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Digitalpolitik
Facebook fällt durch Civil Rights Audit: Umgang mit Trumps Posts sorgt für scharfe Kritik

Facebook fällt durch Civil Rights Audit: Umgang mit Trumps Posts sorgt für scharfe Kritik

Nadine von Piechowski | 09.07.20

Die Prüfer der Bürgerrechtskommission zeigen sich besorgt. Facebooks Umgang mit Hate Speech und kritischem politischen Content fördere nach wie vor die Beeinflussung von Wahlen und Verbreitung von Fake News.

Ein 89 Seiten langer Bericht quittiert Facebook, was Kritiker schon lange öffentlich anprangern: Der Umgang mit Hate Speech ist zu lasch, auf der Plattform findet Wahlbeeinflussung statt und die Verbreitung von Fake News geht zu einfach vonstatten. Diese Ergebnisse liefert auch der Civil Rights Audit, dem Facebook vor zwei Jahren auf Drängen der Öffentlichkeit zugestimmt hatte.

Der Umgang mit Trumps Posts alarmiert die Prüfer

In dem Bericht heißt es zwar, dass Faceboook in den vergangenen zwei Jahren erhebliche Fortschritte gemacht habe. Vor allen Dingen der Umgang mit den Posts des US-Präsidenten Donald Trump ließ bei den Prüfern aber die Alarmglocken schrillen. So heißt es in dem Report:

Facebook’s decisions in May of 2020 to let stand on three posts by President Trump, have caused considerable alarm for the Auditors and the civil rights community. One post allowed the propagation of hate/violent speech and two facilitated voter suppression. In all three cases Facebook asserted that the posts did not violate its Community Standards.

In den Posts bediente sich Trump rassistisch konnotierter Ausdrucksweisen und drohte den #BlackLivesMatter-Demonstranten Gewalt an. Während Twitter die Posts des Präsidenten markierte, sind diese auf Facebook bis heute uneingeschränkt einsehbar.


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Facebook: „ It is the beginning of the journey, not the end.“

In dem Bericht zum Civil Right Audit stellen die Prüfer fest, dass der Social-Media-Konzern nicht ausreichend in der Lage sei, polarisierende Themen rechtzeitig zu identifizieren. Schlimmer noch: Der Facebook-Algorithmus würde kritischem Content eher noch eine größere Reichweite geben. Das Komitee fordert daher, dass Facebook eine bessere Infrastruktur zum Umgang mit Bürgerrechtsfragen und Hate Speech aufbaut. Sheryl Sandberg, Co-CEO bei Facebook, schreibt in einem Blogbeitrag, dass die Plattform noch einen langen Weg vor sich habe. So heißt es in dem Statement:

Facebook stands firmly against hate. Being a platform where everyone can make their voice heard is core to our mission, but that doesn’t mean it’s acceptable for people to spread hate. It’s not. We have clear policies against hate — and we strive constantly to get better and faster at enforcing them. We have made real progress over the years, but this work is never finished and we know what a big responsibility Facebook has to get better at finding and removing hateful content. […] This audit has been a deep analysis of how we can strengthen and advance civil rights at every level of our company — but it is the beginning of the journey, not the end. What has become increasingly clear is that we have a long way to go.

Kritik an Facebook wird immer lauter: #StopHateForProfit-Kampagne fordert Änderungen am Umgang mit Hate Speech

Der Zeitpunkt für die Veröffentlichung des Berichts des Civil Rights Audit kommt für Facebook denkbar ungelegen. Denn das Social-Media-Unternehmen steht momentan bereits wegen des zu laxen Umgangs mit Hate Speech in der Kritik. Im Juli startete die #StopHateForProfit-Kampagne, an der bereits über 900 Unternehmen teilnehmen. Diese fordert Advertiser auf, ein Zeichen gegen Hate Speech zu setzen, in dem sie im Juli keine Werbe-Anzeigen auf der Plattform schalten. Facebook büßte bereits jetzt Einnahmen in Milliardenhöhe ein. Trotzdem sagte Gründer und CEO Mark Zuckerberg, dass er nichts am Umgang der Plattform mit hasserfülltem Content ändern wolle. Ob der Bericht des Civil Right Audit seine Meinung ändern kann, ist ungewiss.

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