15 Prozent erlernen in Deutschland eine neue Sprache wegen des Berufs 

Sprache dient nicht nur der Kommunikation, sondern öffnet auch Türen zu neuen Kulturen, Erfahrungen und beruflichen Möglichkeiten. Während die meisten bereits in ihrer Schulzeit eine oder sogar mehrere Fremdsprachen erlernen, sind auch im höheren Alter viele Menschen gewillt, sich neue Sprachen anzueignen. Doch worin liegt die Motivation, sich auch im späteren Leben mit neuen Sprachen zu beschäftigen? Eine aktuelle Studie der Lernplattform Babbel wirft einen Blick auf diese Frage und kommt zu einem erstaunlichen Ergebnis: Etwa 15 Prozent der Befragten aus Deutschland lernen eine neue Sprache wegen des Berufs oder der Karriere.

Menschen in Deutschland nutzen Fremdsprachen vor allem auf Reisen

Die Sprachlernplattform Babbel hat die Motivationen ihrer Nutzer:innen europaweit unter die Lupe genommen und dazu dessen Lerndaten ausgewertet. Die Kernergebnisse der Babbel-Analyse zeigen, dass die Motivation, eine neue Sprache zu erlernen, in Europa vielfältig ist. Die drei Hauptgründe, warum Menschen in Deutschland eine neue Sprache lernen, sind:

1. Reisen: Auf Platz eins steht das Bedürfnis, sich im Urlaub und auf Reisen besser verständigen zu können. Diesen Grund nannten 25 Prozent der Befragten als Hauptgrund.
2. Interesse und Hobby: Das Lernen einer neuen Sprache aus Interesse an der Kultur und der Sprache selbst steht an zweiter Stelle. Etwa 23 Prozent der Befragten gaben an, aus persönlichem Interesse und Neugier die Sprachkompetenzen zu verbessern.
3. Arbeit und Karriere: Überraschenderweise landet die berufliche Motivation auf dem dritten Platz, wobei 15 Prozent der deutschen Befragten angaben, eine neue Sprache zu erlernen, um ihre Karrierechancen zu verbessern oder um einen internationalen Job angehen zu können.

Betrachtet man das Ranking weiter, probieren sich die Menschen hierzulande an neuen Sprachen aus, um sich besser mit Freund:innen oder der Familie unterhalten zu können (15 Prozent), als Gehirn- beziehungsweise Kompetenztraining (elf Prozent) oder um die sprachlichen Leistungen in der Schule zu verbessern (fünf Prozent).

Wirft man einen Blick auf die Analyse der europaweiten Babbel-Nutzer:innendaten, so sind die Motivationsgründe entsprechend ähnlich. Die drei Top-Gründe für Europäer:innen, eine neue Sprache zu lernen, sind somit auf Platz eins das eigene Interesse, auf Platz zwei die bessere Verständigung auf Reisen und auf Platz drei bessere Sprachkompetenzen in der Berufswelt.

Sprachkompetenzen spielen eine wichtige Rolle im Bewerbungsprozess

Der Trend zur beruflichen Motivation zeigt, dass immer mehr Menschen in Deutschland und anderen europäischen Ländern Sprachkenntnisse als entscheidenden Vorteil in der Arbeitswelt erkennen. In Ländern wie Belgien, Italien, Litauen, Malta, Polen, Portugal, Rumänien und Ungarn wird die berufliche Motivation sogar als die Haupttriebfeder für das Erlernen neuer Sprachen genannt. Doch welche Sprachen sind in der Berufswelt überhaupt gefragt?  Eine Studie von Indeed hat die zehn gefragtesten Fremdsprachen in Stellenanzeigen untersucht. Ganz vorn dabei: Natürlich Englisch. Ohne die Weltsprache geht es kaum. 93,1 Prozent der untersuchten Jobanzeigen gaben dies als Voraussetzung an. Mit großem Abstand folgen romanische Sprachen wie Französisch, Spanisch und Italienisch.

Nicht so begehrt, aber dennoch gefragt sind Sprachen wie Chinesisch, Türkisch und Portugiesisch. In etwa einem Fünftel aller Stellenanzeigen werden Fremdsprachenkenntnisse gefordert. Diese Sprachen sollten konversations- oder verhandlungssicher beherrscht werden. Ein Grundverständnis von Englisch wird außerdem häufig vorausgesetzt, ohne dass es dabei explizit in der Stellenausschreibung erwähnt wird.

Die Babbel-Studie verdeutlicht, dass Sprache nicht nur ein Mittel der Kommunikation ist, sondern auch ein Schlüssel zur beruflichen Entwicklung. Die Fähigkeit, in verschiedenen Sprachen zu kommunizieren, eröffnet Türen zu globalen Karrierechancen und ermöglicht es Menschen, in einer zunehmend vernetzten Welt erfolgreich zu sein. Ob aus beruflichen Gründen oder aus persönlichem Interesse – das Erlernen neuer Sprachen bleibt ein Weg, um sich in der modernen Arbeitswelt weiterzuentwickeln und die eigene berufliche Zukunft zu gestalten.

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