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Social Media Marketing
Neues zum LinkedIn-Algorithmus: Es ist Zeit, „Wissen und Ratschläge“ zu teilen

Neues zum LinkedIn-Algorithmus: Es ist Zeit, „Wissen und Ratschläge“ zu teilen

Larissa Ceccio | 28.06.23

LinkedIn hat den Algorithmus geändert – so erhalten deine Beiträge jetzt mehr Aufmerksamkeit. Spoiler: Selfies funktionieren nicht mehr.

LinkedIn hat kürzlich den Algorithmus aktualisiert – als Reaktion auf das Feedback der User, dass ihnen zu viele irrelevante nicht im beruflichen Kontext verankerte Beiträge angezeigt wurden. Wenn du also deine LinkedIn Performance weiterhin maximieren möchtest, solltest du jetzt verstärkt deine Expertise und wertvolle Inhalte auf dem Business-Netzwerk teilen. Wir zeigen dir in diesem Artikel, wie genau du deine Sichtbarkeit auf der Plattform verstärkst beziehungsweise aufrecht erhältst. Die Insights stammen von Jason Feifer von Entrepreneur, der kürzlich mit dem LinkedIn Team über die Algorithmus-Updates gesprochen hat. Wir haben dir einige der relevantesten Neuerungen zusammengefasst.

Viral gehen? LinkedIn hat eine Botschaft für dich: „Versuchen Sie es woanders.“

Nicht auf die Arbeit bezogene Inhalte und insbesondere Beiträge, die darauf abzielen, das System auszutricksen, werden nicht mehr in gleicher Weise belohnt. Ein Grund dafür ist, dass LinkedIn während der Coronapandemie einen Zustrom von viel persönlicheren Inhalten verzeichnete – denn viele Menschen erlebten im Rahmen dieser eine Zeit, in der das Privat- und Berufsleben stärken miteinander korrelierte. Dan Roth, Chefredakteur von LinkedIn, sagte konkret: „Unser Zuhause und unser Arbeitsleben sind miteinander verflochten“ – und die Nutzer:innen begannen, die Art von Selfies und Familienfotos zu teilen, die sie früher vielleicht auf Facebook gepostet hätten. Außerdem griffen einige User auf Aktionen zurück, die in den sozialen Medien weit verbreitet sind – etwa den Versuch, den Algorithmus auszutricksen, um so viele Likes und Follower wie möglich zu gewinnen. Infolgedessen begannen viele LinkedIn User, sich zu beschweren. Roth erklärte:

They were saying, ‚I don’t want to see that anymore — now I want to learn how to get better at what I’m doing‘

Vor diesem Hintergrund machte sich LinkedIn daran, den Feed relevanter und informativer zu gestalten und nicht nur ansprechend und einprägsam. Als Ergebnis der Änderungen hat die Plattform nach eigenen Angaben einen Rückgang der Zahl der Beschwerden, die sich auf irrelevante Inhalte in ihren Feeds bezogen, um 80 Prozent verzeichnet.


Wie aktiv solltest du auf LinkedIn sein und welche Themen sorgen auf der Business-Plattform für mehr Aufmerksamkeit? Agorapulse hat eine Studie über das Verhalten von Top Voices wie Tijen Onaran, Lea-Sophie Cramer und Frank Thelen veröffentlicht. Die wertvollsten Ergebnisse und Learnings haben wir dir in unserem Artikel festgehalten.

Personal Branding auf LinkedIn:
Was du von Tijen Onaran und Co. lernen kannst

LinkedIn Visual, © Ben Sweet – Unsplash


Die zwei großen Änderungen im LinkedIn Feed

Zuvor zielte der Algorithmus von LinkedIn darauf ab, die ansprechendsten Beiträge zu verstärken. Dadurch wurden jedoch auch virale Beiträge von anderen Plattformen priorisiert. Das wurde nun unter anderem korrigiert. LinkedIn priorisiert außerdem vielmehr Inhalte von Kontakten ersten Grades. Das Netzwerk gab in diesem Kontext an, dass User ihnen regelmäßig sagen, dass die wertvollsten Inhalte von Menschen stammen, die sie kennen, sodass sie jetzt mehr Updates von direkten Verbindungen und Kontakten erhalten, denen sie in ihren Feeds folgen. Roth sagte vor diesem Hintergrund:

When things go viral on LinkedIn, usually that’s a sign to us that we need to look into this, because that’s not celebrated internally.

LinkedIn möchte zudem Expert:innenwissen und Ratschläge belohnen. Dies ist das Gegengewicht zu der oben genannten Änderung – und es ist eine primäre Möglichkeit, damit deine Beiträge Personen erreichen können, die dir derzeit nicht folgen.

Wie LinkedIn „Wissen und Rat“ identifiziert

Doch woher weiß LinkedIn, was Expert:innenwissen ausmacht? Um das zu ermitteln, versucht das System der Plattform, die Interessen jedes Users anhand seiner Profilinformationen und Aktivitäten herauszufinden.

