Zeit für das Verfassen von Nachrichten, verglichen mit 41 Prozent der Fortgeschrittenen. Interessanterweise berichten jedoch 25 Prozent der Generation Z trotz ihrer höheren Sprachkompetenz von geringem Selbstvertrauen in ihre Englischfähigkeiten.

Drei Viertel der Fachkräfte in Deutschland berichten von negativen Auswirkungen durch ineffektiven schriftlichen Austausch, insbesondere in einer Fremdsprache. Dies beziehen sich nicht nur auf die Business Language, sondern allgemein auf das Formulieren englischer schriftlicher Texte. Dabei nennen die Befragten drei größere Herausforderungen:

1. 49 Prozent beschweren sich über den höheren Zeitaufwand.
2. 41 Prozent haben Schwierigkeiten bei der klaren Formulierung von Gedanken.
3. 39 Prozent zweifeln an der korrekten Grammatik.

Dennoch gilt auch weiterhin, wer ein höheres Sprachniveau hat, hat im Durchschnitt weniger Probleme im schriftlichen Austausch. Diese Aussage trifft laut Studie insbesondere auf Führungskräfte zu. Während 72 Prozent der Führungskräfte fließend bis verhandlungssicher im Englischen sind, war dies im Vergleich nur bei 48 Prozent der Angestellten der Fall. 

KI als effektive Hilfe bei der Generierung englischer Texte

Die Studienergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit gezielter Sprachförderung am Arbeitsplatz. 75 Prozent der Befragten haben in den vergangenen zwölf Monaten Maßnahmen ergriffen, um ihre Englischkenntnisse zu verbessern – von Sprachkursen bis hin zu digitalen Tools. Ein Drittel der Fachkräfte nutzt gezielt Schreibassistenz-Software, einschließlich generativer KI-Lösungen, um den schriftlichen Austausch auf Englisch zu erleichtern. Besonders die jüngeren Generationen zeigen eine hohe Affinität zur Nutzung dieser Technologien: 45 Prozent der Generation Z nutzen KI-Werkzeuge zur Verbesserung ihrer Englischkenntnisse, während dies bei den Millennials (35 Prozent) und der Generation X (26 Prozent) seltener der Fall ist.

Die koordinierte Einführung von KI-Tools am Arbeitsplatz bietet vielversprechende Möglichkeiten, die Kommunikation auf Englisch zu optimieren und bestehende Herausforderungen zu überwinden. Viele Unternehmen in Deutschland erkennen daher bereits den Mehrwert von KI-gestützten Kommunikationslösungen. Laut Arbeitnehmer:innen führt der Einsatz von KI vor allem zu Vermeidung von Schreibfehlern (58 Prozent), einer größeren Zeitersparnis (55 Prozent) und Effizienzsteigerung (47 Prozent), zum Beispiel durch die Übernahme kleinerer schriftlicher Aufgaben durch KI. Führungskräfte nennen in diesem Zusammenhang als Erstes die Zeitersparnis (48 Prozent), die Steigerung der Produktivität (46 Prozent) und eine verbesserte sowie korrektere Schreibweise und Ausdruck. Diverse Player bieten inzwischen Lösungen, die bei der Arbeit, auch mit Sprachbarrieren, helfen können.

Beitrag von @onlinemarketingde

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Aufgrund der effektiven Nutzung von KI planen 43 Prozent der befragten Firmen, die bereits KI-basierte Schreibassistenz-Software nutzen, die Technologie weiter auszubauen. Weitere 30 Prozent beabsichtigen, den aktuellen Einsatzumfang beizubehalten, während 24 Prozent ihre Auswahl an Tools erweitern wollen. Grammarly CEO Roy-Chowdhury sagt über die KI-Entwicklung:

KI hat ein enormes Potenzial, um die Produktivität im Arbeitsalltag zu steigern und die Geschäftskommunikation zu verbessern. Um dieses Potenzial jedoch vollständig ausschöpfen zu können, ist eine sorgfältig geplante Implementierungsstrategie von entscheidender Bedeutung.

Durch Sprachförderung sich besser im internationalen Wettbewerb beweisen

Die Studie zeigt deutlich, dass Englisch als Geschäftssprache in deutschen Unternehmen unerlässlich ist, insbesondere im Zuge der zunehmenden Internationalisierung und der digitalen Transformation. Unterschiede in den Sprachkenntnissen zwischen den Generationen und der zusätzliche Zeitaufwand beim Schreiben auf Englisch stellen jedoch für einige Herausforderungen dar. In diesem Kontext können gezielte Sprachförderung und der Einsatz von KI-Tools unterstützen und Vorteile bieten. Unternehmen, die in die Verbesserung der Englischkenntnisse ihrer Mitarbeiter:innen investieren und moderne Technologien zur Unterstützung der schriftlichen Kommunikation einsetzen, können sich auf diese Weise einen klaren Vorteil im internationalen Wettbewerb sichern.

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