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Human Resources
Die 4-Tage-Woche kommt: 44 Prozent der befragten Unternehmen wollen das Arbeitskonzept 2024 einführen

Die 4-Tage-Woche kommt: 44 Prozent der befragten Unternehmen wollen das Arbeitskonzept 2024 einführen

Marié Detlefsen | 08.12.23

Laut einer neuen Studie stehen viele Unternehmen davor, die 4-Tage-Woche im Jahr 2024 einzuführen. Doch während die Aussicht auf eine verkürzte Arbeitswoche positive Effekte verspricht, stehen Arbeitgeber:innen auch vor Herausforderungen. Wir zeigen dir, was es damit auf sich hat.

Das Konzept der 4-Tage-Woche ist mittlerweile ein nicht mehr wegzudenkendes Thema in der Debatte über neue Arbeitsmodelle und die Rufe nach einer Einführung dieses Konzepts werden immer lauter. Schon jetzt wünschen sich drei Viertel aller Beschäftigten die Einführung einer 4-Tage-Woche. Insbesondere junge Arbeitnehmer:innen sehnen sich nach flexibleren Arbeitszeiten und neuen Ansätzen im Berufsalltag. Doch genau diese Wartezeit könnte jetzt bald vorbei sein: Etwa 44 Prozent der Unternehmen in Deutschland planen die Einführung der 4-Tage-Woche im Jahr 2024. Zu diesem Ergebnis kam eine aktuelle Studie des Online-Marktplatzes Fiverr.

Unternehmen wollen 4-Tage-Woche auf unterschiedliche Weisen einführen

Im Auftrag von Fiverr wurde die Studie vom Marktforschungsunternehmen Censuswide durchgeführt. Hierfür wurden etwa 1.000 Führungskräfte zu ihren Plänen und Erwartungen für das nächste Jahr befragt. Dabei nannten 44 Prozent der Unternehmen die Einführung der 4-Tage-Woche als Vorhaben für 2024. Etwa 65 Prozent von ihnen wollen dabei das 100-80-100-Modell übernehmen, bei dem alle Mitarbeitenden bei vollem Gehalt 32 Stunden, verteilt auf vier Tage, arbeiten. In ähnlicher Weise planen fast zwei Drittel (64 Prozent) der Führungskräfte, das Unternehmen einen Tag pro Woche vollständig zu schließen. Hingegen wird in etwas über einem Drittel der befragten Betriebe (36 Prozent) ein Schichtsystem für die Mitarbeiter:innen eingeführt, wodurch das Unternehmen an allen fünf Arbeitstagen geöffnet bleibt.

Die Beweggründe, die Unternehmen dazu motivieren, die 4-Tage-Woche zu implementieren, sind unterschiedlich: 40 Prozent der Befragten möchten das Unternehmen für junge Generationen attraktiver gestalten, denn insbesondere mit Blick auf den anhaltenden Fachkräftemangel müssen Arbeitgeber:innen sich den Wünschen der Gen Z oder der Millennials anpassen. Auch beschlossen 38 Prozent das neue Arbeitskonzept auf der Grundlage der Ergebnisse einer Mitarbeiter:innenbefragung und in knapp einem Drittel (32 Prozent) der Befragten
Unternehmen war es die Management-Ebene, die diese Entscheidung traf.

Produktivitätssteigerung und Attraktivitätsgewinn durch 4-Tage-Woche

Doch welchen Nutzen erhoffen sich Arbeitgeber:innen durch die Einführung der 4-Tage-Woche, abgesehen von der Anpassung an die Wünsche jüngerer Arbeitnehmer:innen? Die Erwartungen sind hoch, somit erhofft sich eine überwältigende Mehrheit von 98 Prozent positive Auswirkungen durch das neue Arbeitsmodell. Darunter erwarten Führungskräfte:

  • eine Produktivitätssteigerung und erhöhte Effizienz durch motiviertere Angestellte (62 Prozent),
  • eine höhere Attraktivität für potenzielle Arbeitnehmer:innen beim Recruitment (36 Prozent),
  • eine gesteigerte Mitarbeiter:innenzufriedenheit, zum Beispiel durch eine bessere Work-Life-Balance (36 Prozent),
  • eine höhere Loyalität der Mitarbeiter:innen gegenüber dem Unternehmen (35 Prozent).

Neues Arbeitsmodell bringt auch Herausforderungen mit sich

Trotz der positiven Aussichten und erwarteten Vorteile stehen Unternehmen vor Herausforderungen im Zusammenhang mit der Einführung der 4-Tage-Woche. Etwa ein Drittel der Befragten (34 Prozent) äußert Bedenken darüber, dass die Reduzierung der Arbeitszeit bei unveränderten Arbeitsaufgaben zu einem Anstieg des Stresslevels bei den Mitarbeitenden führen könnte. Diese Sorge basiert auf der Annahme, dass eine Konzentration der Arbeitslast auf weniger Tage zu einem höheren Arbeitsdruck und gesteigerten Anforderungen führen könnte, was wiederum den individuellen Stresslevel erhöhen könnte.

Zusätzlich betrachtet ein weiteres Drittel der Unternehmen (33 Prozent) den verstärkten Koordinationsaufwand als eine wesentliche Herausforderung. Die zunehmende Flexibilität der Arbeitszeiten bedeutet, dass eine verstärkte Abstimmung innerhalb der Teams erforderlich ist, um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen. Und nicht zuletzt sehen 26 Prozent der Führungskräfte eine kritische Lücke in der Anpassung der bestehenden Arbeitsprozesse und -abläufe.

Unternehmen blicken optimistisch auf das neue Jahr

Neben dem Konzept der 4-Tage-Woche sehen Unternehmen generell sehr positiv auf das bevorstehende Jahr: Etwa 78 Prozent der Befragten erwarten ein Wachstum in 2024. Als Hauptgrund wird hierbei der Einsatz von neuen Technologien genannt (43 Prozent).

Die Ergebnisse der Studie spiegeln die Dynamik und den Wandel wider, den derzeit viele Unternehmen im Arbeitsbereich anstreben. Dabei steht bei vielen Flexibilität und die Berücksichtigung der Bedürfnisse junger Arbeitnehmer:innen an erster Stelle, um weiterhin im „War for Talents“ mithalten zu können. Zwar herrscht Optimismus über das eventuell bevorstehende Wachstum, dennoch müssen Unternehmen Herausforderungen, wie eine potenzielle Rezession oder den Fachkräftemangel, weiterhin im Blick behalten.


Wunsch nach 4-Tage-Woche wächst

– gleiche Arbeitsmenge wie in 5 Tagen möglich, meint die Mehrheit

Mehrere Menschen unterhalten sich über die 4-Tage-Woche am Arbeitsplatz.
© Redd F – Unsplash

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