We are looking to see that you are building a community around content, and around knowledge-sharing that you are uniquely qualified to talk about,

sagte Roth. Wenn andere Mitglieder in der Nische mit den Beiträgen eines Users interagieren, ist das ein starkes Signal dafür, dass diese relevantes und wertvolles Material teilen. In diesem Sinne sind Kommentare ebenfalls wichtig, jedoch keine generischen Ein-Wort-Kommentare, die einige genutzt haben, um das System zu manipulieren. Ausführlichere Antworten und Gespräche tragen ebenso dazu bei, die Reichweite eines Beitrags zu verbessern (Profitipp: Reagiere auf Kommentare zu deinen Updates). Das System von LinkedIn versucht auch, Meinungen und Ratschläge zu ermitteln, die in das vorherige Element einfließen. Zusammengefasst sind Beiträge auf dem Business-Netzwerk relevant, die:

  • ein bestimmtes Publikum ansprechen
  • das Kernthema des Users aufgreifen
  • „bedeutungsvolle Kommentare“ enthalten
  • eine Perspektive beinhalten

LinkedIn nutzt außerdem Künstliche Intelligenz, um Beiträge in verschiedene Kategorien zu klassifizieren – darunter zum Beispiel, ob ein Beitrag Meinungen und/oder Ratschläge enthält. Zum Teil geht es darum, herauszufinden, ob ein Beitrag allgemeine Informationen bietet (was weniger belohnt wird) oder auf der Perspektive und den Erkenntnissen der:des Autor:in basiert (was mehr belohnt wird). Insgesamt möchte LinkedIn Inhalte besser in relevante Themen einordnen, um sie dann mehr interessierten Usern anzuzeigen. Daher werden allgemeine Beobachtungen und Notizen wahrscheinlich weniger ausführlich dargestellt als das Teilen deiner Expert:innenmeinung – und je mehr du teilst, desto besser kann LinkedIn theoretisch verstehen, wer du bist, was du tust und wer deine Beiträge sehen möchte. Erste Hinweise auf den Erfolg des Algorithmussystems gibt es bereits: LinkedIn erklärte, zwischen 2021 und 2023 einen Anstieg der geteilten Inhalte um 42 Prozent und einen Anstieg der insgesamt angesehenen Inhalte um 27 Prozent verzeichnet zu haben.

Es handelt sich um ein logisches und potenziell vorteilhaftes Update. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie gut das System von LinkedIn darin ist, Engagement-Ködern keine Bühne zu schenken und relevantere Inhalte zu verstärken.


LinkedIn startete kürzlich mit der Einführung des KI-Tools zur automatischen Generierungen von Posts. Es soll Usern solide Basistexte für aufmerksamkeitsstarke Beiträge auf der Business-Plattform bieten. Doch es gibt auch Kritik an der KI-Funktion.

LinkedIn führt schon jetzt KI-Beiträge im Live-Test ein

KI-Beiträge auf LinkedIn
KI-Beiträge auf LinkedIn, © Keren Baruch via Canva

Kommentare aus der Community

Jochen Karl am 10.08.2023 um 16:09 Uhr

Ich mache die Beobachtung, dass mein persönlicher LinkedIn Stream seit einigen Wochen vermehrt politische Postings, auf die meine Kontakte ersten und zweiten Grades reagiert haben, anzeigt. Das ist leider nie mein Interessensgebiet. Ich quotiere das mit einem „x“ und warte immer noch darauf, dass der LinkedIn Algorithmus endlich lernt, dass mich nur meine branchenbezogenen Meldungen interessieren. Wer hat das auch beobachtet?

Antworten
Martin am 29.06.2023 um 14:50 Uhr

Ich empfehle euch, den Original Podcast anzuhören. Denn das Interview, das ihr hier offensichtlich als Basis nehmt. Gibt Dinge nicht korrekt wieder. Selbst Dinge, die Dan Roth im Interview korrigiert, werden verfälscht wiedergegeben. Sorry, nicht gut recherchiert.

Antworten
Larissa Ceccio am 30.06.2023 um 10:58 Uhr

Hey Martin,
Jason Feifer, der Redakteur des Artikels, auf den wir uns hier überwiegend beziehen, ist auch der Moderator des Podcasts Problem Solvers, den du empfiehlst. Natürlich kann es aber sein, dass in dem Artikel, in dem die wichtigsten Insights des Podcasts vom Moderator Feifer zusammengefasst werden, tatsächlich Informationen aus dem Kontext gerissen werden oder ähnliches. Das würden wir gegebenenfalls dann gerne korrigieren. Hast du vor diesem Hintergrund noch eine Anmerkung für uns, auf welchen Aspekt du dich mit deiner Kritik genau beziehst, etwa darauf, dass sich LinkedIns Mission nicht grundlegend verändert hat? Liebe Grüße, Larissa

Antworten
Jan von Newslettertoolz.de am 29.06.2023 um 07:30 Uhr

Das LinkedIn-Algorithmus-Update klingt vielversprechend und scheint eine positive Wirkung auf die Qualität der Beiträge zu haben. Es ist verständlich, dass LinkedIn das Ziel hat, relevantere Inhalte zu priorisieren und Beiträge von Kontakten ersten Grades stärker hervorzuheben. Auch die Belohnung von Expertenwissen und Ratschlägen ist ein interessanter Ansatz, um die Sichtbarkeit zu erhöhen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob das System wirklich in der Lage ist, Manipulationsversuche zu erkennen und generische Kommentare zu filtern. Die Einführung des KI-Tools zur automatischen Generierung von Posts ist ebenfalls spannend, aber es sollte darauf geachtet werden, dass die Qualität der Beiträge erhalten bleibt und sie nicht zu standardisiert werden. Es bleibt auf jeden Fall spannend zu beobachten, wie sich das LinkedIn-Algorithmus-Update in der Praxis auswirkt und ob es tatsächlich zu einer verbesserten Nutzererfahrung führt.

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