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The Yellow from the Egg: Wie gut ist dein Business-Englisch wirklich?

The Yellow from the Egg: Wie gut ist dein Business-Englisch wirklich?

Michelle Winner | 15.10.19

False Friends im Englischen werden vielen Menschen zum peinlichen Verhängnis. Doch durch etwas Übung und Know-How, musst du keine Angst vor der anderen Sprache haben.

„Sänk yu vor träwelling wis Deutsche Bahn“ – Den Meisten von uns haben sich bei diesem Satz sicherlich schonmal die Fußnägel hochgerollt. Und auch die Reden einiger offizieller Vertreter unseres Landes, wie dem früheren Außenminister Guido Westerwelle, machen es nicht besser. Manchmal erscheint es so, dass wir deutschen Muttersprachler mit dem Englischen einfach auf Kriegsfuß stünden. Doch müssen wir uns den Schuh wirklich anziehen und uns als Englisch-Allergiker bezeichnen lassen? Gewiss nicht. Als ehemalige Englisch-Studentin liegt mir dieses Thema besonders am Herzen. Deshalb will ich euch im folgenden typische Fehler zeigen, die sich ganz einfach vermeiden lassen, aber auch euer Selbstbewusstsein stärken, denn: Ihr müsst euch für euer Englisch nicht schämen – auch wenn es nicht perfekt ist.

Englisch ist nicht gleich Englisch

Dies ist eine Wahrheit, mit der ich damals im Studium schnell konfrontiert wurde. Denn mit Schulenglisch kam ich nicht mehr weiter. In der Uni wirst du behandelt wie ein Muttersprachler, musst dir stetig neue Vokabeln aneignen, und lernst vor allen Dingen viel über das Register. Das bedeutet, es wird zwischen Umgangssprache und formellem Englisch unterschieden, sowohl in Schrift als auch Sprache. Worauf ich eigentlich hinaus will, ist, dass es bei Englisch (und eigentlich allen Sprachen) darauf ankommt, wie und wie oft du es nutzt. Wer ständig englische Texte im Fachjargon von Wissenschaftlern liest, hat diesen bald drauf. Jemand, der zum ersten Mal damit konfrontiert ist, wird meist überfordert sein. Zudem gilt es verschiedene Typen zu unterscheiden:

Manche Personen verstehen Englisch ohne Probleme, haben aber Probleme damit, sich darin auszudrücken. Das liegt oft daran, dass sie mit Medien in der Sprache konfrontiert sind, aber diese nur hören oder lesen. Bei anderen ist es so, dass sie sich schriftlich beinahe perfekt ausdrücken können, mündlich aber unsicher sind und stottern. Auch hier ist der Konsum in der Sprache entscheidend. Wer viel Englisches liest, schreibt meist besser. Wer jedoch eher hört, wie beispielsweise Netflix-Serien im O-Ton, der spricht oft fließend und kennt gängige Redewendungen. Natürlich gilt es hier auch immer in der Qualität der Medien zu unterscheiden: Zwischen Umgangssprache und formellem Englisch liegen Welten. Du kannst dein Englisch jedoch einfach verbessern, indem ihr:

  • Artikel auf Englisch lest und den sprachlichen Anspruch langsam steigert: Beginnt zum Beispiel mit einfachen Quellen wie „Entertainment Weekly“ und steigert euch hoch zu den Qualitätsnews wie von „The Guardian“.
  • Filme und Serien im Original-Ton schaut: Zunächst könnt ihr deutsche Untertitel mitlaufen lassen. Wechselt irgendwann auf englische Untertitel und am Ende braucht ihr selbst diese nicht mehr. So verbessert ihr vor allen Dingen euren Ausdruck und eure Aussprache.
  • Podcasts auf Englisch hört: Hier gilt dasselbe wie bei den Filmen und Serien, abgesehen davon, dass ihr meist keine Untertitel bekommt. Also ist aktives Zuhören gefragt.
  • Bücher auf Englisch lest: Hierbei ist es egal, ob ihr einen spannenden Roman oder ein Sachbuch nehmt. Beides hilft euch, euren Wortschatz zu erweitern und auch Begriffe zu lernen, die nicht so häufig im Alltag genutzt werden.

Business-Englisch ist eine eigene Sprache

Viele Unternehmen sind inzwischen international vertreten oder haben internationale Kooperationen. Flüssiges Englisch ist meist eine Grundvorausetzung für die Einstellung. Lasst euch jedoch eins gesagt sein: Egal wie sicher ihr euch in Englisch fühlt, Business-Englisch kann nochmal als eine eigene Sprache gewertet werden. Nicht umsonst gibt es unzählige Kursangebote, die euch beibringen sollen, euch auch in der Wirtschaft kompetent und korrekt auszudrücken. Ich selbst hatte meinen Business-Englisch-Kurs damals auf die leichte Schulter genommen und nicht schlecht gestaunt, als mein erster Unternehmensbericht von meiner Dozentin ziemlich schlecht bewertet wurde.

Denn leider reicht es im professionellen Bereich nicht aus, die Grammatik zu kennen und sich schön ausdrücken zu können. Es muss eine ganze Menge Fachjargon gelernt, ein professioneller Ton angeschlagen und Formalia beachtet werden. Dazu gehört auch zu lernen, dass Briefe oder Bewerbungen anders aufgebaut sind, als hier in Deutschland. Mein Tipp deshalb an dieser Stelle: Besucht einen Kurs für Business-Englisch. So erweitert ihr nicht nur deine Sprachkenntnisse, sondern könnt außerdem vermeiden, euch vor einem Business-Partner zu blamieren.

