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Social Media Marketing
Instagrams Rekord-Ei macht jetzt in Influencer Marketing und Merchandise

Instagrams Rekord-Ei macht jetzt in Influencer Marketing und Merchandise

Anton Priebe | 18.01.19

48 Millionen Menschen feiern das Ei, das Kylie Jenner auf Instagram in die Schranken verwies - ein neuer Star am Werbehimmel ist geboren.

Erst vor wenigen Tagen brach ein Instagram Post den bisherigen Rekord für die meisten Likes. Das Foto von Kylie Jenners Neugeborenem wurde abgelöst von einem Ei. Während die Verantwortlichen des Accounts nun ihren frischen Ruhm mit Merchandising monetarisieren, springen Marken auf den Zug auf und bauen das Ei in ihre Werbestrategie mit ein.

Was bisher geschah

Der Account world_record_egg veröffentlicht am 04. Januar ein simples Stock-Foto eines braunen Hühnereis vor weißem Hintergrund mit der klaren Mission, den bisherigen Like-Rekord zu brechen. Dieser wurde bis dato mit über 18 Millionen Likes von „Selfmade“-Milliardärin Kylie Jenner aus dem Kadarshian-Clan gehalten.

Der bisherige Rekordhalter: Das erste Foto von Stormi Webster Jenner, © kyliejenner – Instagram

Was nach einer Schnapsidee klingt, wird zum Viralhit. Internationale Medienberichte über den kühnen Plan überschlagen sich. Nach nur zehn Tagen ist es soweit – das Ei bricht tatsächlich den Weltrekord, wie das Guinness Buch der Rekorde offiziell verkündet. Mit derzeit 48 (!) Millionen Likes hat es die Erwartungen bei weitem übertroffen.

Dieser Post hält den neuen Rekord für Likes auf Instagram, © world_record_egg – Instagram

Das Ei bekommt eine eigene Kollektion

Die Betreiber der Seite bleiben weiterhin anonym. Einzig gesichert scheint, dass ein Londoner dahintersteckt. Dieser möchte nun anscheinend Kapital aus der Erfolgsstory schlagen und hat sich „The Official World Record Egg Store“ auf Everpress-Basis eingerichtet. Hier vertreibt der Unbekannte Hoodies und T-Shirts mit Logos und Sprüchen rund um das Ei (momentan: „Throw your eggs up“). Der Shop folgt einer klugen Marketingstrategie. Nach nur 24 Stunden sind die Designs nicht mehr verfügbar und weichen frischen Kreationen. So limitiert der Schöpfer des Ei-Accounts seine Ware – und hält die Nachfrage hoch.

Merchandise von der Egg Gang, Screenshot everpress.com

Mit 7,6 Millionen Abonnenten, Tendenz steigend, generiert der Kopf der Egg Gang sicherlich genug Traffic, um lohnenden Umsatz zu erwirtschaften. Der Link zum Store findet sich in der Bio. Ein Blick in die Bitly-Analyse zeigt, dass der Link seit der Erstellung am 15. Januar bereits knapp 3 Millionen Mal geklickt wurde. Der daraus entstandene Umsatz kann von außen natürlich nur schwer realistisch eingeschätzt werden. Legt man jedoch eine einigermaßen vernünftige Conversion Rate zugrunde, bewegen wir uns in Anbetracht eines Hoodies für 28,25 Euro schnell in einem hohen fünfstelligen Bereich.

Die Analyse des Bitly-Links zum Shop

Mehr Werbung für den Shop macht der Betreiber jedoch nicht. Das Rekordfoto bleibt der einzige vom Account veröffentlichte Post.

Wird das Ei zum Influencer?

Doch auch Marken wittern ihre Chance und nutzen den Hype um das Ei aus. Labello Deutschland lässt den Star „Rosy Nude“ tragen und erntet damit satte 2.000 Likes.

Labello Deutschland präsentiert seinen Lippenstift an der Seite des neuen Stars, © labello_de – Instagram

Die Beauty-Branche hat es offenbar einfach. Auch Bebeautymood kann mit einem Ei-Feature in Bewegtbild punkten. Hier bekommt der neue Stern am Himmel ein neues Makeup verpasst.

Die Foodbranche ist ebenfalls am Ball. Zurück in heimischen Gefilden konnte Aldi Süd mit folgendem Video einige Herzen für sich gewinnen.

 

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Jeden Tag eine frische Idee. #worldrecordegg #eilike #liketheegg #worldrecordamlaufendenband

Ein Beitrag geteilt von ALDI SÜD (@aldisuedde) am

Einen der größten Erfolge feiert US-Spielwarenhersteller Funko. Die ursprünglich als Witz gemeinte Figur könnte jetzt sogar tatsächlich in Produktion gehen.

© originalfunko – Instagram

Der FC Barcelona bringt das Ei in den internationalen Spitzensport. Angesichts Lionel Messis 400. Tor in La Liga hat es gleich zwei Gastauftritte.

© fcbarcelona – Instagram

Das Ei wird also in gewisser Weise zum Influencer. Ob sich der Londoner, der sich hinter der Idee versteckt, damit gerechnet hat? Es tut der Branche jedenfalls gut, bei allem Hype einmal den Spiegel vorgehalten zu bekommen und zu realisieren, dass selbst ein Ei auf Instagram für Furore sorgen kann. Das Influencer Marketing muss sich professionalisieren, wenn es auf allen Ebenen ernst genommen und den Erwartungen gerecht werden will. Dazu gehört auch ab und zu eine gesunde Portion Selbstreflexion.

Kommentare aus der Community

DigitalNico am 21.01.2019 um 17:13 Uhr

Ich habe mir während dessen ein paar Spiegeleier gemacht. Ich hoffe das zählt als sinnvoll.

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DigitalSimon am 20.01.2019 um 12:07 Uhr

Ich arbeite selber seit über 10 Jahren im Online-Bereich (u.a. auch Social Media). Seit ein paar Jahren fällt mir auf, dass viele virale Dinge komplett sinnfrei sind und unsere Kommunikation komplett degeneriert. Deshalb habe ich mir eine kleine Auszeit genommen und war die letzten paar Monate offline. Nachdem ich nun diesen Artikel gelesen habe, sind bei mir sämtliche Zweifel zur kompletten Degeneration unserer digitalen Gesellschaft verflogen :-)

(nur kleines Rechenbeispiel: Gehen wir davon aus, dass jede Person, welche es bisher gelikt hat, sich 10 Sekunden mit dem Thema beschäftigt hat (was höchstwahrscheinlich eher eine pessimistische Schätzung ist). Dies ergibt, dass die Menschheit insgesamt 16 Jahre mit einem Ei verpufft hat.)

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xlt am 21.01.2019 um 11:52 Uhr

Die Menschheit? Nein, nur die Personen, die geliked haben. Die Menschheit hat in diesen 10 Sekunden grob geschätzt etwa 2.500 Jahre verdaddelt. Ich hoffe ein paar von uns haben etwas sinnvolles gemacht.

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