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Mobile Marketing
Wie Apple: Google halbiert Provision im Play Store

Wie Apple: Google halbiert Provision im Play Store

Niklas Lewanczik | 17.03.21

Ab Juli 2021 reduziert Google die Provision im Play Store von 30 auf 15 Prozent. Das gilt für die erste Million US-Dollar Umsatz der Entwickler:innen im Jahr.

99 Prozent aller Entwickler:innen, die weltweit digitale Angebot im Google Play Store vertreiben, werden ab dem 1. Juli 50 Prozent weniger Provision an Google zahlen müssen. Das gab das Unternehmen auf dem Android Developers Blog bekannt. Mit dieser Entscheidung geht Google einen ähnlichen Weg wie Konkurrent Apple. Denn Apple hatte für den Jahresbeginn 2021 ebenfalls eine Halbierung der Provision für Entwickler:innen angekündigt – die genauso nur bis zur Grenze des Umsatzes von einer Million US-Dollar im Jahr greift.

Nur ein Prozent der Entwickler:innen muss künftig die 30 Prozent Provision zahlen

Nach Angaben von Google erreicht nur ein Prozent der Entwickler:innen im Google Play Store einen höheren Umsatz als eine Million US-Dollar im Jahr. Daher gilt im Umkehrschluss, dass sich die anderen 99 Prozent ab dem 1. Juli auf die reduzierte Provision freuen können. Dazu erklärt Sameer Samat, VP für Product Management bei Google, im Blogpost:

These are funds that can help developers scale up at a critical phase of their growth by hiring more engineers, adding to their marketing staff, increasing server capacity, and more. While these investments are most critical when developers are in the earlier stages of growth, scaling an app doesn’t stop once a partner has reached $1M in revenue — we’ve heard from our partners making $2M, $5M and even $10M a year that their services are still on a path to self-sustaining orbit. This is why we are making this reduced fee on the first $1M of total revenue earned each year available to every Play developer, regardless of size. We believe this is a fair approach that aligns with Google’s broader mission to help all developers succeed. 

In den kommenden Monaten möchte Google weitere Informationen zur reduzierten Provision bereitstellen. Samat gibt hinsichtlich der aktuellen Entwicklung an, dass Google auf den Input der Entwickler:innen höre und darauf basierend Entscheidungen treffe, um das digitale Ökosystem zu verbessern. Sodass Google und die Developing Teams im Google Play Store erfolgreich sein können.

App-Store-Provisionen bei Google und Apple sind umstritten

Sowohl die Provisionen bei Googles auch auch bei Apples App Store sind jedoch schon lange in der Kritik. Derzeit prozessiert beispielsweise das Spieleentwicklungsunternehmen Epic Games – bekannt insbesondere für den Hit Fornite – gegen Google und Apple. Das Unternehmen wurde aus den App Stores beider Tech-Riesen verbannt, weil es die Gebühren für In-App-Käufe umging. Daraufhin klagte Epic Games mit der Begründung, die Provisionen seien unverhältnismäßig und trügen zur Wettbewerbsverzerrung bei. Gegenüber dem Guardian gab eine Sprecherin von Epic Games nun an, dass auch die Reduzierung der Provision bei Google nicht für einen fairen Wettbewerb sorge:

Whether it’s 15% or 30%, for apps obtained through the Google Play Store, developers are forced to use Google’s in-app payment services. Android needs to be fully open to competition, with a genuinely level playing field among platform companies, app creators, and service providers. Competition in payment processing and app distribution is the only path to a fair app marketplace.

Doch nicht nur Epic Games geht gegen die Provisionen von Google und Apple vor. Bloombergs Mark Gurman fasst zusammen, dass mindestens drei US-Bundesstaaten Googles Entwickler:innen-Provision untersuchen und eine Kartellrechtsklage für dieses Jahr vorbereiten. In der EU und Großbritannien hingegen werden Apples Provisionen für den App Store von Behörden geprüft; auch hier ist eine Kartellrechtsklage vorstellbar.

Bis jedoch die juristischen Auseinandersetzungen etwaige Folgen für Google und Apple haben, müssen die meisten der Entwickler:innen bei Apple schon jetzt und bei Google ab Juli nur noch die Hälfte der bisherigen Gebühren entrichten.

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