Falsche Freunde im Englischen

Generell empfinden es viele deutsche Muttersprachler als angenehm, Englisch zu lernen. Die Sprachen sind verwandt und ähneln sich in einigen Aspekten und Wörtern. Außerdem ist die englische Grammatik bei weitem simpler als die Deutsche oder die der romanischen Sprachen. Es müssen weniger Zeitformen gelernt werden und auch die verschiedenen Fälle in jeweils femininer oder maskuliner Form gibt es nicht. Dennoch sollte man Englisch nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn es lauern überall falsche Freunde – Die gleichzeitig zu den peinlichsten Fehlern führen können. Falsche Freunde sind Wörter, die einem deutschen Wort ähneln, jedoch eine ganz andere Bedeutung haben. Nutzt man diese dann falsch, kommt es zu Missverständnissen und Unverständnis. Am einfachsten lassen sich die typischsten False Friends in einer Tabelle zeigen:

Deutsches Wort

Übersetzung

False Friend

False Friend Bedeutung

aktuell current actual Tatsächlich, wirklich
Annonce advertisement announcement Ankündigung
bekommen to get become werden
Billion trillion billion Milliarde
Chef boss chef Koch
Daten data dates Verabredungen. Termine
Fabrik factory fabric Stoff
Handy mobile (phone) handy praktisch
ich will/möchte I want I will ich werde
Mappe Folder/portfolio map Landkarte
Quote rate, proportion quote Zitat

Die Liste lässt sich noch ewig weiterführen und wer noch mehr falsche Freunde kennenlernen möchte, kann eine ausführliche Tabelle unter diesem Link finden. An dieser Stelle sei auch nochmal angemerkt, dass es Unterschiede zwischen den verschiedenen Regionen gibt, in denen Englisch gesprochen wird. Ganz besonders zwischen amerikanischem und britischem Englisch. Die Rechtschreibung (colour – color, theatre – theater) und Bedeutung vieler Worte unterscheiden sich. Auch hier empfiehlt es sich, dass ihr euch eine Tabelle dazu anfertigt, um bestimmte orthografische Unterschiede zu lernen.

Kommasetzung im Englischen

Vielen fällt es selbst im Deutschen schwer, Kommas an die richtige Stelle zu setzen. Und jetzt eine Schreckensbotschaft: Auf Englisch ist die Kommasetzung ganz anders. Tatsächlich haben ich und meine Kommilitonen im Studium schnell festgestellt, dass keiner von uns in der Schule das richtige Positionieren von Kommas gelernt hat. Die Ausrede der Lehrer dafür war, dass dies in der Prüfung sowieso nicht bewertet werden würde, also müssten wir es auch nicht können. Falsch gedacht, denn im Studium und Arbeitsalltag wird Kommasetzung großgeschrieben – auch auf Englisch. Typisch ist beispielsweise, dass ein Komma nach einer einleitenden Phrase am Satzanfang kommt, heißt nach besides, additionally, etc. Im Gegensatz zum Deutschen wird im Englischen aber kein Komma vor „that“ gesetzt. Ein typischer Fehler von deutschen Muttersprachlern ist es jedoch genau das zu tun, denn Kombinationen mit „that“ ähneln unseren dass-Sätzen.

Kommasetzung im Englischen muss gelernt werden und ich kann nicht auf alles in diesem Artikel eingehen. Aber zumindest auf die Basics und zu diesen zählen die „Fanboys“, eine Akronym für die Wörter, die im Englischen zwei Satzteile miteinander verbinden und oft ein Komma erfordern. Habt ihr die Fanboys drauf, habt ihr bereits eine große Hürde in Sachen Kommasetzung genommen. Am besten klappt das mit diesem hilfreichen Video:

Sprachen lernen ist nicht leicht – Gebt nicht auf

Wenn euer Englisch Aufholbedarf hat, ist das völlig in Ordnung. Lasst euch nicht von Kollegen verunsichern, die sicherer klingen als ihr. Oftmals sind es bereits kleine Unterschiede, die in der Sprache viel ausmachen. Jemand, der längere Zeit im Ausland gelebt hat, spricht meist fließender und hat eine schönere Aussprache. Ein anderer hat vielleicht während seines Studiums aufbauende Englischkurse gehabt, die weit über das Schulenglisch hinausgehen. Hinzu kommt, dass Menschen Personen Sprachen auch einfach nicht liegen, diese aber dafür hervorragend mit Zahlen und Fakten umgehen können.

Was auch immer die Gründe für eure Unsicherheiten im Englischen sind: Gebt nicht auf. Wenn ihr bemerkt, dass ihr häufig Fehler macht oder nicht wisst, wie ihr etwas formulieren sollt, denkt darüber nach einen Kurs zu besuchen. So erlangt ihr neue Kenntnisse, werdet sicherer und müsst keine Angst mehr vor spöttischen Blicken und Blamagen haben. Wichtig ist, dass ihr es wirklich wollt und euch reinhängt. Dann ergeht es euch mit Sicherheit besser als dem YouTuber Gong Bao in dieser nicht ganz ernst gemeinten Hommage an das Denglische:

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