Erst Snapchat, dann Instagram und jetzt Google. Das Stories-Format hat seinen Siegeszug schon vor Jahren begonnen und gehört längst zum Repertoire moderner Mobile-Inhalte. Doch während Stories auf Social Media für den Erfolg von Creatorn und Brands sorgen, hatten sie bei Suchmaschinen wie Google bisher wenig Raum. Das ändert sich offenbar nun. In den USA spielt Google die sogenannte Visual Stories Unit nun prominent in den Mobile SERPs aus. Damit werden auch die Web Stories auffällig für Suchende platziert, sodass diese visuellen Content passend zu ihren Suchanfragen erhalten. Gerade bei sehr hochfrequenten Suchanfragen könnte das Feature für SEOs zum Erfolg führen.
Nach Discover jetzt in der Suche: Googles Web Stories
Im Herbst 2020 führte Google ein Web Stories Carousel für Google Discover ein. Schon 2018 hatte die Suchmaschine auf AMP basierte Stories erstmals integriert. Inzwischen werden in den SERPs auch Stories ohne AMP gelistet.

Und nach Informationen von SEO-Experte Brodie Clark tauchen die Web Stories auf mobilen Suchergebnisseiten nun immer häufiger auf. Demzufolge werden die speziellen Stories per Default auf der ersten Seite dieser SERPs angezeigt, wenn es mindestens zwei relevante Stories gibt.
Big news: Google is now showing web stories by default on pg.1 on mobile in the US.
— Brodie Clark (@brodieseo) March 27, 2022
This is within the visual stories unit that can trigger when there is 2+ relevant web stories for a query.
Am currently ranking for "seo", "seo tools" + othershttps://t.co/TOwMPEdJZP
Insgesamt werden dann im Visual Stories Panel zwei, drei oder vier Stories ausgespielt. Brodie Clark gibt ein Beispiel; denn er selbst rankt bei Suchanfragen wie „seo tool“ und „top seo“ mit einer relevanten Story.

Roll-out der Web Stories: Ausweitung in Sicht
Laut Brodie Clark steht das Feature bislang nur für Mobile User in den USA zur Verfügung. Allerdings gebe es bereits diverse Tests in anderen Ländern, weshalb ein erweiterter Roll-out zeitnah kommen könnte. Spätestens dann sollten SEOs auch außerhalb der USA das Format zumindest in Betracht ziehen. Denn insbesondere Publisher könnten darüber mehr Sichtbarkeit, aber auch Traffic für ihre Seiten generieren. Dafür müssen die Web Stories allerdings auch gewisse Qualitätsmerkmale aufweisen.
Gute Web Stories bieten den Suchenden Mehrwert und sind kein reines Formatexperiment, das wenig Neues vermittelt. Der Einsatz von sinnvollen HTML-Elementen ist dabei auch wichtig, ebenso wie ein starkes Design (das User direkt anspricht) und relevantes Keyword Targeting. Der Erfolg von Web Stories lässt sich dann auch in der Google Search Console tracken, wo das Element Visual Stories aufgerufen werden kann.
Noch aber haben die Web Stories (da sie bisher viel getestet wurden, ohne umfassend ausgerollt zu werden) in der Suche noch keinen besonders großen CTR-Effekt, so Brodie Clark. Das könnte sich durch mehr Ausspielungen in den mobilen SERPs ändern. Allerdings sollten Creator dieser Inhalte womöglich eher Sichtbarkeit und Brandings als Klicks fokussieren – denn die Impressions allein können für eine Marke wervoll sein –, wenn sie Web Stories erstellen. Das wiederum ist mit einigem Aufwand verbunden. Google selbst teilt Best Practices und sogar ein Video für Einsteiger:innen:
Wer gut designtes Storytelling passend zu relevanten Keywords vorweisen kann, dürfte mit den Web Stories auf die eine oder andere Weise zum Unternehmenserfolg beitragen können. Das Potential ist groß, da noch nicht allzu viele Stories im Umlauf sind und sicherlich noch nicht alle Publisher und Co. darauf setzen. Ob die Web Stories aber zum durchschlagenden Erfolg in der Suche werden, wird sich zeigen. Zumindest sind viele User durch Instagram, Snapchat und andere Social Apps aber längst an die Informationsvermittlung über dieses Format gewöhnt. Die Ansprache auf diese Weise könnte also auch im SEO-Kontext Vorteile haben.
Kommentare aus der Community
sehr gut
sehr informativ