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Wie Werbung trotz Adblock Plus deine Kunden erreicht: Eyeo eröffnet Online-Marktplatz für „Acceptable Ads”
Adblock Plus ist für „akzeptable” Ads nun durchlässiger. © Flickr / Joe The Goat Farmer , CC BY 2.0

Wie Werbung trotz Adblock Plus deine Kunden erreicht: Eyeo eröffnet Online-Marktplatz für „Acceptable Ads”

Niklas Lewanczik | 14.09.16

Das für Adblock Plus bekannte Unternehmen Eyeo GmbH ermöglicht Advertisern mit einer neuen Ad Exchange User trotz ihres Adblockers zu erreichen.

Mit ihrer Werbebotschaft können Advertiser nun auch User erreichen, die Adblock Plus nutzen. Dabei hilft Eyeos neuer Online-Marktplatz Acceptable Ads Platform, der auch Publishern eine Einnahmequelle bietet.

Der Online-Marktplatz und weshalb er zustande kam

Die Eyeo GmbH reagiert mit der Acceptable Ads Platform einerseits auf Kritik an ihrem Adblocker – die besagt, dass Publisher und Adverstiser durch ihn Einbußen hinnehmen müssten –, bleibt sich andererseits aber insofern treu, als nur akzeptable Werbung die Möglichkeit bietet, User mit aktiviertem Adblocker zu erreichen. In Kooperation mit dem Technologie-Unternehmen ComboTag wurde die sogenannte Ad Exchange eingerichtet, die es Publishern erlaubt, Ad Space auf ihren jeweiligen Websites zu platzieren und zu verkaufen.

Dieser Ad Space kann von Advertisern erworben werden und ihre Werbung kann ohne Weiteres die Adblock Plus-Filter passieren, vorausgesetzt sie ist nicht zu störend oder aufdringlich; akzeptabel eben. Dazu hat ComboTag ein Tool entwickelt, das ein Whitelisting von Ads, also eine Einstufung der Werbung als akzeptabel, stark beschleunigt. Die Annahme, dass neben genannten Unternehmen auch Google und AppNexus ihre Rolle spielen, indem sie auf ihren je eigenen Online-Marktplätzen die angebotenen Ad Spaces der Acceptable Ads Platform anbieten, erweist sich allerdings als irrig, wie der Business Insider unlängst richtigstellte. Google und auch AppNexus verneinen eine Zusammenarbeit bezüglich der Acceptable Ads Platform.

Was bietet mir die Acceptable Ads Platform – und was nicht?

Für die Publisher eröffnet sich mit der Ad Exchange von Eyeo eine Einnahmemöglichkeit, die natürlich auch von den Advertisern abhängig ist. Diese haben, wie Till Faida, Chief Executive von Eyeo, dem Wall Street Journal gegenüber angab, die Chance zweierlei Gruppen von Usern zu erreichen: Zum einen diejenigen, die Adblock Plus nutzen und bis dato nicht mit der Werbung in Berührung gekommen sind, und zum anderen jene, die ohnehin keinen Adblocker nutzen und so weiterhin mit der Werbung in Kontakt stehen. Die Möglichkeit, eine größere Zielgruppe anzusprechen, ist bei der großen Zahl an Adblock Plus-Nutzern verlockend, aber nunmal auch an die Userfreundlichkeit der Ad geknüpft, die Akzeptanz bei Eyeo. Dazu müssen beispielsweise Größe und Platzierung den Kriterien von Eyeo entsprechen. Derzeit trifft die Kategorie akzeptable Werbung nach Eyeo-Angaben bei etwa 700 Unternehmen der Branche zu.

Doch die Aussichten, die die Acceptable Ads Platform bietet, verschleiern nicht, dass den Advertisern nur geringe Datensätze fürs Targeting ihrer Werbung bereitstehen: Granular Behavioral Data, also detaillierte Daten zum Userverhalten, stehen nicht zur Verfügung, dafür jedoch Informationen zur Domain, auf der die Ad auftaucht, oder zu geographischen Punkten, an denen sie geladen wird. Das Nutzen der Acceptable Ads Platform dürfte für viele Advertiser also ein zweischneidiges Schwert sein. Dennoch bietet es eine Chance – vor allem auch für ein produktiveres, weil besseres Verhältnis zwischen Unternehmen und Usern.

Quelle: The Wall Street Journal

 

Kommentare aus der Community

Ralf Scharnhorst am 16.09.2016 um 03:27 Uhr

Ich fand den Artikel beim ersten Eindruck auch sehr positiv gegenüber AdBlock Plus. Beim zweiten Lesen finde ich, er trägt nur sachlich die Nachrichtenlage am 14.9. zusammen. Eine etwas klarere Kante gegen AdBlock Plus pflege ich in meinen Artikeln – ich vergleiche mit Mafia, spezialisierten Dieben und Strohfeuer. Hier auf OnlineMarketing.de: http://onlinemarketing.de/news/author/ralf

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Tom am 14.09.2016 um 09:16 Uhr

Also langsam frage ich mich ob die Seite noch in meinem RSS bleiben soll.
Der Artikel ist vergleichbar mit der Huldigung der Mafia, die Schutzgeld für das Betreiben meines Restaurants verlangt. Also ob tripadvisor allen Restaurants raten würde mit der Mafia zu kooperieren. Wenn ich brav bezahle passiert mir nichts. Eyeo ist maximal unseriös.
Begrüßenswert ist, dass in den laufenden Verfahren gegen Eyeo die Richter die Sache jetzt anders sehen werden. Bisher behaupteten sie ja, dass sie nicht in Konkurrenz mit anderen (Werbeplattformen) stehen.

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